Hat hier schon mal jemand Erfahrungen mit einem Niederbruch gemacht? Also dass man das Pferd nicht aufgegeben sondern (erfolgreich?) therapiert hat?
Rein theoretisch ist mir zwar bekannt, dass das nicht unbedingt das Todesurteil sein muß und ich habe auch gerade noch mal nachgelesen („Als Rennpferd eignen sich die an einer dieser Rupturen erkrankten Patienten meistens nicht mehr; doch können sie nach Ausheilung der Sehnenverletzung oftmals noch einer reiterlichen Nutzung im Freizeitsport zugeführt werden, so dass die Prognose unter diesem Aspekt nicht von vornherein als aussichtslos angesehen zu werden braucht.“), mir ist allerdings kein praktischer Fall bekannt in dem eine Therapie versucht wurde.

(Und nein, Grund meiner Frage ist zum Glück nicht Whisper)

In dem Stall wo ich war, hatten wir vor etwa eineinhalb Jahren einen Niederbruch im Rennen.
Die Stute hat es überlebt, aber belastbar wird sie nie mehr sein. Die Diagnose war damals, dass sie eventuell schmerzfrei leben kann und vielleicht, wenns ganz gut läuft wieder leicht reitbar sein wird auf geraden Strecken im Gelände. Aber so ist es nicht gekommen. Sie lebt jetzt in einem Offenstall, geht lahmfrei Schritt, aber das Bein ist nach wie vor "verformt". Bei ihr war allerdings auch die oberflächliche Beugesehne so gut wie komplett zerstört. Der Fesselträger war auf einer Seite ab und auf der anderen Seite hatte er Löcher. Also es hing alles nur noch am seidenen Faden.
Sie hatte anfangs ne Schiene und stand 6 Wochen nur in der Box. Die Schiene stellte den Huf schräg nach oben, damit die Sehnen keine Last aufnehmen mussten und der Fesselkopf in eine "normale" Position gebracht wurde, der stand ja viel zu weit unten, quasi parallel zum Boden. Danach kam die Schiene ab und sie durfte langsam stundenweise auf ein kleines Paddock, da gabs nur zwei Optionen - entweder sie macht mit und schafft es oder sie will nicht und schafft es nicht. Nachher war sie dann komplett draußen mit anderen, musste halt dann selbst auf sich aufpassen, sie bekam auch keine Schmerzmittel, damit sie sich eben nicht übernahm.

Ich werde mal Bilder vom Bein und der Behandlung raussuchen.

[ Editiert von Kati2 am 11.01.13 10:38 ]

Ach Kati, ich erinner mich. Das ist so eine Süße.

Ja das ist sie und Gott sei Dank hat sie ganz tolle Besitzer gefunden, die sehr gut für sie sorgen und sich kümmern!

Danke für deinen Erfahrungsbericht
Das war auch so ein bißchen meine Frage die dahintersteckt : ist nach so einer Verletzung ein pferdegerechtes Leben überhaupt möglich? Denn was nutzt es, so ein Pferd "gerettet" und therapiert zu haben wenn es danach kein vernünftiges Leben mehr hat.