Ich brauche dringend eure Ratschläge...also ich hab wie gesagt ne kleine Vollblutstute ich hab sie nicht direkt von der Rennbahn sondern von einer Vorbesitzerin die sie schon ein wenig versucht hat umzuschulen. Wir hatten jetzt anderthalb Jahre Dressurunterricht, sind nebenbei auch gesprungen und mal ausgeritten ( wo sie nja is^^). WIr reiten sie nur mit Dreieckszügeln, denn sobald ich die Dinger rausnehme, reißt sie den Kopf hoch, drückt den Rücken weg und läuft wie nen Hirsch. Verschiedene Reitlehrer haben uns gesagt ich soll Halsverlängerer nehmen (was ich konkret ablehne) oder nur eben mit den Dreieckszügeln reiten soll (was das Problem aber irgenwie ja auch nicht löst) und ich selber lese mir jetzt das Buch "Die natürliche Pferdeausbildung" von Ina Cygon durch und merk da wieder das irgendwie alles falsch ist. Was kann ich denn tun? Ich will doch nur das mein Pferd zufrieden freiwillg am Zügel läuft ohne das jemand sie runterzieht ans Gebiss oder sowas blödes sondern einfach nur das und wir haben auch keine Turnierambition, ich will einfach nur das es ihr gut geht.

Habt ihr irgendwelche Ratschläge bzw. Ansprechpatner für mich?

Ich wäre allen sehr dankbar

Liebe Grüße eure nichynia

_{EDIT: Hab mal deine Überschrift geändert, damit man sofort weiß, worum es geht!^^
lg Tina}

[ Editiert von Moderator Beware of the Danaans am 19.02.10 17:15 ]

Liebe Nichynia!

Nicht verzweifeln! Ich gehe mal davon aus, der Rücken, die Zähne usw sind alle in Ordnung und du hast das kontrollieren lassen?
Natürlich kann ich nicht sagen, ob es für dich und dein Pferdchen auch funktioniert, aber wir haben unserern "Weg nach unten" an der Hand gefunden.
Alle 4 Wochen habe ich Unterricht, in dem ich meinen Kleinen vom Boden aus, an der Hand arbeite, direkt am Pferd mit dem äußeren Zügel in der Pferd nahen Hand ( über den Hals verlaufend), den inneren Zügel ersetzt meine Hand am Gebißring. Leider ist das nichts, was ich dir von hier aus einfach erklären kann, dazu braucht es schon eines guten Lehrers, der euch das vor Ort beibringt.
Aber bei uns war das Ergebnis sensationell. Er hat vom ersten Moment an voll konzentriert mitgearbeitet, sich dann sehr schnell biegen und stellen lassen und zum Entspannen lang nach vorne unten gestreckt.
Vielleicht hat ihm vor allem geholfen, dass er den Rücken frei hatte. Oder die Belohnung, dadurch, dass man sofort nachgeben kann, viel konkreter ist, als es zB an der Longe möglich wäre. Man kann Biegungen und Wendungen laufen, Seitengänge üben und mittlerweile Traben wir sogar.
Ein Effekt auf das Reiten ( worauf ich in der ersten Zeit, bis auf gemütlich Ausritte ins Gelände, vollständig verzichtet habe) hat sich sehr schnell gezeigt. Jetzt, nach 3 Monaten, bleiben meine lieben Stallkollegen stehen, staunen und sagen: "Ich hätte nie gedacht, das *der* mal *so* läuft!"
Vielleicht ist das auch ein Weg für euch beide?

Liebe Grüße

Aili

Hey danke!!!
Also sie hatte vorher Rückenprobleme aber das war wegen dem Sattel wir haben inzwischen einen neuen....
das was du mit deinem Pferd gemacht hast...Bodenarbeit?
Oder hast du ihn auch longiert?
Wie oft hast du das in der Woche gemacht? Und was hast du sonst gemacht? Weil Ausritte im Gelände sind im Winter gerade mit meinem "Rutschteufel"^^ ziemlich schwer und wir beide sind sowieso noch nicht so sicher was das betrifft.
Wenn ich sie reite versuch ich immer erst vorher sie in allen Gangarten kurz ohne Ausbinder zu reiten, mach die dann kurz rein, reite weider bisschen mach sie dann wieder raus und dann is sie die letzten Male auch vorwärts abwärts gegangen kam nur selten hoch....is das auch ok oder eher hinderlich?
Liebe Grüße

Hallo Nichynia.

Weißt du, was ich finde ,was nicht paßt? Das dein Pferd schon über geraume Zeit mit Dreieckszügel geritten wird, mit Hilfszügel den Weg in die Tiefe findet und dann den Kopf hochreißt, wenn sie ab sind... Normalerweise würde man ja erwarten, dass sie, wenn sie den Weg reell(!) nach unten gefunden hat, dies auch als angenehm empfindet und wenn die Muskeln dann lockern und warm sind, diesen Weg auch weiter sucht. Außerdem sollte sich die Halsmuskulatur nach so langer Zeit des "ausgebunden werdens" schon so weit umgeformt haben, dass es schwerer für sie wird, den Unterhalsmuskel vorzudrücken...Geht sie denn mit Dreieckszügel reell vorwärts/abwärts, also so, dass der Dr.zügel auch irgendwann durchhängt und du Druck aufs Gebiss bekommst oder zieht der Dr.zügel sie nur in die gewünschte Form und im Prinzip arbeitet sie immer dagegen?
Bei deiner Schilderung würde ich definitiv in erster Linie an ein Rückenproblem denken.
Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sie mit Hilfszügel eine gewisse Sicherheit in der Anlehnung findet und wenn die Dreieckszügel weg sind, keine sichere Anlehnung an der Hand findet (unruhige Hände, starre Hände, kein sicheres Reiten an den äußeren Zügel) und dann schnell sehr unsicher wird.

LG Ulrike

Also wir haben den weg in die tiefe übers longieren gefunden! Hab in zwei Monate nur an der Longe gearbeitet, ohne Hilfszügel, nur mit Kapzaum! Habe ihm immer etwas Druck auf die Nase gegeben und sobald er in die tiefe kam nach gegeben! Das hat er total schnell kapiert! Dabei haben wir dann immer zirkel verkleinern und vergrößern gemacht! Und beim reiten lauft er jetzt total schön, manchmal hebelt er sich noch aus aber kommt total schnell wieder( ist ja auch erst 1 Monat unter dem Reiter! Häng dir mal zwei Bilder dran, eins vom longieren und eins vom reiten! Nicht wundern, haben ihn beim longieren immer sehr tief gehen lassen!

ok Leute

so 1. zum ersten Beitrag: Den Außenzügel kennt sie gar nicht bzw. kaum wurde ihr nie beigebracht also ich denke schon dass ihr die Sicherheit fehlt mit den dreieckszügeln ist es so das ich schon relativ lange arbeiten muss damit die Hilfszügel durchhängen sie stützt sich mehr oder weniger darauf

zum 2. Beitrag: longierien ist ebenfalls sone Sache gerade im Winter, denn sie rennt im Galop immer ganz plötzlich los, reißt den Kopf hoch wiehert schrill und geht praktisch durch ich hab sie im Sommer mehrmals im Round Pen laufen lassen nach ner Zeit gings aber sie war immer kurz vorm Hinfallen das war echt gruselig ich weiß nich wie sie dann auf Kappzaum reagiert...

das hört sich aber schon komisch an,wie hast du sie denn immer loniert?oder hat sie evtl. doch zahnschmerzen oder schmerzen im maul?

ganz sicher nicht wir lassen die Zähne regelmäßig machen von unserem Tierarzt und der hat gesagt bei ihr ist da alles in Ordnung...die andren sagen mir immer sie muss sich einfach mal ausgaloppieren das brauch jedes Pferd ich weiß nur nicht warum sie dann wiehert....longiert hab ich sie mit dreieckszügeln, Gurt und Trense im Round Pen

dann weiß ich auch nicht,wie ist sie denn wenn sie im stall oder koppel ist?

Ich würde es vielleicht trotzdem mal probieren, denn auch wenn die Zähne bei ihr in Ordnung sind, kann es sein, daß ihr das Gebiß unangenehm ist und sie auf den Druck auf die Nase besser reagiert! Rennpferde haben ja des Öfteren Probleme damit, je mehr man die anpackt, desto schlimmer wird es!
Woher kommst du denn eigentlich? Wenn ich mir das ganze mal ansehen würde, könnte ich dir wahrscheinlich bessere Tips geben!

So, nun nochmal meinen Senf.
Dieses Losrennen an der Longe und nach den anderen wiehern, zeigt ja schon, dass sie nicht wirklich konzentriert bei dir ist. Longenarbeit ist natürlich für ein ehem. Rennpferd, bzw. auch junge Pferde natürlich sowieso erstmal schwierig, wegen des
Ausbalancierens. Und auf einem relativ engen Kreisbogen galoppieren, fällt ihnen doppelt schwer, weil sie es ja gar nicht kennen. Jedes Pferd, mit dem man anfängt gymnastizierend zu arbeiten, ist wie ein junges Pferd, unabhängig vom Alter. Einen Roundpen finde ich persönlich nicht förderlich. Ich kenne die Argumente von den Westernreitern FÜR den Roundpen, aber ich denke, hier muß man wirklich rassespezifische Unterschiede machen.Außerdem muß man sich im Roundpen seiner Körpersprache sicher sein.- Und ein Pferd, das vielleicht Probleme im Rücken hat und wo die natürliche Schiefe vielleicht auch ausgeprägter ist (weißt du wovon ich spreche?) bekommt im Roundpen Probleme. Sie läuft also los, kann sich nicht, wie erforderlich nach außen stellen und ausbalacieren. Jeder" Normalo" würde sagen, tja, muß ich halt langsamer laufen, aber wenn Fluchttier Pferd Panik bekommt, was macht es? -Wegrennen. Und schon fällt sie fast auf die Nase. Eigentlich nur logisch.
Ich würde dir auch erstmal Bodenarbeit empfehlen, auch Dominanztraining, das kann richtig Spaß machen! Und ich weiß auch ein supergutes Buch, weiß allerdings nicht, ob du es noch so im Handel bekommst oder nur noch übers Antiquariat:
Kerstin Diacont-Bodenarbeit mit Pferden-. Anschaulich (mit Fotos), gut verständlich und für mich war es mal die Bibel.
Und so Tipps wie, die muß sich mal ausrennen, würde ich wohlwollend überhören. Ein Warmblut kann sich vielleicht ausgaloppieren, einen Blüter "totgaloppieren" geht nach meinen Erfahrungen 100% nach hinten los, die bekommen nur Überbetriebstemperatur. Ich bin mal (im Zuschauerfeld) eine Jagd mitgeritten, mit Freunden. Hinterher auf der Wiese haben sich alle Pferde gewälzt und waren froh ihre Ruhe zu haben. Und meine??? Die hat noch zwei Ehrenrunden gedreht.
LG Ulrike

Hallo nichynia,

der Beitrag, den Aili als erstes geschrieben hat, hört sich nach der Bodenarbeit von Philippe Karl an.

Wenn Du magst, kann ich Dir gerne mal seine DVD Serie schicken. Schreibe mir doch einfach eine PN.

Wenn Du das siehst, kannst Du es Dir besser vorstellen und selbst nachmachen. Das hat bei meinem Pferd auch gut geholfen. Als ich ihn vor etwa 1,5 Jahren bekommen habe, hat er auch oft den Rücken weggedrückt und den Kopf hochgerissen. Ich habe ihn mit sehr lang verschnallten Dreieckszügeln longiert und ganz viel Bodenarbeit nach Philippe Karl gemacht.

Dass es so lange dauern kann bis sich ein Ex-Renner vorwärts-abwärts streckt, ist glaube ich normal. Tsunami macht es eigentlich auch erst seit ca. 3 Monaten.

Ich bin aber auch der Meinung, dass man durch sehr gutes Reiten das Pferd dazu bringen kann sich abzustrecken. Ich hatte bis vor kurzem ein Mädel, das Tsunami mitgeritten ist, weil ich aufgrund eines Wirbelbruches 6 Monate lang nicht reiten konnte. Sie konnte sehr gut reiten und da hat es auch irgendwie "klick" bei ihm gemacht. Alleine hätte ich das nie hinbekommen. Seitdem kann ich ihn am Halfter longieren und nach kurzer Zeit streckt er sich schön ab. Nun nicht gerade, wie ein super Dressurpferd, aber doch schon sehr gut. Ich glaube, die Mischung aus allen Komponenten hat bei uns den Erfolg gebracht.

Hab geduld! Du wirst es sicher schaffen!!

Also meiner wollte seine Probleme auch immer mit Losrennen und "nach-mir-die-Sintflut" lösen, alleine hab ich das auch nicht in den Griff bekommen weil der zudem noch sehr sehr stark an seiner Boxennachbarin geklebt hat. Ohne ein anderes Pferd konnten wir uns nicht vom Stall entfernen ohne dass er klatschnass war und sich die ganze Zeit aufgeregt hat. Habe mir dann über eine Empfehlung hin Hilfe geholt, eine Bodenarbeitstrainerin die dann 4 Monate intensiv mit ihm gearbeitet hat und mich auch mit eingebunden hat. Er sucht jetzt seinen Weg über vorwärts-abwärts und rennt auch nicht mehr weg wenn er was nicht versteht, sondern bleibt stehen. Und alleine ausreiten ist auch überhaupt kein Problem mehr!
Ich denke dass wir das alles ohne die Bodenarbeit nicht so gut in den Griff bekommen hätten. Zu der freien Bodenarbeit (freies Longieren und ein Parcours von verschiedenen Hindernissen wie eine großer grüner Klotz, Engpässe etc. zur Desensibilisierung) kam dann auch ein Biegungs- und Longenprogramm hinzu, wo er dann gelernt hat seinen Weg über vorwärts-abwärts zu suchen. Er geht jetzt zwar nicht durchs Genick wie ein Dressurpferd, aber immerhin reißt er den Kopf nicht mehr hoch, und einen großen Anspruch an ihn dass er in perfekter Haltung gehen muss hab ich auch nicht, hauptsache er fühlt sich wohl, ist entspannt und schiebt die Hinterhand drunter

[ Editiert von Fairfax am 25.01.10 18:24 ]

Hi

Als erstes solltest du dir klarmachen, dass du einen mehr oder weniger langen Weg vor dir hast. Leider kenne ich deine Stute nicht (wäre aber interessant ihren Namen zu erfahren) und so kann ich nicht 100 % genau sagen, was ich denke, was mit ihr los ist.
Ein Pferd immer mit Hilfszügeln zu reiten, finde ich persönlich besch.....! Wenn sie nach einigen Malen den Hals nicht fallen lässt, bringt das so nichts. Sie fühlt sich nur gezwungen.
Mach Bodenarbeit mit ihr. Longiere sie mit einer zweiten Person, die aussen mitgeht und vor allem so lange nur im Schritt, bis sie da total sicher und locker ist.
Das Wiehern kann entweder Panik sein oder einfach ein Rufen nach anderen Pferden, weil sie sich unsicher fühlt..
Dominanztraining ist zwar gut, mach aber nicht den Fehler dies durch Gewalt zu regeln. Mit einem jungen Hengst kann man sich schonmal ausseinandersetzen, das regeln die in der Natur auch so. Einer Stute (besonders mit starkem Charakter) must du durch deine eigene Überlegenheit Sicherheit geben. D.H. keine Fehler machen.
Ich würde dir im Moment den Tip geben, dass du bestimmte Situationen (vom Boden aus !!!!) angehst in denen sie Unsicher ist. Das kann ein Bach, eine Pfütze, Stangen oder eine Plane sein, ganz gleich. Die Hauptsache ist, dass du ganz souverän, ruhig und komplett ohne Ärger diese Sache so lange machst, bis sie dir locker und ohne Angst folgt. Wenn ich ein junges Pferd reite (mach ich auf der Trainingsbahn bewusst oft alleine) und es z.B. vor einer Pfütze so viel Angst hat, dass ich es nicht durchreiten kann dann steige ich ab und führe so lange vorbei oder durch bis es mir folgt. Dann wird aufgestiegen und meist funktioniert es direkt.
Es gibt Leute die sagen, dass du aufgibst wenn du absteigst. Das ist Schwachsinn, wenn das Pferd Angst hat. Wenn du vor etwas Angst hast und jemand stubst dich dorthin, schreit dich an etc, dann würdest du natürlich irgendwann aufgeben und dorthin gehen, aber würdest du diese Situation nicht noch mehr vermeiden wollen? Und würdest du diesem Jemand noch irgendwie trauen?

Also, immer Nerven behalten. Nimm dir Karotten mit und fütter sie als mal von oben. Es wäre auch vielleicht nicht schlecht mal einen Osteopathen hinzuzuziehen. Vielleicht hat sie eine Blockade.
Kann sie den Hals weit nach hinten biegen? In beide Richtungen?

So, das wars erstmal

LG Andrea

Guten Morgen.

Genau das, was Glomba sagt, meine ich auch mit Dominanztraining. Und in besagtem Buch (Kerstin Diacont) wird noch mal ganz genau auf die eigene Körpersprache eingegangen. Das ich z.B.nicht von meinem Pfed verlange irgendwo durchzugehen, wo es nicht durchwill und dabei nach unten schaue oder die Schultern hochziehe, etc.. Es baut auch auf Pat Parellis Lehre auf: fair, friendly, firm, fast. Sie soll halt anfangen, dich als "Leittier" zu sehen, bei dem man sich wohlfühlen kann, weil du ihr Sicherheit gibst. So schwer ist das gar nicht und mit den ersten Erfolgserlebnissen bekommst du auch viel mehr Sicherheit.
LG Ulrike