Wie wir alle wissen, ist aller Anfang schwer mit unseren Vierbeinern..
Und ich denke, jeder hatte so seine Probleme.

Aber mich nimmts wunder, wie es euch nach ein paar Jahren so ergeht?
Welche Fortschritte habt ihr oder eure Vierbeiner gemacht?
Was ging anfangs gar nicht und jetzt top?
Wo habt ihr nach wie vor Probleme?
Und habt ihr das Gefühl, dass gewisse Macken bleiben?

Ich hab einige Geschichten hier verfolgt und muss echt sagen, dass sich gewisse Pferde extrem gemacht haben.
Da frag ich mich.. was mach ich falsch?

Im Umgang ist meiner echt ein Engel geworden. Er macht mittlerweile alles mit.
Anfangs wehrte er sich gegen alles! "Egal obs cool ist oder nicht, alles ist doof". In etwa so.
Er hatte null Vertrauen in die Menschen. Heute haben wir eine super Beziehung.. was aber echt lange dauerte.
Anfangs klebte er extrem am Stall, ich brachte ihn keinen Meter alleine weg. Ist heute auch kein Ding mehr.
Am Boden hat er sich prächtig entwickelt. Longieren, sonstige Spiele, frei rumtoben.. alles findet er cool und ist bei mir.
Anfangs hat er sich viel selbst getreten, weil er seinen Körper nicht spürte. Ist heute auch kein Ding mehr.
Anfangs stieg er oder riss aus, sobald er unsicher wurde. Dazu hat er mich sonst eiiiiskaaalt ignoriert.
Alles kein Problem mehr und die Aufmerksamkeit musste ich mir eben verdienen

Nun unser Problem ist das Reiten.
Er kann echt unberechenbar sein im Gelände. Er kann zum Teufel werden.
Es wurde echt schon ziemlich brenzlig.
Er ist schnell überreizt, will dann entweder nur rennen, vorwärts oder rückwärts oder rechtsumkehrt...
Ich bin schon mehr als einmal geflogen, ist zum Glück noch nie was passiert.
Aber er hat echt Macken, die ich nicht weg kriege.. ist echt schade.
Kann nicht sein, dass man immer mit einem komischen Gefühlt aufs Pferd sitzt. Ist ja dann auch ein Teufelskreis.

Soooooooo nun bin ich gespannt.
Erzählt von euren Pferdcheeeeeeeeeeeeeeen

Naja, Leonie, warum Deiner so is wie er is, weiß ich natürlich nicht, aber bei uns ist es so:

Im Viereck, eigentlich auch Verlaßpferd, ganz selten, dass er halt mal frisch is, aber das merk ich gleich und dann steig ich (ganz selten) freiwillig ab, bevor
Er macht super mit bei meiner "Freizeitdressur", die va. zum gymnastizieren für ihn gedacht ist.
So im Umgang ein Schatz, immer brav, egal ob führen, putzen, Hufschmied, grasen, egal. Er is halt kein Schmuser, angreifen kann ich ihn überall, aber er mag nicht "gekuschelt" werden. Is er halt nicht vom Typ. Werd aber immer freudig begrüßt, brummeln, von einem Bein aufs andere treten, er is zwar manchmal mißtrauisch, wenn er Medis bekommt oder ich eine Wunde versorgen muß, aber er hat soweit Vertrauen, dass er mich machen läßt.
Aaaaber, im Gelände is er auch kein Verlaßpferd, wird er wohl auch nie werden. Er buckelt einfach zu gerne Da mach ich dann leider auch mal nen Abflug.

Wir hatten ja große Probleme mit der Robust- und Herdenhaltung. Twingo konnte sich schlecht mit anderen Pferden arrangieren und mit dem draußen Leben, er hatte wahnsinnigen Stress. Das ist heute, nach fast 4 Jahren, viel besser geworden. Was ihn noch durcheinander bringt, ist wenn ein Pferd fehlt. Das Vergesellschaften war problematisch und gelang bisher nur mit einem anderen, so dass er derzeit allein neben den anderen läuft, was total gut klappt, auch mit Stuten.
Und die Barhufumstellung war schwierig. Heute läuft er ohne Hufschutz in allen Gangarten über jeden Boden.

Ich merke auch, dass Twingo viel mehr Charakter entwickelt hat und sehr auf mich bezogen ist. Manchmal kommt er sogar zum Schmusen. In der ersten Zeit wollte der immer bloss seine Ruhe haben und sich nicht anfassen lassen (obwohl er es total gut gehabt hat beim Vorbesitzer!).

Beim Tierarzt und Schmied steht er vobildlich, das war aber immer so.

Reiten war auch nie ein Problem. Er kann nicht viel, geradeaus laufen in allen Gangarten, dafür aber ewig lange Aber im Gelände ist er sehr sicher, das war eigentlich auch schon immer so. Er kannte das auch von der Bahn schon, alleine geritten zu werden. Und als Führpferd ist er super, das ist seine Lieblingsaufgabe.

Ich glaube, so manche Macken hat der einfach, und ich bin da einfach nicht richtig konsequent hinterher, ist also ganz klar mein Versäumnis. Galoppieren geht gerade nur über Zügel kurz und mit Kopfschütteln, manchmal schrabbt er und verwirft sich- die typsiche Vollblutshow.
Ein großes Problem ist ja immernoch, dass er ungern stehen bleibt, der hat immer Termine. Aber auch das wird langsam besser.

Insgesamt ist der eigentlich völlig unproblematisch. Finde ich

Wenn ich auf dem Platz schon kein gutes Gefühl habe, würde ich niemals ins Gelände gehen. Für solche Scherze bin ich zu alt. Dieses plötzliche >jetzt mache ich mein Ding, kannst ja mitkommen oder abfliegen< kenne ich auch, lässt sich nur mit konsequenter Arbeit in den Griff Kriegen. Also: machst du Blödsinn und dein eigenes Ding, musst du richtig schuften. Konsequent vorwärts, bis es keine Fragen mehr gibt. Seltsamerweise wird Ww dann immer richtig glücklich, nach dem Motto: wie gut, dass es dich gibt und ich meine Birne getrost ausschalten kann. *schnaubschnaub*
Ich kenne das aber auch von Warmblutjungpferden, dass ist kein Blüterproblem, auch wenn sie bestimmt die kreativeren Einfälle haben und ausdauernder sind.

Und zum Anfassen. Bei uns ist es viel besser geworden, seitdem die Osteo, die nach dem Fasziendistorsionsmodell arbeitet, ihn behandelt hat. Nun genießt er es auch geputzt zu werden und man darf auch "schrubbeln".

[ Editiert von Warwing am 08.10.13 11:08 ]

Zitat

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Gepostet von Warwing
Wenn ich auf dem Platz schon kein gutes Gefühl habe, würde ich niemals ins Gelände gehen.

[ Editiert von Warwing am 08.10.13 11:08 ]

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... und ich niemals auf den Platz (habe ja auch gar keinen). Im Gelände gehen die meist vorwärts, und so lange sie vorwärts gehen, irgendwie, ist für mich alles gut Ich kenne das aber auch nicht anders. Ich erinnere mich noch, als Twingo zum abtrainieren im reistall stand. Der hatte die Macke, dass er sich massiv gegen den Zügel wehrte, mit rückwärts rennen und kopschütteln und so und ist in der kleinen Halle immer an die Wand gefolgen und dann wütend geworden und hat um sich getreten. Auf dem Platz hatte er so viel zu hüpfen und trabte und trabte, das fanden die Mitereiter unverständlicherweise blöde. Ich bin nach den zwei Versuchen mit dem raus. Im Gelände kein Problem, Schritt am langen Zügel... da war er mit Boden und glotzen beschäftigt und ich musste die Zügel nicht aufnehmen Wir sind halt nicht pensionsstallkompatibel.
Ich löse ja vieles übers " kontrolliert vorwärts schuften". Zum langsam zwingen macht nur, dass Twingo und ich streiten, und dazu bin ich zu alt Aber der ist auch ein anderes Kaliber als Warwing, Twingo ist ja alt und vernünftig.

[ Editiert von Sunnyboy75 am 08.10.13 11:27 ]

Mir gehts ähnlich wie Sunnyboy75..

Da ich nie aufm Platz gelernt habe zu reiten, bzw. gar nie einen Platz zur Verfügung hatte, bin ich halt ins Gelände.
Deshalb fühl ich mich im Gelände am sichersten.
Heute hab ich einen Platz, aber mein Junge und ich finden den ziemlich uncool

Er ist meistens faul auf dem Platz, hat die Nullbockphase oder bockt wie ein Rodeopferd im Zeugs rum.
Nur nicht normal. Und komischerweise fühl ich mich eingezäunt viel weniger wohl.

Und meiner ist sehr stark im Charakter. Wenn der nicht will, will der nicht. Den könnte ich 5 Stunden reiten, er würde nicht einbisschen nachgeben,
einfach weil er nicht will.

Lustigerweise gab es im alten Stall beim ausreiten keinerlei Probleme. Konnte am langen Zügel galoppieren, ohne dass er auch nur annähernd heiss wurde.
Dafür wurde er sonst krank und nahm ab.

Im jetzigen Stall stimmt alles, ausser das Gelände.. irgendwie fühlte er sich im anderen Gelände sicherer. Aber man kann halt nicht alles haben

Ach ja und schmusen, mag er auch gar nicht.
Anfangs konnte ich ihn am Bauch etc. nicht anfassen, er drohte und schlug dann auch.
Heute kann ich ihn überall anfassen. Schön zu sehen, dass er so Vertrauen gefasst hat

Lustig ist auch, ich merke sofort ob er einen guten Tag hat, oder nicht.
Wenn er keinen hat, ignoriert er mich total. Er schaut mich nicht mal an, sucht den Kontakt überhaupt nicht.
Dann lasse ich ihn auch in Ruhe, sonst strapaziert das nur unsere Nerven.
Wenn er einen guten Tag hat, kommt er brummelnd auf mich zu, schnuffelt mich ab und ist einfach ein wenig bei mir. Das ist so ein schönes Gefühl

[ Editiert von le0nii am 08.10.13 13:14 ]

Als ich Patsy und ich uns das erste Mal getroffen haben, war sie Schulpferd, 4J. Ich war 9J, hatte ein halbes Jahr Reitunterricht.
Patsy war der Stallschreck und in einem üblen Zustand, ließ keinen ran, beissen, treten, das volle Repertoire. Box war das Hoheitsgebiet, nur der RL hat sie dort rausgeführt und wieder dort hineingesteckt. Unter dem Sattel war sie brav, dreht ihre Runden in der SChulstunde, aber sie konnte auch nichts. Null. Daher war sie auch nicht beliebt, keiner wollte auf ihr Reiten.
Sie wurde immer mir zugeteilt... eine Art Zwangsgemeinschaft. Habe sogar das kleine Hufeisen auf dem störrischen Problempferd gemacht. Sie war zu sensibel für den Schulbetrieb, und auch körperlich nicht fit. Klapperdürr, offene Stellen und kaum Fell an vielen Körperpartien. Sie war also nicht mal besonders hübsch.
Der RL drehte meiner Mutter das Pferd irgendwann an, die es für zu viel Geld nahm.
Da ich noch nicht viel konnte, und sie auch nicht, hatten wir in den Jahren drauf viele Bereiter, RL, RBs die versuchen sollten aus ihr ein Reitpferd zu machen. Patsy blockierte irgendwann nur noch.
Bei mir und meiner MOm war sie brav, wir konnten schnell ihr Vertrauen gewinnen. Bei anderen war sie weiterhin bissig und furchtbar. Klassischer Angsttreter.
ANgeblich hatte es einen Vorfall beim Decken gegeben, seit dem sie sich hinten nicht mehr anfassen ließ und ohne Vorwarnung ausschlug. War lange noch ein Thema, auch auf den ersten Turnieren, wenn jemand zu eng vorbeiritt.
In den ersten Jahren tat sich in der AUsbildung fast gar nichts. Diverse gute Bereiter kamen nicht weiter. wenn sie mal kooperativ war, wurde gleich ein nächster Schritt verlangt. Irgendwann war sie nur noch sauer, überfordert und boykottierte alles was mit Dressur zu tun hatte.
Bei mir dagegen lief es besser. Sie vertraute mir, wir machten unsere ersten (Chaos-) Ausritte, probierte mal das ohne Sattel reiten... alles total brav und wie ein Kinderpony.
Irgendwann viel später lernte ich per Zufall einen VS - Ausbilder kennen, er war der erste Zugang zu meinem PFerd fand, und mit dessen Hilfe unsere Ausbildung riesen SChritte nach vorne machte.
Ich begann springen und Geländereiterei, was uns wahnsinnig viel SPaß machte, und begannen auch Turniere zu reiten...

Jetzt ist sie 20J., habe sie seit 16 Jahren.
Wir haben ewig viel erlebt. Sie war ein unglaubliches Vielseitigkeitspferd, bin mit ihr bis Springprüfungen KL.L erfolgreich gestartet, in unseren besten Turniertagen waren auch A-Dressur Schleifen dabei (obwohl sie Dressur nach wie vor stressig findet). Waren sogar kurze Zeit im Junioren VS-Kader. Die Turnierzeit endete mit einer Röhrbeinfraktur auf einem Abreiteplatz. Sie wurde 2 Mal operiert. Wie sie wieder voll fit war, was niemand gedacht hat, stürzte ich mit ihr zusammen im Training sehr unglücklich.... hatte Knieabwärts 20 Schrauben drinnen... ich konnte schneller wieder reiten als laufen. In den 9Monaten in denen die Schrauben drin waren, konnte ich mein Bein nicht so abwinkeln, dass ich in Steigbügel gekommen wäre - in dieser Zeit ritt ich komplett ohne Sattel. Auf Platz, Gelände, kleinere Sprünge. alles. wie wir beide wieder fit waren, sind wir nie wieder auf Turnieren gestartet, der Zug war irgendwie abgefahren, Abi stand an etc.

Mittlerweile steht sie bei meinen Eltern auf dem Hof, zusammen mit 30 anderen Pferden, und einer sehr bunten Mischung an Freizeitreitern, Westernleuten etc. Sie liebt es, 12h am Tag auf der Weide zu sein. Sie hat sich erst durch diese späte Haltungsänderung zu einem sozialen Pferd entwickelt, was Artgenossen mag und nicht verkloppt.
Ich reite sie va Gelände und Jagden. Im gelände reiten wir sehr weit, und ausdauernd. Ich glaube, sie hätte Distanzreiten toll gefunden. Ich reite mit ihr über Stock und Stein, in jeder Gangart, jedes Gelände. Sie springt über alles, ist heute fast wie ein Polizeipferd unterwegs. Ich kann mit ihr alles machen, sie ist immer händelbar.

ABer leider nur bei mir. Diverse Versuche RBs etc herzubekommen scheiterten. Sie lässt sich nur von mir reiten.
Dressur ist nach wie vor nicht ihr Ding. Nicht weil sie nicht schön gehen kann, haben es bis fliegende Galoppwechsel gebracht. Aber seit ihrer Anfangszeit glaubt sie, Dressur ist etwas böses, sie ist sauergeritten worden durch die vielen RL und Bereiter ganz am Anfang. Aber wenn man Traversalen auf einem Feld verlangt oder ähnliches - da ist sie voll dabei, geht unglaublich.

Schatti war eigentlich immer lieb, es gab nur die eine kurze Zeit (lange 8 Wochen! in dem einen Stall) wo er völlig ausgeflippt ist, als er mit Stuten in einer kleinen gemischten Herde stand. Das war totaler Stress für ihn.
Seit er in unserem jetztigen Stall steht, ist er total glücklich und sozial verträglich. Lange hat es auch gebraucht, bis er endlich halbwegs Substanz und die richtigen Muskeln aufbaute. Erst haben wir nicht die richtigen Muskeln trainiert, weil wir viel im Gelände unterwegs waren und ich da nie an Dressurlektionen oder ähnliches gedacht hab.
Der große Wandel kam wie gesagt 2011, als wir aus meinem persönlichen Horrorstall in unseren jetztigen wechselten. DOrt ließ er sich auch plötzlich außerhalb der Box anbinden und steht dann dort auch ohne sich aufzuhängen. Dort wurde er vom Körper her endlich Reitpferd und vom Kopf her endlich richtig Pferd.
Eine Macke hat er, beim Satteln versucht er mich gerne mal zu zwicken, aber nur wenn er dran denkt und nicht andersweitig beschäftigt ist (zB mit Heu essen). Er hat keine Schmerzen im Rücken oder in der Sattel bzw Gurtlage, das ist einfach eine MAcke.
Satteln tu ich meist imemr noch in der Box, einfach, weil er mir da entspannter ist.
Die Geschichte mit der RB haben wir ja auch durch, ich will keine mehr. Auch wo ich jetzt im Urlaub war und das Mädel bei uns im Stall ihn 2-3x geritten ist, Schatti läuft da einfach ganz anders, es kommen alte Muster durch: Kopf hoch, Rücken weg, rennen.
Das Vertrauen ist super, er ist auch total auf micxh fixiert, das haben jetzt shcon so viele unbeteiligte gesagt. Seit meinem Unfall 2012 glaub ich sogar noch ein wenig mehr als vorher.

Dieser Satz beschreibt das alles eigentlich sehr gut

"Schicksal ist, wenn du etwas findest, was du nie gesucht hast und dann feststellst, dass du nie etwas anderes wolltest." (Autor unbekannt)

Dancer war schon gut eingeritten (Halle + Gelände) als er mit 4.5 Jahren zu mir kam. Da er aber ständig mit dem Reiter gestiegen ist (vor allem draussen) war das so zu sagen eine Wahl der letzten Chance. Es spricht mehr für die Verzweiflung meines Reitlehrers, der ihn eigentlich als zukünftiges Schulpferd gekauft hatte, als für meine Reitkünste das er bei mir landete. Dancer war zwar nie auf der Rennbahn, er wurde wohl schon im Training wegen seines störrischen Charakters "aussortiert" und machte dann eine rasante Karriere als Wanderpokal, die ihn von Frankreich, über Belgien (mehrere Händler) schliesslich nach Luxembourg brachte.

Entsprechend gab es das erste Jahr viel Heulen & Zähneknirschen, Stürze, Panik-Attacken u.v.m. und wenn ich das alles vorher gewusst hätte, hätte ich mich auf das Experiment nie eingelassen. Stand einmal kurz davor ihn wieder abzugeben - so ca. 10 min bis ich mich wieder beruhigt hatte.
In der Halle gab's ständig Rodeo sobald ihm irgendwas nicht passte (sprich alles, ausser Renngalopp) und er nutzte JEDE noch so kleine Schwäche sofort aus.

Einfach nur

Ich sollte an dieser Stelle vielleicht noch anmerken, dass ich als er zu mir kam gerade mal seit 4 Jahren ritt und als Späteinsteiger nicht unbedingt ein Durchstarter bin.

Trotzdem haben wir nach 6 Monaten den ersten TREC zusammen geritten und sind nicht letzte geworden - yeeeh!

Draussen war er für mich das absolute Verlass-Pferd. Nicht, dass er nicht auch mal durchgegangen wäre, aber immer wenn's drauf ankam war er unglaublich nervenstark, zB bei 30+ Motorrädern auf der Dorfstrasse oder wenn andere Pferde plötzlich doof wurden. Ausserdem war er zu 100% auf mich fixiert und kam sofort zu mir zurück auch wenn er mich mal in den Sand setzte. Bei Gruppenausritten konnte ich weg reiten ohne dass er auch noch einmal nach den anderen Pferden umguckte.

An guten Tagen war er in der Halle sehr leicht zu reiten (Spezialität: Galoppvolten aus vollem Tempo ), aber man musste ihm ständig neue Herausforderungen bieten, weil bei Langeweile Rodeoooooo!!!!!

Die Panik beim Angebunden sein hat er nie ganz überwunden - es gab bessere und schlechtere Momente. Im Gegenzug konnte ich ihn aber auch vor der Sattelkammer stehen lassen, drinnen kleines Schwätzchen halten und er stand brav still und wartete. Für's Stehenbleiben bekamen wir beim TREC immer volle Punktzahl

Leider hatte ich Dancer ja nur für zwei kurze Jahre. Ich denke da wäre vieles noch viel besser geworden, wenn er weiter solche Fortschritte gemacht hätte wie im letzten Jahr. Wir haben einfach charakterlich super zusammen gepasst. Er war ein absolutes Ein-Personen Pferd, dass sich seinen Besitzer letztendlich selber ausgesucht hat.

Fazit: ich will wieder so ein nerviges Pferd

Taff war früher das absolute Horrorpferd. Nicht nur optisch eine absolute Katastrophe, sondern auch charakterlich. Steiger, Beißer, Schläger, hochgradig aggressiv und gefährlich. Dem ist niemand auf zwei Meter nahe gekommen ohne sein Leben zu riskieren. Nicht mal ein Halfter konnte man ihm anlegen.
Als ich ihn übernommen habe, war das alles schon ein wenig besser, aber das aus ihm jemals ein richtiges "Reitpferd" wird, hätte niemand gedacht. Trotzdem ist es stetig bergauf gegangen und ich konnte ihm die Angst vor einigen Dingen nehmen, die bei ihm Panik ausgelöst haben. Dazu gehörten Gerte, Longieren, anbinden, Männer, Zügel aufnehmen beim Reiten, Kinder etc.

Eine große Krise hatten wir zwischenzeitlich, als wir den Stall gewechselt hatten. Da hat Taff gezeigt, was in ihm steckt und dass er sehr wohl nicht vergessen hat, wie man sich wehrt. Das hat sich aber in der letzten Zeit wieder gebessert und Taff kann inzwischen alle Seitengänge und verschiedene Lektionen. Er hat sich zu einem wunderbaren Freund und Freizeitpartner entwickelt, der alle um den Finger wickelt. Er kann inzwischen mehr als ich mir jemals erträumt hätte und ich genieße jeden Tag mit ihm und das Reiten macht inzwischen wieder so viel Spaß wie mit keinem anderen Pferd.

Die Momente, wo ich weinend in der Box neben ihm saß oder mit blutender Nase abgestiegen bin, hab ich natürlich nicht vergessen, um mich an den kleinen Fortschritten zu erfreuen.
Das einzige was ich nicht mache, ist alleine ins Gelände zu gehen. Da geht er nämlich absolut nicht vorwärts sondern vorzugsweise rückwärts oder auf zwei Beinen. Das muss er aber, wenn's nach mir geht auch nicht können. Ich gehe lieber mit jemand anderem ins Gelände, ist spaßiger und weniger gefährlich. Außerdem kann er so viel, da muss er das nicht auch noch können. Mein Pferd darf auch Macken haben, da er ja sonst alles inzwischen brav macht.

Mein Fazit ist, dass ich jeden Tag wieder erstaunt bin, dass aus diesem gefährlichen, verstörten Pferd ein wunderbares Traumpferd wurde und er mehr kann als ich je mit ihm vorhatte.
Vielleicht war unser Schlüssel zum Glück auch der, dass ich absolut nichts von ihm erwartet habe und mich deswegen über die kleinsten Dinge gefreut habe.

Ich LIIIIEEEEBEEEE diese Geschichten und bin so froh, bin ich nicht alleine mit so einem


Daemon, deiner muss ja richtig schwierig gewesen sein. Phuuuu

Oh Tafffiiiii, dein Pferd ist so ähnlich wie meins
Und glaube mir, auch wenn es noch so schön ist inzwischen, sie vergessen NIE wer sie sind und wie sie sein können
Haha.


Ich gehe auch nicht alleine ins Gelände.
Meiner ist sonst schon sehr unsicher und hochgeschraubt im Gelände.
Einmal hats prima geklappt, da hat mich meine Mam mit dem Hund begleitet.
Aber einmal ging er die halbe Strecke natürlich brav und aus dem nichts, ging er nur noch rückwärts oder wollte Nachhause..
Ich finds wahnsinnig, er ist in solch einer Situatione NIE mit mir gestiegen oder so. Gebockt hat er lediglich aus übermut.
Erst wenn ich abstieg, weil es einfach nicht weiter ging, spring er wie ein wahnsinniger umher. Er hat sich echt immer für mich zusammengerissen und das find ich richtig schön.
Nicht wie bei meiner Schwester. Die schmiss er im Stand sofort runter. Etwa so:

[ Editiert von le0nii am 09.10.13 9:33 ]

[ Editiert von le0nii am 09.10.13 9:34 ]

Ja, ich finde diesen thread auch klasse! Da ich ja erst seit kurzem im Forum bin kann ich so mal von allen eine "Zusammenfassung" lesen.

War mir nicht bewusst dass Dancer so schlimm rüber kommt... finde ihn im Vergleich zu anderen hier eigentlich eher brav (was immer das beim VB bedeutet) und pflegeleicht. Zumindest nach dem ersten Jahr. Könnte aber auch daran liegen dass er eben "Mummy's Boy" war.

Das mit dem Rückwärtsgehen hat Dancer am Anfang auch immer draussen gemacht. Völlig ohne Plan wo er da hineinstampft und bei uns gibt's viele steile Böschungen...

Ich habe dann angefangen ihn sowohl in der Halle als auch draussen viel auf Kommando rückwärts gehen zu lassen. Danach hat er's dann sein lassen. Das war ein Trick den ich mal in einem Fernsehprogramm gesehen habe: wenn die Protestreaktion zur Übung wird ist sie plötzlich nicht mehr geeignet Widerspenstigkeit auszudrücken.
Keine Ahnung, ob da wirklich was dran ist, aber bei uns hat's funktioniert.

Hihi. Zum Glück habe ich das Forum ziemlich schnell gefunden.. hat mir viel geholfen.
Vor allem war ich echt erleichtert, dass es nicht nur mir so geht. Ich hab viel geweint und wusste nicht mehr weiter.. und das verrückte war,
dass mir nicht mal jemand aus meinem Umkreis helfen konnte, obwohl es jeder besser wusste. Sind halt einzigartig, diese Vierbeiner...


Bei mir kam das Retourrennen automatisch immer weniger vor.
Ich gab ihm halt auch nicht viel Druck, das mag er nämlich ganz und gar nicht ausstehen.
Und manchmal hatte ich das Gefühl, er spielt das völlig ab, weil er wieder eine böse Reaktion des Reiters erwartet.

Ja, bei meinem war dann auch egal, ob Böschung oder nicht.

Meiner ist sonst wirklich sehr brav.
Bzw. wurde brav.

Aber unter dem Sattel kann er unmöglich sein...
Obwohl ich auch erwähnen muss, dass ich nie eine Reitstunde oder sonstige Kurse mit ihm besucht habe.
Haben uns alleine durchgekämpft und für das bin ich zufrieden.

[ Editiert von le0nii am 09.10.13 16:49 ]