Hallo ihr Lieben,

ich melde mich mal wieder und zwar aus keinem schönen Grund.
Anfang September bin ich aus privaten Gründen umgezogen und mein 7-jähriger Wallach musste natürlich mit. Der Stall ist sehr schön, riesige Weideflächen mit 24 h Weide im Sommer, jetzt im Winter ein geräumiger Winterauslauf mit mehreren Fressständen. Reine Wallachherde, sehr ruhig und nett insgesamt.
Puri war seit dem Umzug insgesamt etwas durch den Wind. Er ist eigentlich ein sehr ruhiger Typ, mit sich selbst im Reinen und unkompliziert.
Seit wir hier sind, war er rennig und sehr guckig, aber auf eine Art, dass es für mich nervig war. Er wirkte auf mich auf gekratzt, aber nicht so, als ginge es ihm schlecht.
Seit 2 Wochen sind sie nun auf dem Winterauslauf und Puri schaut teilweise sehr traurig.
Seine Augen glänzen und er schaut frechy wenn er abends in seine Box kommt und eer sein Heu und Kraftfutter kriegt.

Die Platz Arbeit läuft momentan gar nicht gut, sodass wir viel raus gehen, bummeln und die Seele baumeln lassen. Das tutihm gut und er ist zufrieden danach.

Heute war dann ein neuer Tiefpunkt. Wie immer hab ich ihn beim Putzen Heu fressen lassen (aufdem WWinter Auslauf gibt es nur Stroh und das restliche Gras) und da hat er schon nicht fröhlich geschaut was er sonst wenigstens tat, wenn er sein Heu mampfen durfte.
Beim Ausritt ging er nicht gern vorwärts, war lustlos. Zuhause wieder angekommen wirkte er nicht zufrieden mit sich, sondern kehrte sofort wieder in sich zurück und wartete einfach nur, bis ich alles erledigt hatte.
Ich stellte ihn dann zurück auf den Auslauf, wo er verharrte, bis ich 2 h später fuhr. Er schaute nicht nach den anderen, fraß nicht, starrte nur mit nach innen gerichtetem Blick vor sich hin.

Nicht mal bei kuscheln blühte er kurz auf,sondern kuschelte nur mit traurigen Gesichtsausdruck mit mir.

Andere im Stall meinten, dass es vielleicht noch am Umzug liegt. Und er eben noch abgelenkt war, solange sie die großen Weideflächen und viel Platz zum Laufen und viel zu gucken hatten.
Und jetzt,wo der doofe Winter da ist, das Heimweh wieder zurück kommt.


Er tut mir schrecklich leid. Ich bin leider auch gerade unitechnisch sehr eingespannt, wüsste aber auch nicht, wie ich ihm die Zeit,in der ichda bin, so gestalten kann, dass er wieder etwas selbstbewusster wird.
Lob bei Bodenarbeit nimmt er gerade auch nicht so an,es ist ihm alles ziemlich egal.

Wie gesagt stehen wir seit Anfang September im neuen Stall.

Habt ihr da Erfahrungen oder Tipps für uns? Er hat schon abgebaut, aber das Schlimmste ist einfach dieser Ausdruck auf seinem Gesicht. Er ist sonst immer so keck und fröhlich und an allem interessiert.
Momentan ist er nur depressiv, eine andere Bezeichnung gibt es einfach nicht. :(

Bist du sicher, dass er nicht krank ist? Wenn er so 'in sich' ist, würde ich gleich an den Magen denken.

Ansonsten hilft bei uns gegen schlechte Laune/Stimmungstiefs:
- ein engmaschiges Heunetz mit Heu und Möhren füllen
- 10 Min. Solarium und eine Portion Mash.

Gute Besserung!

Ich weiß nicht, er bekommt 15 kg Heu am Tag, über Nacht 4 1/2 kg aus einem engmaschigen Heunetz, 7 1/2 aus einem normalen. Das ist für 12 bis 13 Stunden und er müsste damit eigentlich genug beschäftigt sein.
Morgens dann 3 kg loses Heu,das er innerhalb von 2 h fressen kann. Dann steht er 9 bis 10 Stunden auf dem Winter Auslauf, da gibt es nur Stroh, aktuell aber noch Gras zum knabbern.
Da sehe ich ihn auch immer an irgendwas herum knabbern.

Es geht auch immer so hin und her, das finde ich seltsam... Mal ist es gut, mal schlechter, dann wieder besser...
Ich füttere mal versuchsweise Magnoguard zu, dann werde ich ja sehen, ob es sich signifikant ändert...

Und nur weil es hier gerade Thema war... Eicheln kann er nicht fressen, oder?
Ansonsten klingt dein Vorschlag nach einem Plan.

Ich hätte genau wie Warwing auch an eine Gastritis gedacht.
Was ist mit seinen Zähnen? Zahnweh ist hässlich und führt auch beim fröhlichsten Pferd zu Kummer. Frisst er irgendwie langsamer oder kaut er anders als sonst ? Wenn du sagst er kaut immer so an allem herum?
Nochdazu wenn du sagst er baut ab.
Ist er denn ansonsten voll leistungsfähig oder ist er da auch eingebrochen?
Jetzt ist das Wetter so schön herbstlich und der Boden klasse - vielleicht hilft ihm ja auch mal ein langer schöner Schaukelgalopp raus aus dem Stimmungstief (wenn es nur die Stimmung sein sollte)

Hallo,

vor einem Monat war erst ein sehr guter Dentist da, der ihn gerichtet hat. (Nichts Dramatisches.)
Ausritte waren bisher auch mein Mittel der Wahl, aber auch hier mag er nicht mehr so.
Nein, er ist nicht voll leistungsfähig, er läuft festgehalten und hat Probleme, sein Brustbein zu heben. Wir sind wieder auf dem reiterlichen Stand von vor einem halben Jahr.
Nächste Woche kommt eine hoch gelobte osteopathin und checkt ihn durch.
Blutbildern stehe ich kritisch gegenüber...

Achso, abgebaut hat er in der Muskulatur, Gewichtstechnisch aber eher zugenommen.

Heute werde ich ein bisschen clickern...

Aber ein riesen Dankeschön schon mal für eure Tipps!


P.S.: Ach so, Eicheln kann er nicht fressen, nein.

Hmm, klingt alles irgendwie merkwürdig! Ich halte Euch die Daumen, dass Ihr bald die "Ursache" findet. Gute Besserung

Hat er irgendwo helle Flecken ums Maul, Augen?
Vielleicht auch nur ein schnöder Zinkmangel?
Was hast du gegen Blutbilder? So lange man bei 'reellen' Werten bleibt, finde ich sie ok.
Sprich: Entzündungsparameter, Elektrolyte, gängigste Spurenelemente...

Ich würde ja auch bei so schwammigen Symptomen erstmal ein Blutbild machen lassen. Im besten Fall findet man da einen Ansatz, im schlechtesten Fall kann man Mineralienmangel o.ä. zumindest ausschließen. Natürlich kann soetwas durchaus psychisch zusammenhängen, aber gerade bei einem Pferd das - wie Du selber beschreibst - eher unkompliziert, entspannt und mental stabil ist würde bei mir so eine Entwicklung Alarmglocken auslösen.

Das kann alles mögliche sein, ein verschleppter Infekt, die beschriebenen Magengeschichten, Leptospirose oder andere Sachen, eine hässlicher wie die nächste aber durchaus behandelbar. Und womöglich hängen auch mehrere Sachen zusammen, man darf ja nicht vergessen dass so ein Stallumzug doch immer Stress bedeutet und Stress geht oft mit geschwächtem Immunsystem einher. Ist die Körpertemperatur normal? Frisst er sein Futter normal oder langsamer oder lässt er was liegen? Warum nicht mal einfach den TA Deines Vertrauens anrufen, offen Deine Beobachtungen mitteilen und fragen ob ihm was einfällt, dafür sind die doch da. Mir persönlich wäre die Problematik zu deutlich und zu plötzlich um da rein mit psychologischen Zusammenhängen ranzugehen.

Hei
ich finde 9-10 Stunden ohne Heu zu lange. Bereits nach 4 stunden fangen die Mikroorganismen im Verdauungstrakt an abzusterben. Wenn er einen empfindlichen Magen hat, kann er da ja schon Bauchweh bekommen. Grade wenn ihn der Wechsel so stresst. Dazu fällt mir noch die Werbung von Granutop ein. Die haben sehr gute Erfolge bei Stress. Das besteht aus Bierhefe an Treber plus Apfeltrester plus Leinöl. Ich denke den Erfolg bringt die Biehefe/ Treber. Das kannst du günstig kaufen als BT Bierhefe von Leiber (die auch das Granutop herstellen)

Ww verträgt gar keine Bierhefe. Bekommt er sofort Durchfall.

Ich würde auch erst mal alles körperliche ausschliessen, bevor Ich Mich trauen würde es rein auf Stress und Psyche zu schieben.

Bei einem Blutbild machst du nix falsch. Bestensfalls kannst du ernste Erkrankungen ausschließen. Schlimmstenfalls weisst du, ob er ernsthaft was hat.
Ihm entsteht ja kein schaden daraus, ob du 5ml abzapfst.
Ansonsten Einfach mal deinen TA, der ihn auch kennt, anrufen.
Klar kostet Ein TA Besuch Geld. Aber Wenn du ihn Einfach mal durchchecken lässt? Von Hufen, Skelett, Organe, Blut, bis Zähnen? Klar kostet das 40euro...und wenn nix rauskommt denkst du dir vll auch, dass es Geldverschwendung war. Aber Ich denke eher, dass du dann beruhigt sein kannst, dass es nix ernstes Ist. Dass du die schlimmsten Dinge schonmal ausgeschlossen hast.
Vor allem, weils schon lange geht. Alles was länger als 2-3 Wochen geht würde mich beunruhigen.

Ich hoffe es geht bald aufwärts!

Zitat: ...ich finde 9-10 Stunden ohne Heu zu lange. Bereits nach 4 stunden fangen die Mikroorganismen im Verdauungstrakt an abzusterben...

Das denke ich auch. Bei uns kommen die Pferd im Winter nur bis vier Stunden auf die Paddocks (allerdings ohne Futter, um Streit zu vermeiden). Eine frühere Einstallerin wollte ihre Pferde länger draußen lassen, hatte daher Streit mit der Stallbesi, die darauf bestand, dass die Pferd erst mindestens eine Stunde mit Heuberg in die Box kommen. Danach dürfen sie selbstverständlich nochmal raus. Aber eben nicht durchgängig.
Und Stroh ist eben nicht so nahrhaft, sondern einfach nur "Füllmaterial" und Ballast.

Vor allem kann zuviel Stroh ja auch fiese Verstopfung geben. (Hab mal einen Araber fast daran krepieren sehen, stand auf Messers Schneide) Das gute Einspeicheln beim Fressen von Raufutter puffert die Magensäure ab und verhindert das die Säure, die ständig produziert wird, die Magenschleimhäute angreift.
@Ww Das ist ja krass, höre ich zum ersten Mal. Verträgt er den Müslis mit Bierhefe?