Hallo, gibt es hier im Forum jemanden dessen Pferd EOTRH hat? LG Caro

Shania hat es seit 5 Jahren sie wird im Februar 18. Bei ihr wird noch zahnerhaltend gearbeitet. LG

Ich dachte, das sei eine typische Arabären-Erkrankung?
So einen haben wir hier auch.
Dem haben sie jetzt die Schneidezähne entfernt.

Nee, nicht nur Arabären. Ich kenne einen Friesen und zwei WBs. Der Friese kriegt fast täglich die Zähne geputzt und gespühlt. Damit hält es sich wohl recht gut. Der eine WB ist über 20, hat aber meines Wissens noch alle Zähne, dank guter Pflege. Das andere war eine WB/VB Stute, die es 10jährig schon heftig hatte. Habe sie aber aus den Augen verloren. Ein 27jähriger Araber ist nach der Zahnentfernung genial aufgeblüht.

Ich kann bei dem Friesen und dem alten WB mal nachfragen.

Diese Krankheit häuft sich vorallem bei Isländern

Ich kenne einen Araber (steinalt und mit Zähnen, wird jeden Tag "geputzt"), einen Friesen (mittlerweile ohne Zähne) und Cowboys Paddockkumpel (Halbblüter). Der Kerl hat seit der Entfernung der Schneidezähne keinerlei Probleme, selbst mit engmaschigen Heunetzen und Decken zerstören nicht. Die OP war auch völlig easy.
Beim Friesen ganz anders, Besitzerin wollte lange die Zähne erhalten, weil das ja so doof aussieht wenn so einem Showpferd die Zunge raushängt... der hatte echt massiver gesundheitliche Auswirkungen, ständig systemische Infekte, Schlundverstopfungen etc.

Ich kenne einen Traber mit der Diagnose. Ihm wurden mit ca 20 Jahren die Schneidezähne entfernt, ihm geht es aber sehr gut damit. Zupft Gras, kann ohne Probleme Heu kauen und hat keine Probleme mit dem Gewicht. Er müsste inzwischen so um die 25 Jahre alt sein

unser Boxennachbar (WB) hat das auch und bekommt diese Pilze zugefüttert, scheint auch ganz gut damit zu leben, der ist Pensionist und über 20.

Hab gestern mit den Friesenbesitzern gesprochen. Die putzen täglich die Zähne. Mit Zahnbürste und so nem Ding, das die Zwischenräume mit Druck säubert. Wenn das Zahnfleisch entzündet ist wird ein Gel aus der Humanmedizin draufgetan. Heißt "Theranovis oral gel". Danach darf er 30 Minuten nix fressen. Hilft wohl genial,sowohl beim Abheilen, als auch prophylaktisch.

Ich habe an einem super-, super-, supertollen Vortrag über Zähne und Biomechanik teilgenommen.
http://www.vetchiropraktik.de/

EOTRH war auch ein Thema.
Neben vielen Theorien über Genetik (Veranlagung), Fütterung etc., vertrat die Referentin eine ganz andere Meinung, die ich sehr einleuchtend finde.
1. EOTRH ist keine "neue" Krankheit, sie hat jetzt lediglich einen Namen. Früher wurde wohl oft einfach gesagt, das Pferd ist jetzt halt alt.
2. Wir füttern unsere Pferde in vollkommen unphysiologischen Höhen (Höhe der Futterkrippen, Heunetze, Raufen, etc.)
dadurch
3. kommt viel zu viel Druck auf die Schneidezähne, weil der Kiefer, anders als beim grasenden Pferd, nicht mehr der Schwerkraft folgen und nach unten rutschen kann.
Wenn die Schneidezähne dann noch zu lang sind, erhöht sich dieser Druck um ein Vielfaches. Über Jahre betrachtet, zerstört dieser Druck das feine Geflecht, mit dem die Zähne im Kiefer und Zahnfleisch verankert sind. Sie fangen an zu wackeln und es bilden sich Hohlräume, in denen sich Futterreste ansammeln und vor sich hingammeln und damit einen prima Nährboden für Bakterien bilden. In manchen Fällen versucht der Körper sich noch selbst zu helfen, indem er vermehrt Zement am Zahn als "Halterung" bildet.
Das Ergebnis heißt dann EOTRH.

Das war die Kurzfassung, die ich gern mit euch teile.

Super, vielen Dank! Und ein Argument mehr, weshalb ich gegen Rundballen in Heuraufen bin, sondern gerne weiter täglich neu befülle, damit die Pferdis so bodennah wie möglich fressen können.

Es ging auch um die Frage: Brauchen wir wirklich Pferdezahnärzte? Hatten/brauchten wir früher doch auch nicht!
Wenn die Schneidezähne über Jahre einfach "nur" zu lang sind, kann das auch passieren. Unabhängig von der Fütterungshöhe. Aber die begünstigt es halt noch mehr.