Hallo!

Da wir jetzt am neuen Stall ein sehr schönes ausreitgelände haben,würde ich gerne ab und zu ins gelände gehen.Leider macht Monster da nicht mit.Sobald wir den Hof verlassen,hat er vor allem Angst.Bleibt immer wieder stehen,bläht die Nüstern,spannt sich an,wiehert nach anderen Pferden...Habe bis jetzt viele spaziergänge an der hand gemacht und einmal ist mein Freund geritten während ich geführt habe,aber monsters verhalten wird und wird nicht besser.Da alle am Stall einzeln,also alleine ausreiten möchten,kann ich kein anderes Pferd mitnehmen.Also müsste Monster lernen alleine ins gelände zu gehen.Meine frage ist jetzt, wie bekomme ich ihn ruhiger im Gelände? Oder wie habt ihr das mit euren pferden gemacht? Speziell die Wanderreiter?

Ach ja sollte wohl noch erwähnen das Monster vor allen neuen Dingen zurück schreckt und lieber abhauen möchte.Man hat dann alle Hände voll zu tun ,das er nicht umdreht und weg galoppiert. Das ist auch auf dem reitplatz so und in der Halle.Alle dinge die anders sind als gestern noch sind dinge die Monster in panik versetzen können.Was kann ich da machen?

[ Editiert von Monostrotos am 17.11.10 12:47 ]

Das mit dem Spannen und wiehern und Kopf-hoch-gucken kenne ich. Bei uns hat folgendes geholfen: 1. Lernen, auf Druck den Kopf zu senken (Knotenhalfter und ganz viel loben, ich nehme Leckerlis, aber das kann ja jeder für sich entscheiden), 2. Rückwärtsrichten an der Hand mit gesenktem Kopf. 3. Führtraining im Sinne von >du gehst neben mir ohne zu überholen und zwar IMMER<, bei Überholversuchen Druck mit spitzem Finger vor die Brust und er MUSS rückwärts oder innehaltend reagieren, gegendrängeln ist ein No go. Ich gehe im Gelände auch immernoch mehr spazieren, als das ich reite und wenn wir in kribbelige Situationen kommen, rufe ich solange die Gehorsamsübungen ab, bis ich seine Aufmerksamkeit/Gehorsam wieder bei mir habe, vorher gehe ich nicht weiter.
1.Beispiel: große Wiese mit Kühen, oh Graus!! und dann kamen die auch noch angaloppiert. Warwing ist gestiegen und wollte nur noch weg. Erstmal um mich rumgehen lassen ( Steh! wäre in dem Moment voll nach hinten losgegangen), dann halten/antreten, halten/antreten und immer wieder Kopf runter, Kopf runter,Kopf runter im Sinne von >du musst hier gar keine Entscheidungen treffen,wenn ich sage, alles nicht schlimm, dann ist das auch so<. Wiese rauf und runter, rauf und runter, wurde irgendwann sogar den Kühen langweilig. Aber zum Schluss hat er neben den Kühen ganz entspannt gegrast.
2. Beispiel: auf dem Rückweg kommen seine Stallgefährten auf der Wiese wieder in Sicht und wiehern uns entgegen. -Und das gleiche Spiel von vorn.- Klappt.
Dazu gibt es auch ein super Buch (habe ich schon mal irgendwo hier empfohlen): Bodenarbeit mit Pferden von Kerstin Diacont. Grossartig!! Ohne dieses Buch hätte ich, glaube ich, bei meiner Traberstute damals kapituliert und der letzte Weg wäre wirklich nur noch der Schlachter gewesen. Die war teilweise so kopflos, dominant und unerzogen, dass sie wirklich gefährlich wurde. (Steigen und mit den Vorderbeinen nach einem Schlagen als ein Beispiel).

Ja genau. Ich habe eine Minirunde (einmal ums Feld) zu unserer Bummel-/Entspannungsrunde erklärt. Solange geführt, bis ich dachte, nun kannst du es wagen. Und dann halt geritten. An einem anderen Tag ein kurzes Stück anderen Weg dazugenommen usw.. Ich finde auch immer wichtig, dass das Gefühl stimmt. Wenn ich meine, heute klappt das, dann mache ich es, und es ist mir auch vollkommen wurscht, was andere sagen. Die sind sowieso nie zufrieden. Am Anfang hieß es immer >den mußt du reiten!<, dann >bist du schon galoppiert?< , dann >warst du schon im Gelände?< usw. Galoppieren im Gelände habe ich auf Stoppelackern angefangen. Erst einen in Stallnähe gesucht, ein bißchen Schnörkel getrabt und dann angaloppiert und hinterher relaxt im Schritt weitergeritten. Und die neueste Frage ist>hast du den schon mal richtig laufen lassen?<

[ Editiert von Warwing am 18.11.10 16:48 ]

Vielen lieben Dank für Eure antworten.Ihr habt mir mut gemacht,Monsters problem jetzt richtig anzupacken und hoffentlich irgendwann unser ziel zu erreichen.Werde euch auf dem laufenden halten..

Ich drücke dir die Daumen. Alles Gute für euch. Verlass dich gut auf dein Gefühl und dann wird es schon werden. Geduld ist das Motto ;-D

Heute haben wir einen kleinen Ausritt mit einer Hafi stute unternommen.Hat super geklappt. Monster war sehr ruhig und als sich die Hafi stute erschreckt hat und zur seite sprang,hat der kleine nicht mal mit der Wimper gezuckt.Ich bin so stolz auf ihn und freue mich schon auf das nächste mal.Da haben wir uns vorgenommen in den Wald zu reiten..

Bitte erzähle dann unbedingt davon! Viel Spaß!

Hallo Swing!

Der Ausritt in den Wald war ein totales Dessaster.Monster hat sich nicht an dem anderen Pferd(seine haflinger Freundin) gehalten,die ist wirklich lieb und artig durch den Wald spaziert.Monster war die gesammte zeit des Ausritts verspannt,immer bereit zu flüchten,wenn es notwendig wird.Habe die vermutung das er nicht vom stallgelände weg will.Es fing auch erst an,als wir im wald waren.Der weg hin zum stall war kein problem.Ich bin im augenblick ratlos... Ich denke,werde es in zukunft wieder ohne den Hafi versuchen,da es monster völlig egal ist ob die stute mit kommt oder nicht.Und die besi hat auch nicht ganz so viel geduld.Naja sie kommt auch aus der fraktion.Ein Vollblut ist nur ein heisser ofen und total durchgeknallt...

[ Editiert von Monostrotos am 24.11.10 7:23 ]

Moin Moin,

wie ist es denn um eure Rangfolge bestellt? Häufig rühren solche Probleme ja auch von nicht richtig geklärten Verhältnissen!? Wir hatten bei uns am Stall mal ein Pferd, das ähnliche Probleme hatte (wenn auch nicht ganz so extrem)! Wir sind dann mit dieser Stute immer ein Stückchen weiter den Weg vom Hof weggegangen.. immer und immer wieder! Dazu wurde auch viel Natural Horsemenship gemacht! Mir persönlich war das ganze Verhalten aber noch zu inkonsequent, da es keine klaren Rituale und feste Verhaltensweisen gab und viele Marotten als "ist ja süß" abgetan wurden..

Ich mache es zum Beispiel so, dass Fancy immer zuerst kurz in die Box geht. Dort kann er pinkeln und er bekommt nen Apfel oder ne Möhre! Dann raus zum Putzen! Ich fange immer mit den Hufen an, kämme dann Mähne und Schweif und dann ist der Rest dran. Dabei schaue ich natürlich nicht auf die Uhr, aber die Abäufe gehen eh in Fleisch und Blut über.. Dadurch weiß Fancy immer, was als nächstes geschieht. Ich vergleiche das immer mit einem Arzt, der seinem Patienten nicht sagt, was er nun für eine Untersuchung etc macht.. irgendwie ist das ja beunruhigend!?
Genauso klar wie die Abläufe und Rituale beim Putzen halte ich es auch mit dem weiteren Umgang. Fancy weiß ganz genau, was er darf und was nicht und vor allem, was passiert, wenn er die Grenze überschreitet!
Natürlich testet er mich hin und wieder auch mal.. Dann wird das Repertoire etwas aufgestockt ;-)! Zum Beispiel mache ich ihm dann sein Halfter vor der offenen Boxentür ab, aber ich entscheide, wann er reingehen darf (normalerweise lasse ich ihn dann einfach reinlaufen). Dies hat schon eine ganz gute Wirkung und bedarf keiner Gewalt, Kraft oder Stress!

Wenn unsere jungen Pferde, die gerade eingeritten werden zum ersten Mal ins Gelände gehen, sind Fancy und ich meistens dabei, da er ebend so ne ruhige Socke ist! Steht die Haffistute denn im Rang über Monster?

Hoffe, dass du bald den richtigen Weg findest!

Liebe Grüße,

Bastian

Hi Bastian!

Ich denke es ist kein Rangproblem was Monster hat,sondern ein vertrauensproblem mit mir.Er vertaut mir nicht die Führunsposition an,wenn wir woanders reiten als in der Halle und auf dem Platz..Zudem kommt hinzu das ich Angst vor dem Ausreiten habe und mich deshalb dann versteife und monster denkt,dann warscheinlich er muss lieber flüchten. Ich arbeite aber schon seit ein paar tagen daran und seit heute können wir ohne zicken zu machen aus der Halle raus auf den Dressur platz, runter vom Platz, Zur strasse,wieder auf den Hof zurück ,über den parkplatund wiedervon vorn. Er hat mir heute fast ganz ohne probleme den 1 Rang gegeben und ist mir gefolgt. In den nächsten Tagen möchte ich versuchen immer ein Stück weiter vom Hof weg zu kommen.Wichtig ist mir dabei das es langsam immer stück für stück gemacht wird. Auch um meine Ängste abzubauen.Ich denke wenn meine Angst besiegt ist,dann geht Monster auch überall hin mit mir.Heute haben wir in der ganzen Zeit,Enten auffliegen gesehen,Menschen die Lkws ein und aus geladen haben...Und davor hatte er überhaupt keine Angst.Selbst als die Wb stute von einer bei uns am stall(die in der HAlle ritt,mit offener Hallentür),bei Monsters anblick (Als ich vorbei ritt) vor schreck an zu rennen und bocken anfing,hat er nur geschaut,so nach dem Motto: Was regst du dich denn so auf?Versteh ich nicht!Das hat mir einen sehr bösen blick von seiten der Besitzerin eingebracht.Alles in allem hatte ich heute nur positive erlebnisse mit monster.Das hat mich darin bestärkt weiter zu machen und vorallem mir da nicht rein reden zu lassen,von den anderen am stall, die mir gesagt haben,das Monster immer nur gestellt ins gelände gehen kann,weil er sonst durchgeht.Klar kann er es nicht haben,wenn er sich allein gelassen fühlt.Man muss bei ihm schon die ganze zeit die Beine dran haben und ihn aufgenommen haben.Aber eingerollt muss er nicht gehen.Monster ist halt sehr aufmerksam,er sieht einfach alles und reagiert erstmal zögerlich darauf.Dann muss von mir das Bein kommen und ich muss um seine aufmerksamkeit wieder zu bekommen mit den zügeln bei ihm klingeln.Dann geht er auch weiter.Ich denke es wird noch ein langer weg sein.Bis ausreiten für uns normal ist...

Auch haben Monster und ich feste putzregeln,genau wie Du.Ich mache immer erst das fFell putzen,dann Mähne und schweif,dann die Beine.Danach erst Satteln,GAmschen und Streichkappen dran und dann Trensen.Diese reihenfolge habe ich immer schon gemacht.Seit ich Monster habe.

Oh, das tut mir echt leid, dass euer Ausritt nicht so toll war. Ich denke, du hast das Problem aber erkannt.

Bei Swing war es so, dass ich ihn erstmal gar nicht gefordert habe. Ich habe nur einfach ganz kleinlich und konsequent dafür gesorgt, dass alles, was ich mit ihm mache, perfekt gut für ihn ist und sich vor allem für ihn gut anfühlt.

Die ersten Male im Wald sind wir am Führstrick spazieren gegangen. Dann habe ich meine Tochter draufgesetzt und bin am Führstrick gegangen. Danach habe ich einen Spaziergang gemacht mit meiner Tochter drauf und ich ohne Führstrick nebenher. So Stück für Stück hat er gesehen, dass ihm nichts passiert, wenn er mir folgt. Und jetzt sieht er, dass er in guten Händen ist und hat sich uns völlig angeschlossen.

Wir sind anfangs übrigens immer die gleiche Stracke gegangen...

Das braucht einfach Zeit, Geduld, Ruhe und vor allem viel, viel Liebe und Verständnis. Ich glaube, du schaffst das!

Was soll denn eigentlich passieren? Ich meine, wovor hast du Angst? Ist es, dass er duchgehen könnte? Ja und wenn? Dann bist du doch auf ihm trotzdem Bestens aufgehoben, denn dass ist dann eine Gangart und ein Tempo, wo er sicherer ist, als die meisten anderen Pferde. Wenn du dann nicht die Nerven verlierst, vermittelst du ihm die Unnötigkeit seines Rennens.

Ich wünsche euch weiter gutes Gelingen. *daumendrück*

[ Editiert von Swing am 24.11.10 12:57 ]

Hm, Monostrotos, dass ist sicherlich eine unglückliche Kombination ein geländeunerfahrenes Pferd mit einer Reiterin, die aus welchen Gründen auch immer, unsicher ist oder Angst hat. Aber du bis ja bereit an Dir zu arbeiten.

Lässt du ihm die Zügel im Gelände schön lang? Falls du dich das nicht traust, setzt die Hände weiter nach vorn, am anfang am besten auf dem Hals aufsetzen. Sieht nicht schön aus, aber es sieht dich ja keiner :-)
Sing ihm was vor - ihm wird das egal sein, aber wer singt, hält nicht die Luft an und verspannt sich nicht so sehr - und es hört Dich ja keiner :-)

Ich mach das mit meinen "Neuen" am anfang meistens so, dass sie einige Tage mit einem Führpferd täglich die gleiche Strecke gehen, Zwischendurch verlange ich, dass sie vorne gehen. Sobald es unsicher wird, geht das Führpferd wieder vorn. Wenn es sicher die Strecke vorne geht, geht es auf die vertraute Strecke alleine. Wenn die klappt, kommt dann jeden Tag etwas neues dazu, sobald was nicht klappt wieder einen Schritt zurück. Und mal absteigen und einige Schritte führen, wenn es mal Monster sieht, ist keine Schande ...

(da fällt mir die Geschichte ein, als ich Attikos neu ( so ca. 10 Tage nach seinem letzten Rennen) hatte.
Gelände war kein Problem - aber aufsteigen klappte noch nicht so sicher, er musste noch festgehalten werden ...., es war Winter und er ist ausgerutscht und gefallen, er war aufgeregt und es war kalt und ich hatte ganz ganz viel an. Zappel blieb nicht stehen, ich war nicht beweglich genug und kam nicht wieder auf's Pferd - die 7 kmchen zu Fuß im Schneetreiben in Reitstiefelletten haben mich dann dazu animiert, Aufsteigen doch intensiv zu üben)

Wo wohnst du denn? Evt.könnte ja mal jemand vorbeikommen und ihn Dir im Gelände "vorreiten". Du fährst mit dem Fahrrad nebenher und kannst ihn dann besser einschätzen?
Wünsch Euch weiterhin "Hals und Bein"

Also mir kommen deine Berichte nur zu bekannt vor Monster. Warwing waren andere Pferde auch sowas von wurscht, nix Orientierung, egal ob ein oder mehrere. Aber so wie du es jetzt machst, bist du ganz sicher auf dem richtigen Weg. Und dann ging es auf einmal doch ganz schnell mit dem Vertrauen und der Sicherheit. Und wie Birgit schon sagt, absteigen ist keine Schande, es bringt dich 100% weiter als Kampf und Krampf. Und wenn ihr euch in der Halle gut fühlt, kann man dort ja auch mal neue Elemente einbauen, z.B. über Plane gehen, Sack nebenherziehen, Seil schwingen neben dem Pferd und Pferd "abklatschen"(leicht mit Seilende berühren), da gibt es ja 1000 Möglichkeiten. Warwing liebt solche Sachen. Vorgestern hat er sich den alten Jutesack, vor dem er anfangs groooßen Respekt hatte, geschnappt und sich selbst um die Ohren gehauen. Solche Sachen kann man auch prima ins Geländetraining einbauen, also nicht nur stumpf spazieren gehen, sondern einfach mal stehenbleiben und eine Übung machen oder grasen lassen. Wir haben hier einen Weg mit Klee, einfach hingegangen und grasen lassen und wieder zurück. Über DEN Lernerfolg brauch ich wohl nicht zu berichten.
Zum Thema "Wald" hätte ich noch eine Überlegung. Eigentlich ist es ja logisch, dass das Pferd als Steppentier den Wald meidet, weil es dort natürlich viel weniger Übersicht vor nahenden Feinden hat. Ich würde erstmal überschaubare Wege wählen.

Hallo!

Birgit: Ich komme aus Münster.

Warwing: Ja den Wald meide ich jetzt erstmal. Wir umrunden das Feld,das Direkt um den Stall führt.Ich denke,das ist erstmal gruselig genug
Waren vorgestern alleine draussen,einmal ums Feld rum. Die ersten Minuten war es ganz ok,dann hat sich Monster wieder versteifft und wurde unruhig. War bereit jederzeit zu flüchten und hat ein paar mal gescheut. Mein Freund der nebenher lief, hat dann mit einer Hand einen Zügel genommem,das falls Monster versucht zu flüchten,sofort einwirkung hat. Also die 20 Minuten die das umrunden gedauert hat,waren sehr,sehr anstrengend. Als wir wieder am Stall waren hat es noch eine halbe stunde gedauert bis Monster wieder ruhig und nicht verspannt unter mir lief.