Ich habe meine Antara jetzt seit knapp einer Woche. Ich weiß, es ist noch sehr früh um etwas zu sagen, aber da ist etwas was mich sehr beunruhigt. Zwei mal ist sie mir bei der Bodenarbeit jetzt schon an der Hand gestiegen. Gestern wollte sie es, nachdem ich das erste mal drauf saß und sie anschließend noch ne Runde Schritt führen wollte, auch machen. Konnte sie aber dank Trense unten halten und dann auch wieder beruhigen. Auslöser war, soweit ich das erkennen kann, einmal der Auftritt eines anderen Pferdes, dass sie erst nicht in der Halle bemerkt hat und der dann "plötzlich" hinter ihr war, eine wahrscheinlich zu harte Aufforderung von mir stehen zu bleiben und gestern ein Trecker vor der Halle. Ich schiebe es derzeit auf die Bedingungen unter denen sie da jetzt seit September gehalten wird. Sie hat nur eine kleine Box, kaum Sozialkontakt zu Artgenosse (nebendran stehen nur drei Minishettys) und keinen Auslauf. Wenn der Schnee endlich mal nachlassen würde, möchte ich sie sofort da weg holen. Aber noch geht das ja leider nicht. Die Straßen sind zu rutschig. Und was mache ich wenn sie auch am Hänger wie Sau steigt und nicht rauf will. *grübel*
Also mit dem Anhänger würde ich mir mal keine Gedanken machen. Da sind die Ex-Renner ja sehr routiniert. Ne,ne, das wird schon gut gehen. Und ansonsten kann ich dich auch beruhigen, meiner ist anfangs auch an der Hand gestiegen, wenn "alles zuviel wurde". Ich denke, ein Stück weit ist das auch "erlerntes" Verhalten, weil es sonst halt auch immer "los" ging. Langes stillstehen und folgsam hinterhertrotten kennen sie nun mal nicht. (Oje, ich höre den Aufschrei der Rennbahnprofis über die gute Erziehung der Galopper) Aber mal im Ernst, wenn man auf die Rennbahn schaut, wie sich manche Pferde im Führring benehmen (drängel!) oder beim Aufsatteln(tänzel!), und mit wieviel Gegenstemmen und Füsse in den Boden rammen da gegenreguliert wird und wieviele Steigergebisse da zum Einsatz kommen... Ist ja auch zu entschuldigen unter Rennbahnstress, ist aber trotzdem erstmal ein Problem im Freizeitbereich, denn nun sollen sie ja in JEDER Situation folgsam bleiben. Und es sind ja nu' auch keine kleinen, schüchternen Fohlen mehr, die man sich zur Not mal unter den Arm klemmt. Das hilft nur konsequente Bodenarbeit und die innere Einstellung, dass DU Chef bist und man dir vertrauen kann. Und ganz viiiieeel Rauhfutter.
Ach, ich denke du bist definitiv nicht die Einzige, die am Anfang Probleme mit ihrem Ex-Renner hat. Kannst dich trösten. Meiner war anfangs echt unberechenbar.. Er stieg wegen Kleinigkeiten. Wenn ein Pferd auf den Platz kam oder auch nur in Sichtweite war. Wenn ein Pferd wieder vom Platz ging. Wenn er einfach keine Lust zum spazieren hatte etc. Er war so schnell überfordert und gestresst. Jeder kleinste Druck war zu viel des Guten. Er hatte null Vertrauen in mich und es wurde manchmal echt gefährlich.. Aber ich ritt in anfangs sowieso nicht. Das wäre gefährlich und schlecht gewesen.
Ich hab mein Junge jetzt einbisschen mehr als 2 Jahre lang. Und heute kann ich sagen, er hat volles Vertrauen und ist kein einziges Mal mehr gestiegen..
Lass ihr Zeit und vorallem.. Verbring einfach viel Zeit mit ihr.
Zwing sie nicht Sachen zu machen, die zu viel für sie sind. Und das können wirklich schon kleinste Sachen sein.
kann le0nii da nur zustimmen! Lass dir und ihr Zeit. Aber vor allem: Lass dir nicht reinreden! Ich habe den Fehler gemacht und nicht auf mein Gefühl gehört, sondern auf sogenannte "gute Ratschläge"! Ging voll in die Hose! Dana war Gott sei Dank so ehrlich und es es mir noch im Stall gezeigt (Hat sich einfach auf den Hintern gesetzt und gestreikt - im wahrsten Sinne des Wortes...) und nicht erst im Gelände, wo ich eigentlich hin wollte!
Dana ist zwar nie gestiegen oder so ( da müsste man ja die Hufe heben -.-), aber sie zeigt es mir auf ihre Weise, wann es zu viel wird und wann es Spaß macht! Das kann bei euch auch noch etwas dauern. Wenn du aber erstmal etwas gefunden hast, was sie gern und mit Freude macht.... bau es so oft wie möglich mit ein. Oder tu es als eine Art Belohnung am Schluss! Das bestärkt sie positiv in der Arbeit mit dir!
Bei Dana sind es übrigens Möhren^^ und ein Pezzi-Ball!
Oh ja, lass dir JA NICHT reinreden.. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Einfach weil ich anfangs überfordert war. Aber bei den Blüterli kann man einfach nicht nach "Buch" arbeiten.
Alle haben mir damals gesagt: " Der hat ja kein Respekt, der macht mit dir was er will etc. " Aber mit Dominanz erreichst du bei diesen Pferdchen wirklich rein gar nichts. Nein, eher das Gegenteil. Meiner wurde so richtig Sauer!
Am beste ignorieren und wie schon gesagt, herausfinden was ihr Spass macht.
Wenn man Dominanz mit Gewalt verwechselt, hast du sicher recht. Ansonsten ist Dominanz im Sinne von Konsquenz und, für das Pferd, nachvollziehbares Verhalten, das A und O. Aber in der Reiterei wird ja vieles falsch verstanden oder umgesetzt. Richtiges "englisch reiten" ist ja auch nicht vorne ziehen und hinten treten und wenn man die FN-Richtlinien/Reitlehre richitg anwendet, klappt sie auch bei Blütern ganz prima. Die Reitlehren sind ja auch nicht anhand des Kaltbluts in der Feldarbeit entwickelt worden, sondern in der Regel hatte man bei Hofe Araber und Berber.
Aber den Blüter ein bißchen mehr umtüddeln schadet sicher nie.
LeOnii hat so recht!! Viele verwechseln das Temperament der Vollblüter mit Respektlosigkeit. Die sind aber einfach sensibler und feinfühliger.
Gibt es etwas bei deiner Stute woran du merken kannst das gleich ne Aktion von ihr kommt? Meiner zeigt das sehr deutlich indem er den Schweif leicht bewegt/pendelt. Also der peitscht nicht richtig sondern macht nur leicht hin und her. Dann weiß ich, dass ihm irgendwas nicht passt. Macht er in der Box, beim Führen und Reiten. Der steigt zwar nicht, aber beißt
Und deine Stute ist ja noch nicht lange bei dir, bissl muss sie sich ja auch eingewöhnen bzw umstellen.
Ich glaube es hat vorgestern bei ihr Klick gemacht, dass ich eine von den Guten bin. Hab mir mal ewig Zeit zum Putzen genommen. Da sie ja derzeit kein Pferd hat mit dem sie Schmusen kann hab ich mal den Part übernommmen und bestimmt über eine Stunde geschrubbt, gegnibbelt und gekrault. Als ich gestern zum Stall kam hat sie mirdann das erste mal zugewiehert. Dann gings wieder in die Halle und weiter mit Bodenarbeit. Sie war ungeheuer aufmerksam, ist mir super gefolgt und auf einen Fingerzeit stehen geblieben. In der Halle war noch eine und ihrer hatte Angst vor ner flackernden Neonröhre. Auf einmal ist er an der Longe abgebockt. Meine Maus ist nur einmal kurz zur Seite gehobst. Ich dacht schon, gleich steht sie wieder auf zwei Beinen da, aber nö! Sie hat mich nur angeschaut und war innerhalb von vielleicht 3 Sekunden wieder die Ruhe selbst. Man war ich stolz! Später hab ich sie noch laufen lassen. Ich stand mit einer Freundin und einer Bekannten zusammen in der Mitte der Halle. Als Antara mit ihrem selbstbestimmten "Workout" fertig war kam sie im Schritt zu mir getrottet und blieb vor mir stehen. Dann ging sie ohne Strick mit mir mit und in Schlangenlinien durch die Halle. So ein Erfolg nach so kurzer Zeit. Ich bin einfach nur froh!
Und dass du dir genügend Zeit beim putzen lässt.. Das finde ich auch toll. Meiner mag das auch besonders. So dieses schnell schnell kann er nicht ausstehen.
Es werden sicher immer wieder Schwierigkeiten vorkommen.. Aber nicht aufgeben, das kommt schon gut
Und mit konsequentem Handeln bin ich auch einverstanden. Das sind wir dem Pferd sowieso schuldig..
Aber anfangs liess ich mein Pferd aber einfach machen. Ich bot ihm mein Vertrauen und meine Sicherheit an.. Der Rest musste er entscheiden. Er wehrte sich mit allen Mitteln und er war ganz erstaunt, weil er mir kein Eindruck machen konnte und eben auch keine Gewalt von mir kam.
Ich machte es ihm sehr gemütlich und er merkte: " Die ist ja gar nicht so böse. "
Heute kann ich ihn am langen Zügel in allen Gangarten kontrollieren. An der Longe müsste ich eigentlich gar nichts mer sagen, weil er eh meine Gedanken lesen kann. Dazu hat er mich noch nicht einmal gebissen oder so.
Wenn ich in den Stall komme, kommt er sofort zu mir und wartet aufmerksam, was wir heute machen.
Also kann ich es nicht so falsch gemacht haben.
Ich hab einfach auf mein Gefühl gehört und kann heute sagen, jetz kann ich anfangen mi ihm zu arbeiten.
Wie lange hast du Angelo und ab wann bist du ihn geritten?
~~Die schwierigsten Pferde sind es, die dir am meisten geben können. (Lendon Grey)~~ ~~Man kann nicht sein Pferd mit Schreien trainieren und dann erwarten, dass es auf ein flüstern hört. (Dagobert .D. Runes)~~
ZitatGepostet von Mobi Wie lange hast du Angelo und ab wann bist du ihn geritten?
Im September habe ich ihn 3 Jahre.
Ich reite ihn jetzt ungefähr 4,5 Monate regelmässig. Wenn überhaupt. Und ich bin froh, habe ich erst jetzt angefangen.. Denn jetzt kennt er meine Stimme und hat Vertrauen. Aber wir haben noch viel Bordenarbeit vor uns, weil seine Balance einfach nicht so gut ist.
Ich hab mir einfach viel Zeit gelassen und bereue nichts davon.
Ne, ist doch völlig richtig sich Zeit zu lassen. Wie jedes Pferd es will und braucht.
~~Die schwierigsten Pferde sind es, die dir am meisten geben können. (Lendon Grey)~~ ~~Man kann nicht sein Pferd mit Schreien trainieren und dann erwarten, dass es auf ein flüstern hört. (Dagobert .D. Runes)~~
Jein, Ich denke, dass es auch hilfreich sein kann, eine für das Pferd eine neue Situation und die daraus resulutierende Unsicherheit auszunutzen. So, jetzt bist du hier und die Regeln sind hier! so! Ich hab ja öfter welche direkt aus dem Rennstall. Ich arbeite/reite die sofort, mache Bodenarbeit, stelle z.B. beim Führen neue Regeln auf. Warum soll ich warten, bis sie sich sicher und stark fühlen und eine Routine aufbauen, die ich später dann wieder ändern muss??
RENNPFERDE-RENTE-FORUM
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20.12.2010 06:49
Gestern wollte sie es, nachdem ich das erste mal drauf saß und sie anschließend noch ne Runde Schritt führen wollte, auch machen. Konnte sie aber dank Trense unten halten und dann auch wieder beruhigen. Auslöser war, soweit ich das erkennen kann, einmal der Auftritt eines anderen Pferdes, dass sie erst nicht in der Halle bemerkt hat und der dann "plötzlich" hinter ihr war, eine wahrscheinlich zu harte Aufforderung von mir stehen zu bleiben und gestern ein Trecker vor der Halle.
*grübel*
Antworten
) Aber mal im Ernst, wenn man auf die Rennbahn schaut, wie sich manche Pferde im Führring benehmen (drängel!) oder beim Aufsatteln(tänzel!), und mit wieviel Gegenstemmen und Füsse in den Boden rammen da gegenreguliert wird und wieviele Steigergebisse da zum Einsatz kommen... Ist ja auch zu entschuldigen unter Rennbahnstress, ist aber trotzdem erstmal ein Problem im Freizeitbereich, denn nun sollen sie ja in JEDER Situation folgsam bleiben. Und es sind ja nu' auch keine kleinen, schüchternen Fohlen mehr, die man sich zur Not mal unter den Arm klemmt. Das hilft nur konsequente Bodenarbeit und die innere Einstellung, dass DU Chef bist und man dir vertrauen kann. Und ganz viiiieeel Rauhfutter.
