Hallo!

Wer von euch hat Erfahrung oder reitet aktuell mit dem Glücksrad?

Berichtet bitte mal!

Hallo Ihr Lieben,

ersteinmal kurz was über mich: Ich wurde vom Vollblutvirus befallen als ich vor ca. fünfzehn Jahren damals einen ehemaligen Galopper bei einem Vielseitigkeitsreiter mittrainiert habe.Zwar bin ich derzeit kein stolzer Besitzer eines Pferdes (mein Dicker ist letztes Jahr eingegangen) aber ich lese hier schon einige Zeit ein bisschen mit und wer weiß was noch kommen wird...

Für alle die gerne auch mal Alternativen ausprobieren möchten kann ich das Glücksrad durchaus empfehlen. Ich war auch sehr skeptisch, allerdings hat mich die Neugier eines Tages dann doch gepackt und ich hab mir so ein Teil zugelegt. Generell vertrete ich die Meinung dass eine gebisslose Zäumung wie ein Hackamore IMMER ohne direkten Zügelkontakt angewendet werden sollte und nur Impulse über den Zügel erfolgen dürfen. Da stand ja die Philosopie des Glücksrades entgegen weil hier ja damit geworben wird dass es wie mit Trense zu verwenden sei. Schön und gut hab ich mir gedacht, allerdings hat das Ding ja auch nahezu keine Hebelwirkung, da kann man ja genausogut mit Halfter reiten.

Aso habe ich damals den ultimativen Härtetest gestartet auf meinem verrückten Warmblut von 1.78cm Stockmaß im Rechteckformat (Reitelephant). Und siehe da: es funktioniert! Man muss sich zwar durchaus von der Reitweise her ein bisschen umstellen, vorallem was Handwechsel, Wendungen, Seitengänge o.ä. angeht da man hier nicht viel mit den Zügeln einwirken kann sondern muss mehr "Reiten" muss. Das sehe ich allerdings hinsichtlich einer guten und sauberen Hilfengebung vom Reiter als durchaus positiv. Wenn was nicht funktioniert liegts immer am Reiter

Beizäumen geht prima damit und gerade bei Pferden die eventuell mit Gebißeinwirkungen nicht die besten Erfahrungen gemacht haben kann ich mir vorstellen dass man plötzlich ein anderes Pferd unter sich hat. Oft ist es so dass sich die Pferde schon durch die bloße Anwesenheit des Gebisses im Maul verspannen, der Reiter merkt es nur nicht weil er es auch nicht anders kennt.

Wer es wirklich mal ausprobieren möchte: bitte erstmal in der Halle oder auf umzäunten Reitplatz damit vertraut machen und schauen was das Pferdi dazu sagt und wie es reagiert. Zur Umschulung von Galoppern kann ich es mir durchaus als Hilfe vorstellen (aus oben genannten Grund), würde aber nicht ausschließlich darauf umsteigen sondern immer mal wieder wechseln. Man sollte auch beachten dass man zwar einen Zügelkontakt halten kann (und auch soll), dabei aber sehr flexibel in der Hand sein sollte z.B. oft überstreichen, weil sich sonst ein gewisser Gewöhnungseffekt einstellt und das Pferd sich immer mehr Druck holt, es "brummt sich drauf" jedenfalls war das meine Erfahrung.

Ich hoffe das ist für die Interessierten mal ein Anhaltspunkt, Fragen könnt ihr natürlich jederzeit stellen.

Grüße, Claudia

Ich greife das Thema nochmal auf! Ich will unbedingt mit dem gebisslosen Reiten anfangen. Ich habe im Internet was zum Bitless Bridle, Glücksrad und Glücksstern gelesen und fühle mich völlig überfordert... Was habt ihr für Erfahrungen? Ich reite überwiegend ins Gelände oder auf unserer kleinen Bahn und ab und an mal ein bißchen Dressur auf dem Platz/in der Halle. Ich könnte nicht mal ansatzweise sagen, was für uns geeignet ist.

Das ist ein wirklich umfangreiches Thema...

Meine Miteinstallerin reitet ihren Isi im Gelände mit Glücksrad und schafft es, damit zu Tölten. Sie kommt damit sehr fein zurecht, sowohl im Gelände als auch auf dem Platz beim Arbeiten. Das Pony ist aber auch ein sehr geländetaugliches Etwas

Meine Stieftochter reitet unsere Stellah mit dem Glücksstern von der Firma Großkorth. Das ist ein Minihackamore ohne Anzüge und vom Prinzip her wie der Glücksstern. Sie reitet freizeitmäßig, am langen Zügel, und wenn das Tempo zu flott wird mit der kleinen Rennsemmel, hat sie auch relativ gute Einwirkung, weil ein kleiner Hebel trotzdem einsetzt.

Ich habe für Swing ein Minihackamore (vom gleichen Hersteller) mit kleinen Anzügen. Ich reite auch mit langem Zügel und sensibler Anlehnung. Seitliche Einwirkung ist mit dem Teil kaum möglich. Aber "bremsen" kann man damit, wenns eskaliert.

Wir hatten anfangs für Swing das Duallyhalfter von Monty Roberts, welches wie ein Sidepull wirkt, nur intensiver, da das Nasenseil sich stramm ziehen kann. Beim Sidepull hast du ja seitliche Einwirkung. Wie es im Gelände mit dem "Bremsen" ist, werde ich demnächst berichten. Einige hier reiten aber mit Sidepull auch ins Gelände und werden sich sicher zu Wort melden.

Beim RU reite ich mit Bosal. Darüber kann ich noch nicht urteilen. Meine RL meinte, sie glaubt nicht an eine ordentliche "Bremswirkung" im Gelände. Aber zur feinen Hilfe beim Westernreiten ist es super. Es kommt mir total sanft vor, obwohl es so steif aussieht.

Oh ja! Mein Wunsch wäre eine Zäumung mit seitlicher Einwirkung. Bremsen müssen wir natürlich auch, geht aber auch gut über den Sitz bei uns!

Amoroso: Wir haben für Magic das Multibridle. Bin heute das erste mal damit geritten. Nachzulesen im Magic Thread

Ich reite im Gelände und zeitweise auch auf dem Reitplatz mit LG- Zaum und kann nur positives berichten. Twingo lässt sich fein stellen und reagiert sehr gut. Naja, wenn es im galopp mal schnell wird muss ich ab und an mal etwas deutlicher werden, aber das ist mit Gebiss nicht anders.
Der Friese meiner Freundin hat EOTRH (heisst das so?), sie musste jetzt auch umstellen. Er sit generell sehr gut geritten und es ist mit dem LG- Zaum genau wie mit Gebiss.
Meinen Traber, der ja aufgrund von Knochenabspiltterungen im Unterkiefer nicht mit Gebiss gehen konnte, habe ich auf dem Reitplatz und wenn ich mit anderen Pferden unterwegs war immer mit Hackamore und vier Zügeln geritten. Im Gelände lief er mit einem Nasenband von Equoni. Gefahren habe ich ihn mit LG- Zaum.

Früher haben wir die Hannoverschen reithalfter benutzt, da die Zügel in die Seitenringe geschnallt. Das mache ich heute noch manchmal mit den Pferden zum anreiten, zusätzlich zum Gebiss mit vier Zügeln, sofern es unbedingt ein gebiss sein muss. Fetti habe ich auch so geritten.

@Mobi: Ein Kappzaum vielleicht? Da gibt es auf jeden Fall welche, bei denen auch ein Gebiss eingeschnallt werden kann. Irgendwo hatte ich auch gelesen, dass man für die Umstellung beides einschnallt... Wo war das nur? Ich glaub, ich hab zu viele Infos getankt und hoffe, dass ich nicht alles durcheinander bringe...

Habe mir fest vorgenommen, zum WE eine Entscheidung zu treffen. Zumindest, was ich zuerst testen will. Wäre ja zu schön, wenn wir gleich das richtige finden...

Ich halte das Reiten mit Kappzaum nicht für praktisch. In beinahe jedem Kappzaum ist im Nasenriemen Eisen. Ich hätte Angst, meinem Pferd die Nase zu brechen, wenn es zu einer brenzligen Situation kommt. Es gibt auch Kappzäume mit Ledernasenteil, aber die sind sehr sanft- zu sanft fürs Gelände.

@ Shirana: Du bist doch mit doppelter Zäumung geritten, oder? Wie war das noch?

ich bin mal mit kappzaum geritten weil ich nachm longiern geglaubt hab noch die wiese auf und ab galoppiern zu müssen *hihi*
die einwirkung war sehr schwammig da die ringe ja total weit oben auf dem nasenrücken liegen. mir daugts sidepull besser

Ich hatte auch an einen Kappzaum mit Ledernasenriemen und Trense gedacht, dann hätte man zur Sicherheit das Gebiss. vier Zügel wären mir aber schon zwei zu viel...