Nun, ich besitze ja seit über drei Jahren ein Englisches Vollblut.

Als ich ihn kennengelerent habe, war er 8 Jahre alt und heute ist er bald 12

Leider hatte er in diesen 8 Jahren bestimmt 4 mal den Besitzer gewechselt..
Natürlich bastelte jeder an ihm herum.. Und angeblich gab es dann auch mehr als einen Unfall.

Als er 8 war, machte ich ein Praktikum auf dem Hof wo er eingestellt war.
Dauernd motzte die Besitzerin an ihm herum und schlussendlich kümmerte sich niemand mehr um ihn.
Im Gegenteil, sie hatten regelrecht Angst vor ihm.

Er sollte so schnell wie möglich verkauft werden, als Gnadenbrötler..
Und das mit 8 Jahren.

Da kam ich zum Zug und nahm ihn it nach Hause.

Da er durch die Unfälle Dornfortsätze abgebrochen hat, dachte ich er ist eingeschränkt oder hat Schmerzen.
Und Vertrauen hatte er auch keines. Somit dachte ich nicht mal ans Reiten.
Ich lernte ihn einfach kennen.

Jetzt nach 3 Jahren kann ich sagen, dass er mir vertraut.

Und jetzt würde ich ihn auch gern einbisschen regelmässig reiten. Natürlich auch seiner Gesundheit zu liebe.

Dass er Schmerzen hat, kann ich bis heute nicht bestätigen.

Nun das Problem ist jetzt, er genoss leider keine Umschulung.

Im Winter ist er eine richtige Bombe.. Und deshalb fast unmöglich zu reiten.
Trotzdem versuchte ich es.. was leider nicht so eine gute Idee war. Er schmiss mich mehr als einmal herunter

Er ist einfach soooooooo fit. Man kriegt ihn gar nicht müde. Unmöglich! Und er ist so übermütig, dass er einfach nicht arbeiten kann

Da bot mir ein guter Freund an, dass er ihn mal reitet. Er ist Bereiter und kann somit sehr gut reiten.
Trotz ablongieren wehrte er sich total.. Er zeigte sogar 2 mal Ansätze von Steigen.. Was er bei mir noch nie gemacht hat.

Man muss erwähnen, dass er sehr sehr stark im Charakter ist und trotzdem so sensibel.
Und ich kann nicht soo gut reiten, hab leider wenig bis gar keine Kraft Und wiege auch ziemlich wenig.. Manchmal habe ich das Gefühl, der spürt mich gar nicht

Wie wars bei euch so?
Könnt ihr mir irgendwelche Tips geben?

Schlussendlich habe ich ihn aufgenommen, um ihm einen schönen Lebensabend zu schenken. Und jeder der ihn sehen würde, weiss warum ich das getan habe.
Ich habe noch nie ein Pferd gsehen, welches das Leben so sehr geniesst wie mein Junge.

Also wenn er sich bloss wehrt und die Reiterei Stress für ihn bedeutet, muss ich weissgott nichts erzwingen.
Trotzdem wäre es schön

Sorry fürs zutexten

Hallo!
Wenn du sagst er wurde nicht wirklich umgeschult würde ich einfach von 0 anfangen. Wie mit einem Jungpferd.
Langsam an der Longe arbeiten (nicht zentrifugieren ) ,ihm viel vom Boden aus schon klar zu machen, hilf ihm sein Gleichgewicht zu finden, reite vorwärts, möglichst v/a, erwarte nicht, dass er am Zügel geht, die Aufrichtung kommt mit der Zeit, gestalte euer Training abwechslungsreich, mal Bodenarbeit, mal Übungen an der Hand, mal Stangenarbeit, mal Freilaufen, mal ein gemütlicher Ausritt etc... auch wenn er "schon" 12 ist: sein Ausbildungsstand ist eigentlich angeritten.
Nur Mut und lass dir Zeit! Ich hab mit meiner mit 18 nochmal "neu" angefangen, also keine Sorge, das wird!

Such dir einen guten Reitlehrer der euch bei der Entwicklung unterstützt, Feedback zu bekommen ist schon wichtig, mir hats auf jeden Fall geholfen

Du schreibst er ist übermütig. Bekommt er genug Bewegung? Wie sieht die Fütterung aus?

:click: hier noch ein Buchtipp zur Arbeit an der Hand

[ Editiert von Admirals Miss am 06.03.12 13:54 ]

Leonii das sieht bei euch auf den fotos doch ganz nett aus du hast ein wunderschönes pferdchen missy sagt das schon richtig mach ihn nicht zu eng und was ich leider ja jetzt auch wieder erfahren durfte weide.. weide.. und nochmals weide und schon klappt wieder alles wie am schnürchen :herz:

Wie mein Pferd zu reiten ist??
Schlecht!!

Nein, ernsthaft- Swing ist im Moment für mich viel zu gefährlich. Den longiere ich jetzt erstmal eine Weile, weil er sich im Winter zu einer Zeitbombe entwickelt und ich nicht lebensmüde bin. Würde ich jetzt reiten, würde der mich wie ein Katapult runterwerfen und pupsend davongaloppieren Wenn Swing nicht soviel Dampf im Popo hat, ist er traumhaft zu reiten. Ganz bei mir und schön willig. Ich muss ihn nie antreiben, aber auch nicht zurückhalten. Aaaaaaber: Er muss ausgelastet sein. Und das ist nicht so einfach. Er hat eine Kondition, die ist enorm. Darum steht er auch im Offenstall mit Dauerweide, damit ich ihn reiten kann.

Swing, Wasserdrache: Heute musste ich auch feststellen, dass Sidepull, schönes Wetter und ein Pferd, das langsam wieder Kondition bekommt weil es mehr geritten wird nicht die beste Idee ist- trotz Weide. Kupplung und Bremse beim Twingo waren einfach kaputt, sonst ist der nie so

Twingo ist sehr brav beim reiten, arbeitet gut mit und ist sehr fein und sensibel und hat sehr schöne Bewegungen. Er ist immer kontrollierbar, wenn er auch gut vorwärts geht.

Mein voriges Pferd habe ich mit 13 Jahren angeritten, völlig problemlos. Davor hatte ich mal eine Zuchstute, die war 9 und gar nie geritten. Ging auch recht flott.

Was mich ja ein bißchen wundert, wenn dein Pferd solche Baustellen hat wie "abgebrochene Wirbel" und dann steigt es beim Reiten, wie kannst du dir sicher sein, dass es keine Schmerzen hat? Ich meine, steigen ist ja bei "Rückenpferden" eigentlich häufig. Ich finde man muss nicht alles untersuchen, aber ich würde schon drauf tippen, dass was weh tut.
Mein Traber reagiert ja ähnlich. Er hatte mal einen schweren Unfall, was genau da kauptt ist weiß ich nicht, sehe nur das äußere (Narben, Muskelrisse etc) und ich weiß ungefähr, was passiert ist. Beim reiten ist er häufig unberechenbar, steigt und versucht, den Reiter runter zu bocken. Mehrere Bereiter sind an ihm gescheitert und ahbaen ihn als "unreitbar" zurück gegeben. Er läuft auch oft sehr unruhig und unzufrieden unter dem Sattel. Weil ich es sinnlos finde, ihn durchchecken zu lassen und ihm aber nicht zumuten will, geritten zu werden, weil es ja sein kann, dass was weh tut, reite ich ihn nicht. Vorm Wagen ist er nämlich recht brav.

Wie schliesst du denn aus, dass dein Pferd schmerzen hat? Habt ihr das okay vom Tierarzt? Was wurde genau untersucht?

[ Editiert von Sunnyboy75 am 06.03.12 18:31 ]

Ich muss sagen, dass ich nicht klagen kann.
Eigentlich macht er mit jedem Tag nur Fortschritte, das einzige was er momentan blöd findet ist trockenreiten.

Trockentraben oder Trockenstehen ist genehm, aber Schritt? Neee, das ist öde.
Gehe ich zwischen den Lektionen Schritt oder nur runter vom Platz ist Schritt auch wieder kein Thema.

Ww ist im Grunde ein Musterschüler.
Aber trotzdem gibt es bei ihm auch immer wieder Tage, wo alles eine reine Gradwanderung ist und jemand, der ihn dann nicht so kennen würde, wie ich, hätte dann hoffnungslos verloren.
Heute waren wir z.B. auf dem Aussenplatz, im Schritt wurde er schnell gniggelig, also habe ich ihn abgetrabt und ganz viel beschäftigt mit Stellen und Bahnfiguren.
Manchmal muss man aber auch konsequent drüber wegreiten, schwierig zu sagen, wie ich das entscheide.
Wichtig bei ihm ist: niemals Zwang, eher emotionslose Konsequenz.

Ein "normaler" Bereiter hätte bei ihm sicher auch das Handtuch geworfen. Nach 0/8/15 ist er nicht zu bedienen.

Ich finde es schwierig, dir zu sagen, wie du es richtig machen solltest, einer von beiden sollte schon eine solide Grundausbildung haben. Oder man sucht sich jemanden, der einem hilft. Solche "Blütermenschen" gibt es, wenn auch rar gesäät.

Wenn ich mit Swing jetzt in eine Halle oder auf einen Reitplatz gehen würde, wäre er auch ein aufmerksamer, fleißiger Kerl. Vielleicht würde er mal buckeln oder einen Ansatz von Gas geben zeigen, doch nicht so, dass er nicht schnell kontrollierbar wäre. Aber ins Gelände? Jetzt? No Way!!

Ich denke auch die ganze Zeit darüber nach, ob bei Lollo Rosso nicht wirklich Schmerzen- möglicherweise nur gelegentlich auftretende- der Grund für sein Verhalten sein könnten. Wenn Swing Scmerzen hat und ich reite ihn, bin ich schneller wieder unten, als ich piep sagen kann. Und Ww hat recht, sollte er keine Schmerzen haben, ist eine kompetente Ausbildung notwendig. Hast du denn jemanden zur Seite, der sich mit blütigen Pferden gut auskennt?

@Mobi: Zitat:"...kann ich mich eigentlich gleich neben das Pferd legen..."

:schadenfroh::schadenfroh::schadenfroh:
Soooo schön gesagt *lach*. Mein Gott, irgendwie sind wir doch alle bekloppt.:hammer:

Also ich hab mit Schatti ja eher Glück. Er buckelt nicht und arbeitet eigentlich immer mit. Er versucht es immer, egal was ich da oben verlange und wird nicht bockig. Beim Springen kann es mal sein, dass er sauer wird, weil wir zu oft Springen.

Allerdings ist er auch super sensibel. Macht man zu viel Druck geht er gegen die Hand und versucht sich nach oben hin zu entziehen (Hans-guck-in-die-Luft). Lässt der Druck dann nicht nach, fängt er an mit dem Kopf zu schlagen.
Beim Galopp möchte er manchmal gern etwas schneller und wenn man dann durchpariert ist er zappelig und rennt, das muss man auch zu nehmen wissen.

Ich würde auch restmal abklären, ob er wirklich keine Schmerzen hat...

Ich denke bei so fiesen Marotten, wie steigen usw. würde ich das auch mal abklären ob er nicht doch Schmerzen hat.

Ansonsten kann ich mich den meisten anschliessen. Arktur ist willig dabei, er möchte gefordert aber nicht überfordert werden. Druck in jeglicher Art geht gar nicht. Kein Anbinden, ausbinden usw. Bis jetzt war er sehr kooperativ.

Letzten Freitag hat es mich dann das erste mal nach fast 5 Jahren von ihm runtergehauen. Hab auch überlegt was der Auslöser sein könnte,....ich glaube wir haben es gefunden. Hatte ein Futter vom TA vorgeschlagen bekommen, da er etwas zunehmen sollte und seine Leberwerte nicht die besten waren. Tja, fein gefüttert und jetzt gemerkt.... er weiß nicht wohin mit seiner Energie. Das war mir eine Lehre... Autsch..

LG
Milka

Zitat

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Gepostet von Warwing
Wichtig bei ihm ist: niemals Zwang, eher emotionslose Konsequenz.

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das hast du schön geschrieben, genau so ist es :danke:

und ich muss grad wieder feststellen, dass ich echt ein tolles Pferdchen hab. Klar kann die auch mal Buckeln oder Bocken, aber *auf Holz klopf* sie hat mich noch nie verloren (liegt bestimmt an meinem megatollen Sitz ) wenn sie Frühlingsgefühle hat ists manchmal auch ein bisschen "mühsam" mit ihr. Aber es gibt niemalsnienicht einen Tag wo es gefährlich wär zu reiten. Merci mein Herzenspferd :herz:

[ Editiert von Admirals Miss am 07.03.12 8:16 ]

Du schreibst, dass er bei dem Bereiter gestiegen ist, nicht bei Dir. Du bist ein Fliegengewicht...
Also hat er vielleicht bei DIR keine Schmerzen beim Reiten, bei dem bestimmt schwereren Mann vielleicht schon...
Oder/und es liegt an der Reitweise - hat der Bereiter evrsucht, ihn zu reiten wie ein Warmblöd?? Dat jeht jar nich!

Wenn Dein Bauch und das Verhalten Deines Pferdes Dir zeigen, dass das mit dem Reiten ok ist und dass er sogar Spaß dran hat und wenn der TA sein ok gegeben hat, dann warte doch einfach, bis die Weidesaison läuft und er ruhiger wird. Vorher wie schon von den Anderen erwähnt einfach viel Handarbeit etc. Guck, dass er viel mit dem Hals nach unten kommt und den Rücken aufwölbt (Stangenarbeit) und die Bauchmuskeln benutzt (Stangenarbeit). Wenn er "nur" Rückenprobleme hat aber mit den Beinen ales ok ist, geht ja auch Longieren sehr gut aber wie Missy schon sagte: Nicht zu schnell! Wenn er rast, sind hinterher die Beine auch noch hin.
Ziel sollte halt sein, die Rückenmuskulatur aufzubauen bevor Du Dich drausfsetzt. Dann sind die Erfolgschancen bestimmt wesentlich höher! :drueckdiedaumen:
Mach doch mal ein paar Bildchen