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#1 Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von gambler 13.01.2015 14:24

Hallo zusammen,

ich bin seit kurzem stolze Besitzerin eines Blüters (6j, W.). Mit ihm habe ich ein für Galopper eher ungewöhnliches Problem: Ich komme nicht aus dem Vorwärts-Abwärts raus. Er ist für Rennpferde-Verhältnisse ziemlich heiß und zappelig und sehr sensibel im Maul. Beim kleinsten Hauch der Anlehnung zieht er die Nase durch den Sand; kommt dabei aber leider sehr auf die Vorderhand. Muss man im Eifer des Gefechts (oder eher Galopps) mal ein wenig fester in die Zügel fassen, reißt er gleich das Maul auf und hat den Unterkiefer auf der Brust (dabei reite ich ihn mit extra weicher und nachgiebiger Hand). Bisher hat er bei dem Manöver noch die Zunge übers Gebiss gestreckt und ist mir auf jeder Galoppstrecke mit Bocksprüngen und eben eingerolltem Hals abdüst - aus Sicherheitsgründen reite ich daher aktuell mit Zungenstrecker. Seither macht er beim Angaloppieren noch einige wüste Bocksprünge, schüttelt den Kopf und versucht mir die Zügel aus der Hand zu nehmen. Nach einigen Metern beruhigt er sich aber und lässt sich dann problemlos händeln - leider auch hier oftmals mit zu tiefem Kopf.

Generell gibt's die Varianten:
- Entspannt: Tiefes Vorwärts-Abwärts
- Heiß: Vorwärts-Abwärts eingerollt

Hat jemand einen Tipp? Mein Ziel wäre, dass er anständig ans Gebiss herantritt und mehr mit der Hinterhand arbeitet. Idealerweise ohne Kopfschütteln und Zuge weg ziehen - und ohne Zungenstrecker. Leichtes Treiben wirkt sich leider ausschließlich aufs Tempo und nicht auf die Hinterhands-Aktivität aus. Vermehrtes Treiben wird mit Auskeilen und Bocken quitiert. Hügel für Berg-Training gibt es in der Nähe keine.

Aktuell reite ich mit doppelt gebrochener Wassertrense und Zungenstrecker, dazu ein locker verschallter Nasenriemen (ohne Sperrriemen).

#2 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Exposita 13.01.2015 15:55

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Hei,
ich denke das du da ein gutes Stück Arbeit vor dir hast! Mal eben auf die Schnelle wirst du deine Ziele nicht erreichen. Vermutlich ist dein Pferd sehr unausbalanciert. Als Galopper kennt er es auch nicht, mit vermehrtem Untertreten mehr Last auf die Hinterhand zu nehmen. Du musst ihn eigentlich komplett umschulen.
Als erstes würde ich die üblichen Sachen kontrollieren- passt der Sattel, Zähne ok, evtl. Ostheopathie
Ich würde auf gar keinen Fall mit einem bockendem Pferd was nicht am Zügel ist durchs Gelände rasen, auch nicht mit Zungenstrecker. Damit gefährdest du dich, ihn und Leute die da noch sind.
Ich würde mir an deiner Stelle auch ein Gebiss suchen was er wirklich mag und nicht ihn dazu zwingt die Zunge da zu lassen. Wie lange ist er denn schon runter von der Bahn?
Das Bocken beim angaloppieren spricht auch dafür das er nicht ausbalanciert ist.
Was ich dir empfehlen würde- bau ihn langsam auf mit Bodenarbeit, an der Longe und dann Reitplatz. Hak die anderen Sachen ab, dass du da sicher bist, auch dass ihm nichts weh tut. Wenn er noch nicht umgeschult ist, dann heisst Zügel stark aufgenommen = Tempo und nicht =mach langsam!
Muskeln aufbauen, ruhiges Angaloppieren an der Longe üben, Seitengänge. So würde ich anfangen.
Bei meiner Stute habe ich wg Aufspulen zu erst auf das Gebiss ganz verzichtet. So bleibt sie viel cooler und ich gewöhne sie jetzt langsam an die Reitpferdehilfen.

Am besten stellst du euch einmal vor, dann können euch auch die geeignetsten Tipps gegeben werden.
Und ganz viele hilfreiche Themen findest du auch in dieser Rubrik

#3 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Schatti 13.01.2015 17:05

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Zeit, Geduld und Ruhe. Mit was anderem kommst du nicht weit. Ich habe meinen seit 5,5 Jahren, seit knapp 3 Jahren reite ich mit ihm regelmäßig unterricht und erst jetzt arbeiten wir wirklich vermehrt am galopp. Und man kann es eigentlich auch jetzt erst als "Reitpferde galopp" bezeichnen. Wir haben ganz unten angefangen, im Schritt, Biegungen, Volten, durchs Genick etc pp. Klar, ich bin immer auch ausgeritten, aber ich hatte meinen immer unter Kontrolle. Trotzdem führt er sich heute auch immer noch manchmal auf wie eine Wildsau... Einmal Rennpferd, immer rennpferd.
Und meiner ist auch sensibel, mal mehr mal weniger. Und meist ist es auch ein Schritt vorwärts, zwei Schritte rückwärts. Ist halt, in meinen Augen, eine Lebensaufgabe so ein Exgalopper.

#4 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von gambler 13.01.2015 18:06

Zeit, Geduld und Ruhe sind feste eingeplant. Ich habe das kleine "Sensibelchen" als Amateurin (Hobby-Reiterin) auf der Rennbahn kennengelernt und mich gleich verliebt. Leider wurde er in einer Ad-Hoc-Aktion verkauft und war 1 Jahr "auf Tour". Ich habe ihn auf dem Weg als Hindernissrennpferd ins Ausland "abgefangen" und zurückgekauft. An diesem Punkt hatte das ohnehin schlanke Pferd 80kg verloren und wurde vor offiziellem Trainingsbeginn rausgeritten, damit er alleine auf der Bahn war. Nach 3 1/2 Monaten geht er mit bis zu 9 Pferden braven Trab und etwas verkrampft auch Galopp in der Halle (langsam und versammelt fällt ihm halt schwer, machen wir nur ganz kurz), geht in der Gruppe vorne und auch hinten (im Galopp eingerollt, aber ohne Handschuhe händelbar) und war auch bei einigen Ausritten ganz manierlich (nach einem ausgiebigen Canter vorab). Aktuell ist er wetterbedingt wieder etwas Banane und Sprint bei jeder Kleinigkeit rum, aber das ist meist mit viel quietschen verbunden (auch auf der Führmaschiene). Blüter

Balance? Er ist das sprungfreudigste Pferd im Stall und schafft auch unterm Reiter geradezu akrobatische Verrenkungen ohne Umzufallen, entsprechend glaube ich, dass die gar nicht so schlecht ist. Die Bocksprünge beim Angaloppieren sind glaube ich eher Protest gegen kurze Zügel, aber ich kann ihn ja nicht immer wie eine Wildsau losknattern lassen.
Zum Gebiss: Der Zungenstrecker hängt an einer doppelt gebrochenen Wassertrense, mit der er normalerweise entspannt geht. Die Zunge zieht er nur in aufregenden Situationen, beim angaloppieren und wenn er sehr frisch ist weg - und ehrlich gesagt möchte ich in diesen 3 Situationen den Zungenstrecker nicht missen. Er ist natürlich keine Dauerlösung (daher suche ich ja hier im Forum alternative Vorschläge), aber aktuell eine Lebensversicherung. Ich hatte mal eine Kunststoffstange mit Zungenfreiheit probiert, aber selbst da ging die Zunge drüber.

#5 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von gambler 13.01.2015 18:30


Das ist er übrigens

#6 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Frau Teddy 13.01.2015 19:48

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Schicker Bursche,um wen handelt es sich?

#7 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Warwing 13.01.2015 22:14

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Mmmh... Ich habe mal eine Warmblustute korrigiert, die als junges Pferd bei einem Bereiter komplett "über die Uhr" gedreht worden war. Sobald man die Zügel aufnahm, hat sie sich aufgerollt, fast in die Brust gebissen und ist losgetourt. Sehr, sehr unschön. Kurze Zügel haben das Problem nur verschärft. Bremse komplett kaputt.
Die habe ich bestimmt drei Monate einhändig geritten. Viel mit ihr geredet und immer versucht etwas Gewicht auf die Zügel zu bringen. Nur Schritt und Trab. Takt an erste Stelle gestellt. Galopp habe ich erst komplett gestrichen, hatte echt Angst, dass die mal eine Rolle vorwärts macht. Gebiss mit Honig eingeschmiert oder nass in Zucker getaucht und über Nacht trocknen lassen.
So hat es geklappt. Sie hat wieder Vertrauen in die Hand gefunden.
Das ist ein hartes Stück Arbeit.

Aber ein ganz Hübscher!

Nachtrag: Un das abwärts strecken ist kein reelles v/a. Der hat nur gelernt, dass er da unten seine Ruhe hat und der Druck am geringsten ist. Darum kommt er auch auf die Schulter und du merkst ja selbst, dass die Hinterhand nicht mitkommt.

#8 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Pippa 13.01.2015 22:19

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Wirklich ein super Schicker !! Ich stehe ja eh auf die Dunkelbraunen😊

Auch ich würde das Reiten erstmal komplett weglassen. Man hat doch die Zeit! Sollte man zumindest. Bodenarbeit, longieren mit Kappzaum, dass er lernt sich richtig zu tragen in richtiger Haltung. Was vom Boden aus klappt, ist dann vom Pferd aus viel, viel leichter. Ruhe reinbringen u auch ich würde es ohne Gebiss machen. Den Galopp am Anfang komplett weglassen...

Meine Stute war auch sehr explosiv bis zu dem Punkt, als wir einen nicht ungefährlichen Unfall hatten. Und mein Pferd war nicht auf der Bahn, aber sie sind ja alle dafür gezüchtet... Von da an habe ich mir Hilfe geholt. Wir haben von ganz vorne angefangen wie ich oben beschrieb. Sie hat sich komplett gewandelt und ich mich auch in vielen Dingen. Wir sind nun seit Mitte August 2014 dabei, bzw ich seit Mitte Sept da ich durch den Unfall drei Monate nicht laufen konnte... Inzwischen kann ich wieder reiten u wir traben jetzt schon. Solange bis ich merke, dass sie es von ihrer Muskulatur nicht mehr halten kann. Das zeigt sie deutlich, in dem sie ihren Hals ruckartig nach unten zieht. Aber traben klappt jetzt vernünftig und ich merke endlich wie der Rücken mir entgegen kommt.

Meiner Meinung nach hat es auch nicht damit zu tun, dass ein Pferd ausbalanciert ist, wenn es unter dem Sattel in alle Richtungen bocken kann. Das konnte meine auch. Steigender weise 180 grad Wendungen und dann alle viere gleichzeitig hoch. Aber ausbalanciert war das Pferd garantiert nicht.

Lasst euch Zeit :-)

#9 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Warwing 13.01.2015 22:25

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2. Nachtrag: Kappzaum finde ich auch gut, aber was speziell bei diesem Problem hilft, ist ein Chambon. Das zeigt den Weg in die Tiefe, aber hält die Nase vor der Senkrechten, so dass die Ganasche sich öffnen kann. Nicht zum Reiten, zum Longieren. Aber vorsichtig dran gewöhnen. Die Ex-Renner kennen es oft nicht, ausgebunden zu werden.

#10 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Exposita 13.01.2015 23:11

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Was mich zu der Annahme verleitet, dass das bocken beim angaloppieren mit der Balance zu tun hat, ist das das typisch ist für sehr viele Jungpferde beim Anreiten. Die Bocken auch, aber nicht weil sie den Reiter los werden wollen. Deswegen galoppiere ich die dann nur sehr kurz und grade an. Ansonsten machen die Muskelaufbau. Der eine Araber konnte nachher aus dem stehen 2 galopptritte, durchparieren, wieder 2 Tritte (Longe). Und dann war auch das Bocken unterm Sattel weg und total selbstsicher.
Wenn er sich beim angaloppieren so versucht zu entziehen, dann würde ich das vorerst sein lassen. Versuche ihn dahin zu bringen, dass er sich diesen Stress nicht macht. Du willst ja lange was von deinem Pferd haben. Und du musst mindestens 1 Jahr rechnen bis ein anderer Alltag sich eingebürgert hat. Vor allem wenn er schon "so weit unten" war und untergewichtig. Stress reduzieren und Ausbildung zum Reitpferd starten.
Kappzaum finde ich auch gut, funktioniert bei uns auch Top

#11 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Shirana 14.01.2015 09:26

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Hallo,
Du hast da wirklich einen ganz schicken Kerl! Herzlichen Glückwunsch erst mal!

Wie stehst Du dazu, das Gebiss vielleicht eine Weile mal wegzulassen? Ich habe gebisslos mit meiner sehr gute Erfahrungen gemacht, reite sie eigentlich ausschließlich so. Nur an Tagen, an denen ich Explosionen erwarte (sehr viel Wind, Laufveranstaltungen im Wald o.ä.), dann zäume ich mit Gebiss (einfache Wassertrense) - vor allem, wenn ich nur mit ihr spazieren gehe, um meine Armmuskeln nicht so zu beanspruchen. Und dann - also mit Gebiss - kommt es auch vor, dass sie sich einrollt, den Kopf schüttelt o.ä. Ohne Gebiss macht sie zwar manchmal auch Theater, geht dann aber eher gegen die Hand und rollt sich niemals ein, verkriecht sich nie hinter'm Zügel.
Wenn Du ihm das Gebiss nicht "abgewöhnen" möchtest, kannst Du auch z.B. mit Sidepull reiten, in das Du auch ein Gebiss einschnallst - aber die Zügel dann halt nur am Sidepull befestigen. So bekommt er keinerlei Druck aufs Maul.
Falls Dein Kappzaum seitliche Ringe hat, kannst Du zum Austesten ja auch den erst mal nehmen.

#12 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Schatti 14.01.2015 10:16

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Nachtrag von mir: wir haben zu Beginn auch den galopp völlig weg gelassen. Das hat Schatti einfach zu sehr aufgeregt auf Dauer. Manchmal lassen wir ihn heute noch weg, wenn wir merken, okay, das wird heute nichts. Zu Beginn bin ich im Unterricht nur Schritt geritten und wie haben den Hals mal mehr nach links mal mehr nach rechts reingeholt, damit er beweglich wird, im Genick nachgibt usw. Da hat manch anderer bestimmt gedacht: und dafür zahlst du Geld?!
Ja habe ich, und es war Das beste was wir ma hin konnten. Schatti bockt zwar nicht, aber ich merke mittlerweile wie sehr sich seine Balance und sein Körpergefuhl verändert hat. Er hat einen super Takt mittlerweile und neulich hat sogar eine Dressurreiterin gesagt, der hat ja ganz schöne Bewegungen
Im Gelände reite ich auch mitbsoppelt gebrochenen Gebiss, in der Halle oder auf dem Platz hab ich meine Westerntrense mit einfach gebrochenen Kupfer eisen, was weiß ich, D-Ring Gebiss. Und damit läuft er richtig schön.

#13 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Sunnyboy75 14.01.2015 12:29

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Mein alter hat das genauso gemacht (allerdings hat der nie gebockt), auch auf der Bahn schon. Ich habe es auch gebisslos versucht, dann ist er mir einmal abgegangen. Ich habe dann ein wenig mit Zäumungen probiert. Hebelgebiss (in diesem Fall Pelham mit 4 Zügeln, damit habe ich bei vielen Trabern ganz gute Erfahrungen gemacht) ging gar nicht, weil er gegen den Druck im genick ging und bei leichtestem Zügelschlackern rückwärts rannte. Dann eine zeitlang mit Kappzaum und normaler Wassertrense, war nicht so effektiv, weil er sich auch da voll drauf gelegt hat und sich bei Gegendruck einrollte. Letztendlich lief er mit Nathestange, da konnte er den Druck ertragen und hatte keine Angst mehr vorm Gebiss. Die Ruhe und die Nerven kamen mit der Zeit von selbst, als er verstenden hatte, dass er nicht mehr zum Rennen geht.

#14 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von gambler 14.01.2015 13:32

Danke für die vielen Tipps und Erfahrungsberichte. Das hilft echt weiter! Generell: Bodenarbeit fällt bei uns leider weg. Das ist in unserer Halle verboten (Reitplatz haben wir keinen). Kappzaum und Sidepull habe ich bereits aus dem Keller geholt - das werde ich die Tage mal testen. Aufs Galoppieren möchte ich eigentlich nicht verzichten - da wird er unausstehlich. Vor Weihnachten habe ich ihn täglich dressurig aufgewärmt, dann einen ruhigen Galopp auf gerader Strecke mit leichten Kurven geritten (alle Stressfaktoren strickt vermieden) und anschließend einen kleinen Ausritt. Vom Kopf her hat das sehr gut funktioniert. Er ist echt entspannt geworden und sich zunehmend auf Neues eingelassen (reiten in der Gruppe, lange Trabstrecken ohne abspringen, Ausritte in fremde Gebiete). Einzig die Anlehnung blieb ein Problem - da versucht er weiterhin bei vielem was vom Alltag abweicht, sich in alle Richtungen rauszuziehen (zu lange traben, an der falschen Stelle angaloppieren, in der Halle angaloppieren…). Besonders wenn man 1x kurz in die Zügel fassen musste reißt er den Rest der Einheit das Maul auf, als wäre man der letzte Tierquäler… Wenn man die Zügel ganz "wegschmeißt" hat er den Kopf aber auch stets eher tief. Über Weihnachten habe ich ihn wetterbedingt 2 1/2 Wochen nur ruhig in der Halle geritten. Inzwischen benimmt er sich (wieder) wie ein Flummi und springt bei jeder Kleinigkeit rum. Das hier war übrigens der Stand vor Weihnachten (ruhiger Canter mit minimalem Druck auf den Zügeln, ohne alle Stressfaktoren)

#15 RE: Die Anfänge: Zu tief, zu eingerollt und Galopp ist auch eher schwierig von Sunnyboy75 14.01.2015 17:30

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Das Foto sieht doch gut aus.
Ich glaube, mit dem galoppieren muss man gucken. Ich sage ja immer, ich habe keinen Blüter um Schritt zu reiten. Ohne Galopp könnte ich nicht, auch gern mal flott. Meine Barock- RL fand, ich sollte mich jetzt zu Anfang erstmal ein paar Monate auf den Schritt konzentrieren- Nö!
Meinen alten z.B. habe ich in der ersten Zeit nach der Bahn regelrecht abgaloppiert vor dem reiten. Der brauchte das einfach, war aber nie wirklich heiss, wenn er auch immer gern aufs Gebiss ging und sich einrollte. Galoppieren verbieten und versuchen, ganz ruhig zu reiten hat bei dem eher gemacht, dass er sich wahnsinnig aufgeregt hat. Das war eher so "mal eben galoppieren, dann kann man sich konzentrieren". Der war bis zum Schluss im Kopf Rennpferd, aber immer ansprechbar.
Beim Jungspund ist das andersrum, der ist aber auch eher Pony als Rennpferd, nur leider oft nicht mehr ansprechbar. Der wird heiss im Galopp und dann fällt die Bremse aus. Ihn galoppiere ich auch, allerdings lieber mit Führpferd und dann auch im höherem Tempo, weil er sonst zum bocken und Schreck- hüpfen neigt. Auf dem Platz galoppiere ich ihn fast nur aus dem Schritt an und halte ihn an, sobald ich merke, dass er "warm" wird und losmöchte. Dann wird mit Stimmkommando angehalten und ein Keks gestopft und gemütlich weiter vorwärts- abwärts getrabt. Ich weiß, dass das nicht richtig ist, aber der wird einfach fruchtig, wenn man etwas fordert, was er nicht einsieht. Dem bin ich nicht gewachsen und habe da auch keine Lust zu, darum vermeide ich. Bei dem Tier ist irgendwie alles anders

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