RENNPFERDE-RENTE-FORUM » Ex-Galopper A-Z » Erkrankungen, Futter, Haltung, Pflege » "Antrainieren" nach langer Abstinenz vom reiten
Mein Spezi hat inzwischen eine lange Pause eingelegt, seit Oktober nur 1 x geritten, da er einfach durch schlechte Haltungsbedingungen die ich inzwischen beendet habe, sehr schwach und abgemagert war. Inzwischen war er im Februar zur Lungenspülung und sieht jetzt aus, wie ein perfektes Pferd. 50 kg die weg waren hat er wieder zugenommen, er ist ausgeglichen, frisst sein nasses Heu perfekt und steht im perfekten Stall. NUn müssen wir wieder langsam anfangen, etwas zu tun. Wie würdet ihr es angehen? Spezi ist 10 und hat sicher nichts "verlernt". ER ist und bleibt FReizeitpferd.
Ich fange schon mal an mit ihm spazieren zu gehen ganz zeitig früh. Ansonsten ist er tagsüber auf Koppel, nachts in Paddockbox.

Ich würde neben spazieren, jeden Tag etwas longieren und Bodenarbeit für den Rücken machen. Danach so langsam reiten. Nicht zu lange und dies langsam steigern. :)

ganz genau so würd ich es auch angehen, ausserdem kann ich Dir die Equikinetik vom Geitner anfangs nur im Schritt empfehlen, aber longieren, Stangen etc. für den Rücken is sicher gut.
Genau! So habe ich es mit meinem Kleinen auch gemacht! Er war in einem ziemlich schlechten Allgemeinzustand als er zu mir kam. Longieren, mit und ohne Dreieckszügel, schön vorwärts abwärts. Dann Bodenarbeit mit Stangen etc. Und was uns bzw. ihn sehr gut wieder aufgebaut hat, war Dualaktivierung mit den Geitner Gassen. Das haben wir mehrere Wochen abwechselnd gemacht. Freie Pausentage gab es natürlich auch. Danach habe ich nach dem Longieren angefangen ihn wieder für 10 Minuten zu reiten. Und alles dann schön langsam gesteigert.

Ich würde im Schritt ins Gelände. Am langen Zügel, flott vorwärts und zwischendrin immer mal wieder etwas aufnehmen und v/a fordern.

Ich darf mit meinem Teddy auch langsam anfangen.wir waren die ersten acht Wochen im Schritt zwei mal die Woche im Gelände.Jetzt im dritten Monat wechseln wir immer mit dem Platz und gelände.Er muss viel Schritt gehen,da er noch nicht 100% belasten soll bzw alles langsam steigern soll.Ich hab aber immer Bodenarbeit gemacht,was ich immer schon viel gemacht habe.
Er muss während des Reitens auch immer wieder an die Hilfen gehen bzw am Zügel und dann lass ich ihn wieder lang.

Falls es noch aktuell ist:
Nach Patsys Röhrbeinfraktur (2OPS, 14 Monate nur Paddock bzw nix tun), und nach der langen Klinikproblematik letztes Jahr (6monate Ausfall) :
Spazierengehen am Anfang, ging aber wegen Temperament des Pferdes nicht immer.
Schrittreiten. Sachte anfangen...10-15min am Anfang. entweder in der Reitbahn, aber auch Gelände. Flottes Grundtempo. Der Vorteil vom Gelände ist, dass es immer geradeaus geht...und daher anfangs schonender für Bänder Und Gelenke sein kann. Ich halte vom vielen longieren bzw dem Aufbau eines untrainierten Pferdes durch typische Longenarbeit nicht viel. Der enge Zirkel kann gerade wenn das Pferd kaum Muskeln hat, sehr anstrengend sein...auch schon bei wenigen Minuten. Gelenke, Bänder, Muskulatur werden immer asymmetrisch belastet. Und
Nachteil vom Geländeaufbau Kann der Boden sein...je nach Gelände und Pferdebeinen muss man halt gucken was das beste ist. Zu tiefer Herbstmatsche-Boden ist mit Sicherheit für Sehnenkandidaten schlecht. Wenn die Beine es erlauben, gehts trotzdem.
Ansonsten, Wenn man Reiten darf/kann/soweit ist: Gymnastik ohne Ende! Schlangenlinien, Stellung/konterstellung... Übergänge... Und steigern.
Stangenarbeit Ist auch super. Sie wölben schön den Rücken auf und trainiert super die Koordination.
Alles am Anfang nicht übertreiben...
Nach der Rohrbeinfraktur dauerte der Aufbau 3-4 Monate... Nach 8monaten dann erst wieder kleine Sprünge und Cavalettis.
(patsy war damals 11j. Und ausser der Fraktur gabs keine Probleme)
Jetzt im Alter (22j.) Hat es Ca 6 Monate gebraucht, bis Sie seit der schweren Kliniksache im Frühjahr wieder halbwegs aufgebaut war. Am Anfang bin Ich kurze Schrittausritte gegangen, die Ich dann langsam gesteigert habe. Immer abwechselnd Mit Gymnastik Und Muskelaufbau auf dem Reitplatz (fand sie nicht so toll, musste aber sein). Am Anfang reine Gymnastik und 20min lockeres v/a. Erst nach und nach Habe ich da wirkliche Mucki-Übungen eingebaut.
Nach Ca 6monaten war sie gut fit. So 100% fit wie vorher wurde sie jedoch nicht mehr. liegt aber mit Sicherheit auch am Alter und daran, dass Ich weniger Zeit hatte als fruher. (durchschnittlich Nur 4 Reittage die Woche, 3 Tage Koppel oder nur als Handpferd mitgenommen.)
Viel Erfolg!
Ich danke für die guten Tipps!