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macht ihr eigentlich bodenarbeit mit knotenhalfter und dem seil dazu?

Nööö, ich nehme meisten Trense und Zügel oder Halfter und Strick.

Hi Fairy,
kommt immer drauf an, was wir so machen.
Am Knotenhalfter und mit Arbeitsseil mach ich horsemanship - also spiele. Aufm Platz oder auch im Gelände (letzteres fange ich erst an!)
Ansonsten auch am Kappzaum.
Monja arbeitet auch zwischendurch mit Langzügeln. Jetzt weiß ich aber nicht, ob an der Trense? oder am Knotenhalfter?

Hallo ihr lieben,
ich versuche mal hier eine ganz doofe Frage loszuwerden. Es geht ums Thema führen an der Hand.
Wenn ich Classic in der Halle führe oder teilweise im Gelände spazieren gehe, dann läuft Classic nicht neben mir sondern hinter mir! Er versteckt regelrecht seinen Kopf hinter meinem Rücken ich gehe praktisch alleine spazieren. Halte ich an, hält er auch an und schubst teilweise kurz an. Ich habe nun schon zwei Varianten gehört: die eine ist, dass er mich als Leitkuh (stute? wie auch immer) sieht und die andere, dass er der Boss ist und wie in einer Herde seine Stuten voranschiebt. Er ist dabei aber total verträumt und entspannt und nicht hengstig oder aufgeregt. Er trödelt einfach hinter mir lang. Wenn wir im Gelände dann einen Weg gehen, den er noch nicht so kennt, läuft er mit dem Kopf immer in Höhe meiner Hüftknochen bzw. ein Stück höher. Dabei kann ich theoretisch den Strick wegtun weil er durchhängt bzw. ihm über den Hals hängen und er läuft mit.
Könnt ihr mir dieses Verhalten erläutern? Sorry, vielleicht kringelt ihr euch vor lachen aber ich kann es nicht genau deuten....

Oh, das kenn ich vom von der Weide holen.
Smarti verkriecht sich auch hinter mir, lehnt die Stirn an meinen Rücken und wandert seelenruhig hinter mir her. Habe nie den Eindruck, dass das hengstig ist. (Er ist seit April kastriert) Wenn ich unvermittelt anhalte rennt er natürlich auf.
Bei Spaziergängen geht er manchmal hinter mir und zwar fast in meinen Fußspuren, vor allem, wenn er sich nicht auskennt oder der Boden fremd ist. (Waldboden, Baumwurzeln usw.)
Wenn er schmusen möchte lehnt er auch die Stirn an und schiebt dann die Nase unter meinen Arm. Das ist ganz und gar nicht das hochrangige Rumgeschubse, was man nicht erlauben soll.
Insgesamt muss ich sagen, er ist sehr selbstbewußt und mutig.
Habe einfach den Eindruck, dass er es genießt, die Verantwortung, die er auf der Weide glaubt tragen zu müssen, mal abzugeben.

ja genauso ist es bei uns auch! Classic läuft dann auch auf und legt seinen Kopf auch gerne mal in meine Arme. Also kann man doch schon ausschließen, dass es vorantreiben von Stuten ist sondern eher, dass er mir vertraut und ich ihn sozusagen anführe oder?
Das würd ich auch so sehen! Denke, er vertaut dir einfach 100% und verlässt sich darauf, daß ihm nichts passiert solang du bei ihm bist!

@Silke: Mit den Langzügeln arbeite ich am Knotenhalfter (benutze dann die langen Westernzügel). Mit dem Kappzaum mache ich das ungern, da unserer sehr dick ist und die Hilfen dann sehr indirekt ankommen. Das was ich mit Langzügeln und Knotenhalfter mache übernehme ich aber auch an der Trense. Habe die Hoffnung, damit schon ein wenig das Gebisslose Reiten vorzubereiten...
Magic läuft prinzipiell hinter uns her. Und das ist von uns auch so gewollt. Allerdings hat er dabei Abstand zu halten. Drängeln oder anschubsen geht gar nicht. Wenn wir beim Führen stehenbleiben tut Magic das auch. Auch auf größerer Distanz, sodass er uns erst gar nicht anrempeln kann. Ganz selten vergisst er das mal, dann wird er wieder dran erinnert und alles ist gut.
An das hinter mir herlaufen musste ich mich erst gewöhnen. Hab das ja mal anders gelernt (Pferd wird von links geführt und ich lief auf Schulterhöhe).
Wir machen das so, damit (im Falle das Magic doch mal nen Hüpfer zur Seite macht) er uns nicht umspringt. Pferde versuchen ja in der Regel einem Hindernis auszuweichen und würden (glaube ich) einen Menschen nicht umrennen, wenn sie Platz hätten auszuweichen. Hinter mir kann er das. Würde ich ihn von links führen und von rechts kommt was wovor es sich zu erschrecken lohnt ist die Gefahr echt zu groß, dass er nach links springt und ich dann einfach im Weg bin...

@Monja: ja ich dachte mir das mit dem Knotenhalfter, war mir aber nicht sicher.
Und zu dem auf dem Armspringen: Siehe Jester, als er mir auf den Fuss sprang. Da stand
ich gerade neben ihm auf Schulterhöhe.
Das Geräusch kam zwar hinter mir weg, aber er sprang trotzdem auf meinen "Arm"!!!
Sag nur "dicker Klumpfuss"!

auf Schulterhöhe läuft er nur sehr selten, wenn er aufgeregt ist (Wald mag er nicht da gruselts) oder wenn wir an das Ende oder Anfang eines Feldes kommen. Sonst ist sein Kopf immer in Hüfthöhe oder er läuft hinter mir mit max. einer Kopflänge Abstand. Wenn ich nur in der Halle führe um ihn zu bewegen weil er das alleine doof findet, läuft er grundsätzlich hinter mir, da komme ich mir manchmal ein wenig bescheuert vor... Aber gut zu wissen Danke!

Also, ich finde, man sollte nicht auf Schulterhöhe führen. Für das Pferd ist es so, als laufe es VOR einem. Ich möchte im Idealfall, dass das Pferd mit Kopf auf Schulter-/Hüfthöhe läuft. Das sollte grundsätzlich schon funktionieren. Aber ehrlich: ich gestatte auch mal Ausnahmen. Besonders, wenn ich spüre, dass das Pferd es nicht ausnutzen will/wird.
Mein Pferd ist nicht mein Leibeigener oder untergebener, sondern mein Partner. ich versuche, ihm das zu zeigen, und merke oft genug, dass es das richtig versteht. Dann darf es auch "eigene Wege" gehen.
Und klar: schubsen geht nicht. Aber wenn es Unachtsamkeit aus gesuchter Nähe ist verzeihe ich das gerne. Sage dann aber auch soas wie "Aua! Halt doch mal Abstand!" oder so. Komischerweise begreifts das Pferd.

Mein Pferd ist nicht mein Leibeigener oder untergebener, sondern mein Partner.
Mh, so sollte das nicht rüberkommen... Magic wird halt einfach schnell distanzlos und kann auch manchmal ignorant sein. Daher handhaben wir das beim Führen so. Und wie gesagt, erschrecken ist ok. Aber dann hat er hinter mir den meisten Spielraum. Natürlich darf er unsere Nähe suchen, aber wenn wir das in bestimmten Situationen nicht möchten, dann muss er das auch akzeptieren, wenn wir ihn wegschicken.
Silke und ich arbeiten ja nach Parelli/Gieseke/Geitner. Und genau der partnerschaftliche Umgang wird ja da forciert. Nicht im Sinne von "sei mein Sklave" sondern (besonders bei Parelli/Gieseke) in Form von Spielen. Magic reagiert da super drauf.
Ich denke jeder muss diesbezüglich seinen eigenen Weg finden. Versuch macht klug und bei Magic waren diese Versuche genau richtig

Zitat
Gepostet von smarten die
Und klar: schubsen geht nicht. Aber wenn es Unachtsamkeit aus gesuchter Nähe ist verzeihe ich das gerne. Sage dann aber auch soas wie "Aua! Halt doch mal Abstand!" oder so.
Fetti begreift das leider nicht. Gestern habe ich eine Sekunde nicht aufgepasst und er kam zu nah, er rempelte mich an und knallte seinen Kopf gegen meinen. Nun habe ich eine dicke Lippe. Grund war, dass er lieber zum Futtereimer wollte als mit mir zu gehen und ich dummerweise zwischen Pferd und Eimer stand. Aua habe ich dann auch gesagt, und ihn rückwärts geschickt und einen kräftigen Klaps gegeben. Da gucke er ganz verdattert
Ich liebe den Gaul, der fordert einen ständig und verzeiht keine Unachtsamkeit. Seit er jetzt wegen dem Bein steht und nichts tut, ist er völlig unausgelastet und macht nur Unsinn. Meine Freundin sagt schon, er ist wie ein unterforderter Bordercollie.
Das ist witzig- ich vergleiche auch und sage oft, dass die Vollblüter die Bordercollies unter den Pferden sind Ich habe ja den Vergleich vor Augen!
Meine Weisheit hier noch als Senf dazu :
Anrempeln, Wegabschneiden, Kopfstoß, an Kleidung zupfen, beim Führen den Kopf vor meinem, beim Führen Kontakt mit dem Kopf an meinem Körper... alles NO GOES! Das sind alles kleine Situationen, die an der Leitposition anfragen, ob man sie dauerhaft behalten kann. Das ist niemals unachtsam oder böse gemeint vom Pony, sondern einfach notwendig, um sein Überleben zu sichern. Denn allein darum geht es einem Pferd. Ist die Leitstute weiterhin in der Lage, das Überleben der Herde zu sichern? Das muss immer wieder getestet werden. Mit den kleinen Zeichen der Körpersprache finden Pferde schnell Unsicherheiten des Leitenden heraus und stellen damit umgehend seine Fähigkeit in Frage. Amen.

Es ist aber doch erstaunlich, Swing, dass manche Pferde öfters fragen. Twingo ist ja wirklich eine starke Persönlichkeit, mein Marenco war das auch- zudem noch misstrauischer, weil er ja nicht sehe konnte auf einem Auge- trotzdem fragen die beiden so gut wie nie nach. Das ist alles klar, ich gehe irgendwo hin und sie können mitgehen.
Fetti fragt dauernd, passt man eine Sekunde nicht auf, hat man verloren. Hat der mehr Angst, weniger Vertrauen? Twingo hat es eigentlich immer gut gehabt, Marenco hat auch viel schlechtes erlebt, aber er war ganz anders, ist eher explodiert, aber hat nie die Führung in Frage gestellt, beim Menschen nicht, in der Herde war er echt ne gemeine, ungerechte Sau.
Fetti fragt dauernd und kennt alle Tricks, den Menschen zu prüfen. Von wegen, er guckt, ob er nicht doch hinter mir laufen darf (darf er nicht, weil er mich dann ständig umspringt) und wenn ich auf seine Position bestehe erschrickt er sich dann gern mal oder glotzt in jeden Busch oder verknotet vor Wut seine Zunge. Ganz lustig ist es, wenn er keine Lust aufs fahren hat und mitten im Wald in Richtung nach Hause möchte und die Kompassnadel macht einfach so, ganz unvermittelt, aber eben nur manchmal, und dann auch noch anfängt zu kämpfen, wenn man ihn maßregelt. Die Devise bei ihm ist echt wachsam sein, bevor er sich was ausedenken kann. Hat er erstmal umgedreht oder angehalten, hat man keine Chance mehr. Bei ihm m uss man echt IMMER aufpassen und ran sein, sehr anstrengend. Meinst du, dass die Rangordnung grundsätzlich nicht geklärt sein könnte? Er ist ja nicht nur bei mir so, sondern bei jedem, und bei vielen noch viel schlimmer.
Denke oft, er hat sich zuviel von den Isländern (Jungpferde) abgeschaut, mit denen er zusammen lief Marenco und Twingo waren ja früh in der Hand, vermutlich hat Fetti das einfach vergessen während seine "wilde" Zeit?