#1 RE: Basic life support von HappsyPepsi 02.11.2011 21:47

So Leute
Aus aktuellem Anlass und damit ich nicht die einzige bin, die hier lernen muss stelle ich euch hier den basic life support rein.
Aus Erfahrung, weil die Führerscheinprüfung ja schon soooo weit weg ist und da Reiten kein Hobby ohne Risiko ist, sollte sich das jeder nochmal schön einprägen!!!
Ich frag euch dann ab :steckenpferd: und jeder ders dann net kann :arschvoll:

http://upload.wikimedia.org/wikipedia/de...BLS_ERC2005.png

Klingt allse super easy, aber man sollte es auch aufsagen können wenn man im Schlaf danach gefragt wird. Nur dann handelt man im Notfall richtig. Und ich habe leider schon einige Fälle gesehen (Herzkreislaufstillstand in der Fußgängerzone), die dann leider geistig behindert waren, weil sich niemand traute zu reanimieren.

[ Editiert von HappsyPepsi am 02.11.11 21:54 ]

[ Editiert von HappsyPepsi am 02.11.11 21:54 ]

#2 RE: Basic life support von Swing 02.11.2011 22:48

Pepsi, DAS ist mal ne tolle Idee!!! Alle glauben, sie können es noch vom 1.-Hilfe Kurs beim Führerschein... Aber nix da- es verschwindet und sollte immer wieder aufgefrischt werden! Also, ran

#3 RE: Basic life support von Admirals Miss 03.11.2011 08:16

avatar

super Idee!!!

da fällt mir auch noch was wichtiges und passendes ein: einen Schlaganfall schnell erkennen

Merkwort “FAST” (englisch)

Ärzte in den USA haben einen einfachen Test vorgestellt, mit dem auch ungeübte Personen innerhalb einer Minute einen Schlaganfall relativ sicher erkennen können: Sie müssen nur beurteilen, ob ein Patient normal lächeln, beide Arme heben und halten und einen einfachen Satz verständlich formulieren kann. Im US-amerikanischen Raum hat sich zum besseren Einprägen die Eselsbrücke F-A-S-T (englisch: schnell) durchgesetzt. Sie steht für face – arms – speech – time:

Bitten Sie die Person, zu lächeln. (Das Gesicht wird bei Lähmung einseitig verzogen.)

Bitten Sie die Person, gleichzeitig beide Arme nach vorne zu heben, Handflächen nach oben. (Bei einer Lähmung kann ein Arm nicht gehoben werden bzw. sinkt oder dreht sich, vor allem bei geschlossenen Augen, ab.)

Bitten Sie die Person, einen einfachen Satz nachzusprechen, zum Beispiel: „Ich benötige keine Hilfe.“ (Der Satz muss korrekt wiederholt werden, die Sprache darf nicht verwaschen sein.)

Mit diesem Test werden Schlüsselsymptome für einen Schlaganfall abgefragt. Ein Test mit einhundert Personen zeigte, dass sie großteils einen Schlaganfall korrekt diagnostizierten. Eine Schwäche der Arme erkannten 97 Prozent, Sprachdefizite 96 Prozent der Testpersonen einwandfrei. Aufgrund des Lächelns der Patienten identifizierten 74 Prozent eine Gesichtsmuskelschwäche. Wegen der damit verbundenen Zeitersparnis sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient bleibende Schäden davonträgt.


[ Editiert von Moderator Admirals Miss am 03.11.11 8:18 ]

#4 RE: Basic life support von Swing 03.11.2011 08:57

:danke: Ich finde diesen Thread genial!!! Habe letztes Jahr einen Lehrgang gemacht, der auch einen großen 1.-Hilfe-Kurs beinhaltete. Und von allen Teilnehmern war kaum jemand dabei, der noch zuverlässig wusste, wie man Mund-zu-Mund beatmet, wie man bei der Herzmassage zählt... Vor Jahren ist eine Bekannte neben mir auf dem Pferd mitten im Wald an einem Herzinfarkt gestorben. Wir waren mehrere Reiterinnen, aber nur 2 handelten. Die anderen wussten nicht, was sie tun sollten... Der Krankenwagen brauchte 23 Minuten.

#5 RE: Basic life support von Sunnyboy75 03.11.2011 11:24

avatar

Oh, Swing, unschöne Geschichte.

Ich muss mich ja recht oft fortbilden, mindestens einmal im Jahr. Und dadurch, dass ich auf einer Intensivstation gearbeitet habe, bin ich relativ sicher beim Reanimieren. Kam auch schon mal in der Freizeit in den Genuss

Witzig war es neulich auf der Fortbildung bei mir auf der Arbeit. da gab es Rollenspiele, unetr anderem einen Stromunfall. Eine Kollegin ging zu der Verunfallten, die an einem Stromkabel hing und zuckte und fragte, ob alles okay sei- mit der Hand auf der Schulter!!!
Eine andere Situation war ein Mann, der mit einem Messer rumfuchtelte und sich in die Arme schnitt. Unser Hausmeister geht hin, sagt, Junge, gib mal her, greift sich das Messer und verbindet den Typen mit ner Tischdecke.
Ich glaube, wenn bei uns mal was passiert und mein Arzt, mein alter Lieblingskollege oder ich sind nicht da, sind sie verraten und verkauft. Ich finde, jeder sollte das können und auch eingreifen müssen und dazu ermutigt werden. Hier ist die Rechtslage ja dementsprechend. In andere Ländern, mir fällt Portugal ein, ist es ja so, dass wenn man was falsch macht bei der ersten Hilfe und es passiert etwas, ist man haftbar. Darum traut sich kaum einer, was zu machen. Hatte mal ein lustiges Erlebnis, Auto auf dem Dach im Graben, daneben ein zweites Auto und ein Mann, der nichts machte und mich nur anlächtelte und mit dem Kopf schüttelte, als ich den verunfallten suchen wollte.

#6 RE: Basic life support von HappsyPepsi 03.11.2011 12:26

Ich hatte fast bis zum 10 Semester immer total Schiß, dass ich in der Freizeit bei einem Notfall helfen muss, da ich super unsicher war. Jetzt fühle ich mich sicher, aber dadurch kann ich nachvollziehen wie es als medizinischer Laie ist. Und das ist so schade, weil man viel retten kann wenn man früh handelt. Der Rettungsdienst braucht leider seine Zeit, bis er da ist. Wichtig: Ruhe bewahren, sich nicht selber in Gefahr bringen. Fremde Leute rekrutieren und explizit ansprechen (" Sie mit der blauen Jacke kommen bitte hierher. Ich brauche ihre Hilfe!" Sie rufen jetzt den Rettungsdienst an und sagen wo wir sind, was passiert ist, warum sie anrufen, wer verunglückt ist (Kind, Mann, Frau), wer sie sind und wie sie die Situation einschätzen (zB. Atmung, Bewußtsein) Danach warten auf antwort des Leitstellenkoordinators. Wenn was fehlt fragt er danach. Die sind geschult. Nur nicht einfach auflegen.Wenn die ersten Schritte des BLS abgefragt wurden, und der Patient nicht atmet sagt man an der Leitstelle: "Ich glaube hier liegt ein Herz-Kreislauf-Stillstand vor, ich beginne jetzt mit der Reanimation!"
Wenn man sich vor der Beatmung ekelt kann man explizit auch nur drücken. Das ist absolut legitim!!!!
100 x/min, ca 4cm tief. Nach jedem eindrücken den Brustkorb komplett wieder entlasten....aber Achtung 100/min ist schneller als man denkt, wenn man berücksichtigt, dass 1min. 60 sek hat. Immer schnell weiterdrücken, möglichst gar nicht aufhören (nicht wie im Fernsehen ) weitere Leute rekrutieren zum Ablösen. Drücken ist anstrengend!
Ach ja und keine Scheu vorm Drücken. Wenns knackt macht nix. Besser eine gebrochene Rippe als tot.

[ Editiert von HappsyPepsi am 03.11.11 12:29 ]

[ Editiert von HappsyPepsi am 03.11.11 12:30 ]

[ Editiert von HappsyPepsi am 03.11.11 12:34 ]

[ Editiert von HappsyPepsi am 03.11.11 12:40 ]

#7 RE: Basic life support von HappsyPepsi 03.11.2011 12:47

Damit ich nicht zum 5.Mal editiere:

Man muß sich einfach klar machen, dass man es als Ersthelfer nur besser machen kann. Wenn man was falsch macht ist der Notfallpatient vielleicht im schlimmsten Fall tot. Wenn man nichts macht ist er erst recht tot! Man wird als Laienhelfer bei Fehlern nicht rechtlich belangt!

#8 RE: Basic life support von Shirana 03.11.2011 13:05

avatar

Super Tread!

Hab bei meinem letzten Kurs (bin auch Ersthelfer) was sehr praktisches gelernt, um auf die 100x/minute zu kommen:
Der Rhythmus für's Drücken bei der Herzmassage ist der gleiche, wie beim allseits bekannten Bee-Gees Song: "Staying alive"Passender Songtitel, klasse Lied. Wir hatten beim Üben richtig Spaß.

#9 RE: Basic life support von HappsyPepsi 03.11.2011 16:57

@ Shirana: Stimmt! Habe ich gar nicht mehr dran gedacht... Super Merkhilfe!!!

#10 RE: Basic life support von smarten die 03.11.2011 21:10

avatar

Ich empfehle jedem, regelmäßig (d.h. alle zwei Jahre) einen Erste-Hilfe-Kurs zu machen, und die Erinnerung aufzufrischen. Ich mache das seit Jahren. Wenn man die zwei Jahre nicht überschreitet, reicht ein eintägiger Auffrischungskurs, sonst müssen es zwei sein.
Kostet nicht viel (ca. 40 Euro), hilft aber evtl. entscheidend.

#11 RE: Basic life support von Swing 03.11.2011 21:51

Echt klasse, der Tip mit dem "Staying alive". Haben wir auch im Kurs mit auf den Weg bekommen. Ganz ehrlich- dieser Thread ist so klasse! Ich hoffe, viele lesen mit und frischen auf und merken sich die Tips und Eselsbrücken, die hier wirklich nett, ausführlich und verständlich geschrieben werden!
:danke:

#12 RE: Basic life support von HappsyPepsi 10.11.2011 11:51

das habe ich gerade entdeckt und für gut befunden....( Meine besonders die HELD-Grafik)

Tipps vom Deutschen Roten Kreuz für Ersthelfer



[ Editiert von HappsyPepsi am 10.11.11 11:53 ]

[ Editiert von Moderator Admirals Miss am 10.11.11 12:29, Link gekürzt ]

#13 RE: Basic life support von *Toto* 21.03.2012 18:26

Toller Thread :laola:

Solltet ihr Fragen haben, wie man zb ein Krankheitsbild erkennen kann, wie man handeln kann, könnt ihr gerne nachfragen.
Da ich Rettungsassistentin bin versuche ich euch gerne weiter zu helfen

Xobor Forum Software ©Xobor.de | Forum erstellen
Datenschutz