Also wir haben unsere Anbindeständerhaltung erst vor 17 Jahren gänzlich aufgegeben, nicht schon vor 25. Leider. Und das im Norden, im Süden sieht es wohl nochmal anders aus.

Und es stimmt: der Trend geht zum Aktivstall/ Offenstall. Ich würde mir wünschen, dass die Leute da individueller nach den Bedürfnissen ihres Pferdes gucken. Und nach den örtlichen Gegebenheiten. 1/2 ha Matschwiese für 10 Pferde mit Dach in der Ecke ist keine artgerechte Haltung. Darum schlafen meine Jungs gerade in den Innenboxen.

Wozu muss ein Freizeitreiter nochmal genau ein Pferd aus Leistungslinien haben? Die meisten sind damit doch überfordert (siehe mein Hannoveranerbeispiel oder die etlichen Traber/ Blüter, die ich schon so gesehen habe im Leben als todunglückliche, unterforderte Freizeitpferde). Reiteigenschaften sind schon wichtig, aber auch Charaktereigenschaften. Und die "richtigen" Turnierreiter kaufen wohl selten Billigpferde (ich meine nicht die, die auf Dorfturnieren in L- Prüfungen rumreiten).

Ulli: genau das meine ich. Stute ist platt und lahmt, sobald sie gearbeitet wird so sehr dass es stark zu sehen ist. Was macht man damit? Klar, züchten! Und zwar jedes Jahr wieder. Dass die Jungpferde gar nicht vernünftig halfterführig, geschweige denn geritten oder dem Schmied vorgestellt/ gefüttert werden ist ja wurscht. Die Diskussion hatt ich heute morgen gerade mit meinem Chef, es ging um eine Hannoveraner- Paint- Stute, die tragend ist von einem Fjord
Aber die Leute denken, damit kann man Geld machen. Wie oft ich gefragt werde, ob Twingo nicht "mal" decken könnte. So sehr ich seinen Charakter schätze und so schön er ist: wozu? Der ist nicht gekört, Halbblüter will eh keiner, und was soll schon aus einem Highlandpony- VB oder Haffi- VB großartiges rauskommen? Ich würde ja nichtmal mein Nachwuchspferd aus ihm ziehen, gibt doch genug Pferde zu kaufen
Die leute denken auch, man verdinet damit Geld. Hat mir neulich gerade einer vorgerechnet. Ich hab ja Platz und solle da doch zwie Stuten mitlaufen lassen. Wenn die jedes Jahr tragend sind und ich die Jungpferde zweijährig angeritten verkaufe, dann lohnt sich das noch

[ Editiert von Sunnyboy75 am 27.02.14 20:54 ]

Ich finde, dass sich das Pferdeverständnis und die Haltung in den letzten Jahren sehr zum positiven entwickelt hat, und weiterhin positiv entwickelt.
Wie schon geschrieben wurde... von Ständerhaltung umdenken in richtung Box... und mittlerweile will jeder sein Pferd auch gesund mit Herdenanschluss und vielen Stunden auf der weide halten.
Viele viele Ställe bieten Padockboxen und es gibt immer mehr Offenställe und Aktivställe. Das ist eine sehr sehr positive Entwicklung. Ntürlich, im Leistungssport der Turnierpferde noch nicht. Man hat viel zu viel Angst, dass sich das erfolgreiche Pferd eventuell bei einer harmlosen Koppelrauferei verletzen könnte, oder auf der Matschwiese sich was an der Sehne tut, und dann 2 Wochen lahmt und die geplanten Turnierstarts ins Wasser fallen. Das ist leider so. Aber wie viel prozent der PFerde betrifft das? Boxenhaltung vor 25 Jahren: ich würde sagen 95%. Heute? Ich würde schätzen deutlich unter 50%. der Großteil der Pferdebesitzer ist im Freizeitbereich und in den normalen Vereinsställen anzutreffen. Und da sind viele viele Leute mittlerweile sehr sensibel was die Haltung angeht. Zum Glück. Natürlich gibts so manchen Hobby-TUrnierreiter, der auf Dorfturnieren seine L-Dressur geht und das Pferdchen darf nicht schmutzig sein wenn der trainieren will. Ja. Das gibts. Aber: in vielen Stellen kommt dann auch so ein Pferd wenigstens 3 STunden auf einen kleinen Padock. Nicht toll, aber besser als nichts.
Ich finde, der Trend zum Artgerechten Pferdeleben hin ist weiterhin da. Es ist gut so.

Zum Thema billig: Ich stimme euch zu: viel zu viel Hobbyleute lassen ihre lahme alte Stute decken, weil man hat sie ja irgendwie gern, ist ja eine liebe, und was soll man denn sonst machen - nur rumstehen geht ja nicht, hah ! Da machen wir jetzt ein Fohlen . Super.
Finde ich grausam ! Geht definitiv nicht. Ist aber leider oft der Fall.

Ich finde den Eingangsartikel sehr gut geschrieben, in den wesentlichen Punkten trifft er ziemlich ins Schwarze. Aber: das mit den Mitleids-Schlachtpferden sehe ich so nicht. Klar, gibts. Aber nicht in dem Umfang der beschrieben wird.
Ich sehe eher das "billig-Problem " im hobbyzüchter-Freizeitbereich. Wiegesagt, hinz und kunz glauben von irgendeiner Stute ein Fohlen ziehen zu müssen.

Ich halte den Pferdemarkt für eine absolute zweiklassen Gesellschaft mit gläserne Zwischenwand.
In der unteren Klasse die "billig-Freizeit-hobbyzucht-xyz" Denke - die in dem Artikel sehr gut beschrieben wird. Viele Pferde, für wenig Geld, aus fragwürdigen Umständen.
Und interessenten, die wenig Geld haben, aber dafür ein gut reitbares Schnäppchen wollen.
In der oberen Klasse: nennt es die "Turnierpferdezucht", elitäre gut ausgebildete PFerde, die hochpreisiger sind, nur auf schnelle TUrnierleistungen gezüchtet sind. Gangwunder, Schönheitszucht, AUsbildung auf Kosten der Pferde. Denn die "Ausbildungszeit" ist ja Verlustezeit- je kürzer diese Zeit, desto weniger Aufwandskosten.
Pferde dieser Kategorie kosten mehr, haben was elitäres. Aber: haben von Anfang an die Tragik gepachtet: zu schnell zu viel gefordert, in der Zucht wird auf Kosten der Pferde versucht Geld zu machen, diverse genetisch bedingte Krankheiten werden nur mangelhaft berücksichtigt. Ob nun das PFerd aufgrund von selbst angezücheten Problemen früh krank wird , oder aufgrund der unnatürlichen und schnellen Hochleistungssport-Anforderungen - das Ergebnis ist dasselbe: dass durchschnittsdressurpferd scheidet mit 9J aus dem Sport, das Durchschnittsspringpferd mit 8J. Traurig.

Früher galten in den anständigen Zuchtlinien die Kriterien: Leistungsbereitschaft, Stärke, guter CHarakter, Robustheit, Rittigkeit, Gesundheit, Wesensfestigkeit und weitere Charaktereigenschaften (zb Nervenstärke).
Heute habe ich den eindruck, dass bei manchen Rassen das sekundär ist: da stehen übertriebene Gänge, schnelle Bedienbarkeit und Optik deutlich im Vordergrund - leider oft auf kosten der anderen so wichtigen Eigenschaften für nachhaltige, gute, qualitätvolle, und GESUNDE Zuchtpferde.

Letztendlich muss sich aber jeder selber realistisch überlegen, was er will, erwartet, und kann.
Ich finde Menschen klasse, die aus sympathie und Bauchgefühl ein "Baustellenpferd" nehmen, wissend, auf was sie sich einlassen. Denn jedes Pferd, ob nun Grandprixpferd oder lahmende Polenmähre, sollte einen führsorglichen Besitzer haben, und hat ein recht auf gute Haltung und Liebe der Bezugsperson.
ich finde es gut ,wenn man weiß man möchte gemütliche Ausritte machen, gerade einem vielleicht auf den ersten Blick schlechtem Pferd eine Chance zu geben.
Aber dann muss man wissen was man tut . Wissen, dass die Korrektur schwer sein kann. Dass es Baustellen geben wird. Die Geld kosten. Dass gerade ein PFerd mit schlechten Vorerfahrungen doppelt lange Zeit und Führsorge brauchen kann. Dass der "Schäppchenwallach" viel Geld, Zeit, Mühe und Tränen kosten kann. Aber einem letztenlich sehr sehr viel zurückgeben kann.
Umgekehrt finde ich es genauso richtig, sich nach einem Turnierpferd umzusehen , wissend dass man für eine M-Dressur ein evtl überzüchtetes Gangwunder mit fragilen Nervenkostüm will. Das dieses Pferd aber erblich bedingte Baustellen (OCD; ECD zb ) haben kann.

Das wichtigste ist doch, realistisch zu sein, so wie Sunny das zb gut formuliert hat. Klar formulieren was einem wichtig ist, wo man hin will, und was man dafür für einen PFerdetypus braucht.

Ja, das mit der Freizeit-Zucht ist so eine Sache. Als sich bei Kiya die Lahmheit als dauerhaft herausstellte haben mir so viele Leute vorgeschlagen ich solle sie doch decken lassen...
Ich hab' das immer abgelehnt, nicht nur weil ich von Fohlen keine Ahnung habe und das einiges an Zeit und Geld in Anspruch nehmen würde (wenn man's richtig machen möchte) sondern auch weil sie nichtmal ihr eigenes Gewicht ohne Probleme tragen konnte. Sie da mit zusätzlichem Gewicht zu belasten wäre für mich Tierquälerei.

Ein anderes Problem ist dass bei manchen Rassen nur noch auf das Aussehen hin gezüchtet wird. Da wird die Konformation zweitrangig, Hauptsache die Punkte sind an der richtigen Stelle.

Also, wenn ich einen Traber in der Vermittlung gehabt habe und es kamen Interessenten, die habe ich immer draufgesetzt und 30 km durchs Gelände gejagt. Wenn die das aushalten und begeistert absteigen, dann sind die die richtigen für so ein Pferd. Das will doch laufen und nicht mit Dressurreiten gequält werden (kann es ja auch nicht, hat ja i.d.R. wenig Reitpferdeexterieur). Den anderen, die nach 10 km geächszt haben, habe ich empfohlen, nochmal genau zu gucken, was sie vorhaben und warum es ein Traber sein soll. Unter Umständen wären die mit einem (ebenso niedrigpreisigem) Haferschlinger wohl besser beraten, der mag nämlich nicht jede Tag stundenlang durchs Gelände traben und lässt sich auch nur mal alle zwei Wochen reiten

Man soll sich auch wundern: mein voriger Schmied hat vor zwei Jahren einen Hof gekauft. Er kam dann und erkundigte sich, wie das mit der Offenstallhaltung so geht, er überlege, Paddockboxen anzulegen. Heute stehen seine internationalen Springpferde alle in großzügigen Boxen mit Balkon, geschoren und dick eingedeckt und bandagiert, aber sie können raus Finde ich voll gut!

[ Editiert von Sunnyboy75 am 27.02.14 22:50 ]

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Gepostet von Sunnyboy75
Also, wenn ich einen Traber in der Vermittlung gehabt habe und es kamen Interessenten, die habe ich immer draufgesetzt und 30 km durchs Gelände gejagt. Wenn die das aushalten und begeistert absteigen, dann sind die die richtigen für so ein Pferd.

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Na, da nenne ich mal einen Härtetest die Idee gefällt mir!!

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Gepostet von daemon-rider

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Gepostet von Sunnyboy75
Also, wenn ich einen Traber in der Vermittlung gehabt habe und es kamen Interessenten, die habe ich immer draufgesetzt und 30 km durchs Gelände gejagt. Wenn die das aushalten und begeistert absteigen, dann sind die die richtigen für so ein Pferd.

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Na, da nenne ich mal einen Härtetest die Idee gefällt mir!!

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Naja... die Pferde brauchen schon viel Bewegung. Mit rumstehen sind die nicht glücklich und speziell sind die auch. Viele traberunerfahrene Käufer wissen echt nicht, was da auf sie zukommt und haben zum Teil echt interessante Vorstellungen- so ein Pferd bekommt man eben nicht mal locker durch eine Dressurprüfung geritten, das ist jahrelange harte Arbeit und setzt viel Können voraus (ich könnte es nicht). Ich will ja keine Korrekturpferde fabrizieren, die dann nach einem halben Jahr witzig werden vor Langeweile und zurück gebracht werden.

Gebe dir recht - sowohl Traber als auch Galopper sind sehr temperamentvolle sensible Pferde, die sehr lauffreudig sind. Ohne ihr "Wohlfühlmaß" an Bewegung werden die problematisch.
Ein Reiter, der nicht gerne viel und weit reitet, kommt da als Besitzer nicht gut in frage. Nur einer der SPaß an der Luffreude des PFerdes hat.
Ich finde den Härtetest eine klasse Idee - da weiß er was auf ihn zu kommt .
So ein Pferd nur 3 mal die Woche ein bisschen in der halle schlumpfen lassen - bei gleichzeitig vielleicht suboptimaler Haltung. Schlecht.
Die wollen einfach ihre kilometerzahl ablaufen, sonst sind die hitzig.

Wobei ich auch sagen muss, jeden Tag stumpfes Programm bringt ja so manches Blüterchen auch an die Grenzen des Wahnsinns. Da sind Koppel-Pausentage sehr sehr wichtig.
Ich denke dass ist auch Charakter-abhängig . Manche brauchen ihre Herdentage, und wollen dann aber wenn sie geritten werden viel Boden gut machen.
Und dann gibts welche, die jeden Tag ein bisschen FOrderung brauchen.

Bei meiner ist das zb Phasenabhängig . In der Regel findet sie es klasse, auch viele Tage zu haben an denen sie Pferd sein darf und Herrin über 9ha Graswiese sein darf. Wenn ich dann aber komme und ausreite - will sie minimum 15km sehen. eher 20. Sie ist dann aber nicht aufgedreht - sondern sehr ausgeglichen.
Dann gibts aber phasen, zb meistens im Frühjahr, da muss die "Frühjahrsenergie" irgendwie raus. Da versuche ich jeden Tag mit ihr was zu machen, und lasse sie auch wenn sie es braucht bewusst über längere Distanzen in ruhigem Tempo galoppieren. Motto "Abgaloppieren". Das hilft immer. Wenn der Dampf weg ist, dann passts auch wieder.
Schwierig zu beschreiben. Sind halt sehr individuell, unsere Blüter, von Pferd zu Pferd verschieden.


Sunny: wir hatten mal vor x Jahren als ich in der Reitschule noch RU auf Schulpferden nahm, dort auch einen Traber. Der war offiziell brav, aber war "grausam" zu reiten.
Im nachhinein: wie kann man als RL so ein Pferd für die Anfängerstunde kaufen... der lief hat einfach irgendwie im Kreis und der Abteilung hinterher.
Keiner hatte lust den zu reiten - er hatte den Ruf von allen 70 Pferden dort das zu sein mit den grausamsten Gängen. Hall of fame war sein Trab : schnell, zackig, beine schleudernd, maximal auf der Hand liegend. wir Reitschüler fanden den Trab "komisch eckig und holprig". Einmal war Dino sehr zackig drauf, ich konnte ihn null aussitzen, hatte das Gefühl auf einem Katapult zu sitzen.
RL winkte mich in die Mitte, wollte sich mal kurz draufsetzten um den hitzigen Burschen in die Schranken zu weisen. Ich erinnere mich nicht mehr an details, nur dass Dino unter dem Gelächter der "anfängerabteilung" wild bockend und im flachen Renntrab um die Halle schoss, RL oben drauf.
Den Renntrab kannten wir alle - berühmt berüchtigt! Der war so schwer anzugaloppieren, erst recht für uns Anfänger. Meist katapultierte man den nur in einen immer rasanteren Renntrab durch die Halle, am Ende schneller als ein Galopp, und er wollte ums Verrecken nicht in den Galopp springen, lag massig auf der Hand (man hatte immer die Finger voller blasen wenn man den reiten sollte) . War tiefe befriedigung für uns alle den RL ebenfalls mal mit dem Problem zu sehen ^^ eine Mutter fragte an der Bande, warum denn die Kinder auf dem sitzen müssten. Antwort Reitvereinsleitung: Der Dino war billig. Und ANföngerpferde müssen ein bissl stumpf sein, sonst muss man die dauernd korrektur reiten . Wäre ja schade die Kinder auf superfeine Dressurpferde zu setzen. und der Dino, der hätte ja nur 1000DM gekostet - und laufe seit 3 Jahren jeden Tag mit in der REitstunde. War also ne gute Investition.

Heute denke ich mir nur: schock-schwere-not.

Genau, Viktoria. So ergeht es vielen. Traber sind grundbrav (die meisten), Blüter machen sowas nicht lange mit in der Regel. Und im Maul sind sie erstmal stumpf, die kennen ja dass man drinnen hängt vom Fahren im Rennen, das ist bei vielen aktiven Blütern aber ja auch so, wenn man sich festzieht werden die zu beton im maul.
Das arme Pferd, wie soll das um die Ecken kommen, vorm Sulky biegen die sich nicht, sondern treten hinten über Kreuz und gehen im Körper gerade um die Kurve. Dann ganz Reitpferde- unbemuskelt ohne Vorbereitung und mit Reitergewicht drauf, das nicht ausbalanciert sitzt, wohlmöglich noch in der Abteilung hinten mit einem Lahmarsch vor sich, der nicht überholt werden darf. Die retten sich dann über das Tempo, oder über den Pass, sonst fallen die schlicht um. Aber die laufen ewig so, und zwar ausdauernd. Drei Stunden Unterricht sind für die doch nichts, konditionsmässig. Lahm sieht man ja auch nicht so schnell, weil die alle komisch laufen
Meine erste Traberstute war genau so ein Fall. Farina Hanover. Irgendwo vom Händler zum anderen Händler gekommen, der auch Reitschule betrieb, Schulpferd geworden weil todbrav, aber immer bisschen hektisch, sehr dünn, schnaubte wie blöde und extrem steif und schief (damals haben noch viele Trainer immer nur in eine Richtung gefahren im Training, je nachdem, wie die Rennrichtung der naheliegndsten Bahn war), abgeblich hatte die "Muskelschwund" Sattel passte auch nicht, und einen heftigen Zungenfehler hatte die. Der Kopf musste irgendwie runter, also wurde ausgebunden. Galoppieren ging nur draussen auf dem Platz (Halle war 15x 30m). Ich habe sie eigentlich nur ab und an mal mitgeritten, weil immer alle Angst hatten weil die so schnell war. Mir war das ja immer schon egal Und springen konnte die, das fiel mal durch Zufall auf, weil beim Freispringen sie versehentlich aus der Box geholt hatte. Da habe ich sie dann gekauft, ein paar Monate geritten und dann weiter gegeben an eine Freizeitreiterin. Leider landete sie irgendwann im Stacheldraht und wurde eingeschläfert. So bin ich überhaupt zu Trabern gekommen, weil die Stute mich so fasziniert hat mit ihrem Willen und ihrer Härte. Heute denke ich so oft, was man dem armen Pferd angetan hat.
Billigpferde... die sich lohnen

ja, arme Tiere. Der Dino ging jeden Tag alle 4 Reitstunden, nie lahm, nie gescheut. Armes braves Pferd.
Der trug immer so einen extrem eng geschnallten Stoßzügel, weil sonst die Anfänger (wir) damals ja keine Chance gehabt hätten. Der hat sich dann, wenns ganz arg kam, still und heimlich die Stoßzügelbrille ins Gebiss gehängt, und draufgebissen. Einmal hat er sich dabei auf die Zunge gebissen, und ich hab meinen RL drauf hingewiesen. "der Dino blutet aus dem Maul".
RL: jaja, das macht der ab und zu. kurzer Check ins Maul . Hat sich nur auf die Zunge gebissen. Tempotaschentücher in SPerriemen gestopft. Weiter gings.

Der wurde dann irgendwann an eine Reitschülerin gekauft, die ihn mochte. Die konnte zwar nicht viel, und reiterlich tat sich nix. Aber dann wurde er immerhin "liebgehabt" und war aus dem SChulbetrieb raus.

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Gepostet von daemon-rider

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Gepostet von Sunnyboy75
Also, wenn ich einen Traber in der Vermittlung gehabt habe und es kamen Interessenten, die habe ich immer draufgesetzt und 30 km durchs Gelände gejagt. Wenn die das aushalten und begeistert absteigen, dann sind die die richtigen für so ein Pferd.

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Na, da nenne ich mal einen Härtetest die Idee gefällt mir!!

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Geil!

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Gepostet von Victoria_L
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Der wurde dann irgendwann an eine Reitschülerin gekauft, die ihn mochte. Die konnte zwar nicht viel, und reiterlich tat sich nix. Aber dann wurde er immerhin "liebgehabt" und war aus dem SChulbetrieb raus.[/b]

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Ja, immerhin. Ich glaube, reiterlich war ich mit der Stute damals auch nicht rühmlich. Wir haben die Stoßzügel gegen ein Martingal ausgetauscht und den Sperriemen weg genommen, den Sattel getauscht, das war`s. In Punkto Gymnastik war da nichts zu wollen aus damaliger Sicht und Kenntnis, Doppellonge habe ich erst viel später gelernt, aber als Jagdpferd war die super. Ging immer hohes Tempo, aber sehr zuverlässig Naja. Man wusste es nicht besser, und irgendwo muss man ja anfangen. Die, die sie dann gekauft hat, war auch eine hemalige Reitschülerin die sie imme rmochte, reiterlich auch keine Granate, aber die ist weggezogen mit dem Pferd und dann viel mit ihr ins Gelände, immerhin. Und sie kam mal auf die Weide, in dem Stall gab es nämlich keine. Da wurden sonntags immer alle laufen gelassen und ich hab mittags manchmal die Schulpferde ins Paddock gelassen, wenn der Händler essen war. Der fand das unnütz und es war bei Strafe verboten
Das schlimmste war, dass immer alle gelacht haben. Mein alter Züchter sagte immer, die kannste nehmen, Traber sind gute Pferde, der hatte nämlich einen vorm Milchwagen früher und war immer als erster mit der Arbeit fertig, weil das Pferd schneller zur Molkerei und zurück lief als die Arbeitspferde Aber die anderen im Reitstall, die haben das nicht verstanden. Auch nicht, dass ich die verkauft bekommen habe. Die Jagdreiter haben sich immer schlappgelacht, weil die eben nicht so schnell angaloppierte und erstmal volles Tempo im tiefen Boden Renntrab ging, bis sie müde wurde und galoppierte, um Kräfte zu sparen. Ich fand das nicht schlimm, die war halt bißchen besonders und ich hatte ja zusätzlich imme rgenug "richtige, gut ausgebildete Pferde von meinem Bekannten zu reiten. Kann mir aber schon vorstellen,d ass das in so einem richtigem Reitstall für so Kinder schon schwierig ist, wenn man das blödeste Pferd mag und alle lachen.

Pass vielleicht nicht ganz hier rein, aber ich denke für alle von uns lesenswert: http://www.equimondi.de/magazin/157-pfer...spanienportugal

Ich kann nur aus Erfahrung sagen, Aufpäppeln ist wahnsinnig schwierig. Der Quiqui war damals ja ziemlich abgemagert.Der ganze Stoffwechsel war hinüber. Ich habe echt gut Geld in Tierarzt, Hufpfleger, Heilpraktiker und Futter sowie Zusatzfutter investieren müssen. Erste sichtbare Erfolge zeigten sich erst nach Monaten. Allerdings zaghaft und bis heute sind die Spuren der Vergangenheit noch leicht sichtbar.

Aber der sah ja bei weitem nicht sooo schlimm aus, wie einige der armen Kreaturen in dem Beitrag.

Menschen sind doch echt grausam...mir fehlen immer wieder die Worte.