Hallo ihr Lieben,

mein Kleiner hat seit 5 Tagen eine Schwellung am Sprunggelenk, meiner Meinung nach Zehenstrecker, und innen ein kleines Ei, meiner Meinung nach könnte das die Sehne vom Zehenstrecker sein.
3 Tage Acetatmischung geschmiert, nichts geholfen. TA geholt --> Entzündungshemmer gespritzt, seitdem wird mit Retterspitz und Traumaplant behandelt.
Wird nicht dünner. Pferd lahmt nicht deutlich sichtbar, geht nach Beugeprobe nicht so klar. Also autscht schon ein bisschen. Heiß ist es nicht, die Schwellungen sind natürlich schon wärmer als das andere Bein, ber das Gelenk direkt ist nicht heiß.
Weiß nicht, ob röntgen oder schallen nötig ist, denn wenn der Strecker nicht gebraucht wird (sprich Pferd winkelt Bein an, z.B. beim Hufeaufgeben), verschwindet die Schwellung. Je weiter gestreckt wird (nach hinten ausgestelltes Bein), desto stärker tritt sie hervor.
Denke nicht, dass das was am Knochen ist.

Da wir ja hier in einem Rennpferderente-Forum sind, sind hier vielleicht einige Leute mit Sehnen-/Muskelverletzungserfahrungen...

Kommen euch die Bilder bekannt vor? Vorgehensvorschläge? Röntgen/Schallen nötig?



Ei am Innenbein:





Hier habe ich das Sprunggelenk selber markiert... (Der äußerste Knochen. Darüber direkt liegt keine Schwllung.) Liegt ja eher am Rande der Schwellung, denke also nicht, dass der Knochen selber betroffen ist...
Röntgenbilder habe ich 4 Monate alte von der AKU, da war nichts an den Gelenken und auch klinisch kein Befund. Geschallt haben wir da wie üblich aber nicht. Denke aber, das ist was Akutes und keine alte Verletzung.
Nur wie gesagt dürfte es auch kein Chip oder Ähnliches sein. (Oder kann sich ein Chip so schnell bilden...?)

Also wenn Deine Vermutung in Richtung Sehne geht, dann wäre Ultraschall die geeignetere Methode zur Diagnose.

Ich habe jetzt mal schnell in meinem schlauen Buch nachgeschlagen und da gibt es zwei mögliche Erkrankungen die auf Deine Beschreibung und das Foto passen würden: Kurbengalle oder Hasenhacke. Hier ist die Beschreibung aus dem Buch:

"Ein Hygrom der Sehnenscheide des Musculus flexor digitorum lateralis (seitl. Zehenbeuger) ... wird als Kurbengalle bezeichnet. Jüngere Pferde sind häufiger betroffen als ältere. In den meisten Fällen besteht keine Lahmheit. Unter dem Begriff Kurbengalle versteht man eigentlich eine flüssigkeitsgefüllte Anschwellung auf der Plantarseite des Sprunggelenks im Bereich der tiefen Beugesehne. Die Schwellung ist gewöhnlich nicht schmerzhaft..."

Diese Sache wird über Ultraschall festgestellt. Von Kortikosteroiden zur Behandlung wird abgeraten - stattdessen feuchtwarme Packungen. Es wird im Buch mehr als ein Schönheitsfehler angesehen als ein schwerwiegendes Problem. Allerdings kann es aufgrund der Schwellung schon zu einer Entzündung kommen. Gegebenenfalls muss dann etwas von der Flüssigkeit drainiert werden wenn die Schwellung stark ist.

Die Hasenhacke ist eine Zerrung/Entzündung der Bandes das über den Fersenhöcker läuft (Lig. plantare longum) - soll bei Trabern häufig vorkommen. Wird in Verbindung gebracht mit Stellungsfehlern wie die kuhhessige Stellung. Es kann aber auch durch Schlagverletzungen (Tritt gegen die Boxenwand) entstehen. Es wird von einer "geringgradigen Lahmheit" gesprochen. Beim Abtasten der Schwellung sollte Schmerzhaftigkeit und Wärme festgestellt werden.
Behandlung kann durch wärmebildende Salben (capsaicinhaltig, das ist der Wirkstoff aus der Cayenneschote) und einige stimulierende Therapien wie Wärmetherapie, Softlaser und Ultraschallstimulation erfolgen.

Wenn es sowas in der Art ist, dann wird es sicher bald wieder gut. Ich drück' Dir die Daumen!

Oooh, vielen, vielen Dank dir!
Ich denke, ich sage das Röntgen heute ab.
Da er geringgradig lahm ist und es warm ist sowie sich stark erwärmt, wenn man Retterspitz darauf gibt (nur bei entzündeten Stellen der Fall), gehe ich mal davon aus, dass es die von dir als 2. Möglichkeit gegebene Bänderzerrung ist.
Dafür wäre ja dann die bisherige Behandlung auch gut gewesen; Retterspitz und Traumaplant fördert die Wärmebildung und Durchblutung.

Auf der anderen Seite könnte es natürlich auch die Kurbgengalle sein, durch die dann eine Entzündung entstanden ist.

Hm, dann jetzt nur noch überlegen, ob Ultraschall oder einfach schonen und äußerlich behandeln...

...oder ich lasse einfach zur Sicherheit röntgen, dass er da nix gesplittert hat oder so. Und wenn da nichts ist, abwarten und Tee trinken.
Aber die Schwellung ist eben echt direkt "zwischen" den Knochen und verschwindet wie gesagt beim Anwinkel des Beines.

Also ich würde erst einmal Ultraschall machen lassen. Das ist im Gegensatz zum Röntgen unschädlich und der Arzt kann Sehnenveränderungen schön erkennen. Ich sage extra, der Arzt, weil ich sehe auf den Bildern grundsätzlich nix

Röntgen lassen würde ich es nur zur Sicherheit entweder wenn der Ultraschall-Befund nicht eindeutig ist oder es sich keine Besserung einstellt.

So, nicht geröntgt. TA meinte, wenn es in 1 Woche nicht besser ist, sollten wir röntgen.
Was hat der mit seinem Röntgen? Sagt er mir nächste Woche, wenn es in 2 Wochen nicht besser ist, müssen wir röntgen... Und so weiter? (Erst "3 Tage", dann "in einer Woche", ...) Bei dem kam nicht einmal das Wort Ultraschall über die Lippen, oder überhaupt irgendetwas Diagnoseartiges, nicht mal Vorschläge. (Könnte dies, das, jenes sein.)

Er hat mir Tensolvet dagelassen, danach hätte ich nun eh noch gefragt. Damit schmiere ich es jetzt erst mal ein und die nächsten Wochen ist ansonsten Pause.
Ggf. wird dann nochmal ein anderer TA hinzugezogen.

Auf jeden Fall nochmal Danke für deine Recherche, daemon-rider!

Keine Ursache, so lerne ich auch noch was dazu

Ja, das mit dem Röntgen verstehe ich auch nicht. Hier bei uns wollen die immer alles röntgen, weil sie dafür mehr berechnen können als für den Ultraschall Vielleicht hat er Deiner schlechte Erfahrung gemacht mit Kunden die sich dann über die teuere Rechnung beschwert haben.
Gerade solche Weichteil-Erkrankungen sind doch über Ultraschall viel besser zu erkennen, warum er das nicht wenigstens vorgeschlagen hat ist mir schleierhaft

Ich wünsche Deinem Kleinen auf jeden Fall dass es bald besser geht.

Ich habe keine persönlichen Erfahrungen mit sowas. Aber ein befreundeter Quarter hat so eine Galle auf beiden Seiten. Nicht schmerzhaft, nicht warm oder sonstwie hinderlich. Der läuft super damit.
Ansonsten: Wenn DU röntgen lassen möchtest, oder Ultraschall, sprich den TA drauf an. Du kannst die Untersuchung fordern. Wenn der eine es nicht macht fragst Du eben einen anderen. Aber Du hast jedes Recht, eine Untersuchung und Klärung des Sachverhalts zu verlangen. Da mußt Du nicht das Wohlwollen des Docs abwarten.

Danke dir.

Bei meinem ist es leider warm, also da ist auf jeden Fall irgendetwas im Gange.
Ich war mir selber nicht sicher, ob ich röntgen/schallen lassen will oder nicht, ob man nun sollte oder nicht, deshalb habe ich die Meinung des TAs abgewartet.

Meine RL meinte nun, ich solle es mit leichter Bewegung geradeaus probieren, damit er mal wieder warm wird. Wenn das es schlimmer macht, natürlich wieder damit aufhören.
Dann werde ich auch genauer untersuchen lassen.

Bisher bleibt es gleich bzw. nimmt sogar etwas ab, er lahmt nach wie vor nicht. Aber gut ist es noch nicht, noch warm und in der Wendung im Trab fällt es ihm auch schwer, das Bein voll zu belasten.

Ich denke der Rat Deiner RL ist gut. Die meisten Probleme, die nicht so schlimm sind dass das Pferd lahm geht, werden durch leichte Bewegung besser, weil dadurch die Durchblutung angeregt wird. Geradeaus ist sicher am besten um die Belastung der Beine gleichmässig zu halten.

Er wird Dir sicher schon zeigen wenn es ihm zuviel wird.

Mein TA hat so einen Satz, den ich manchmal sehr hilfreich finde: "Reite, bis der Tierarzt kommt."
Sprich: wenns unklar ist, obs nun schlimm ist oder nicht, oder kaum zu erkennen, arbeiten. In Ruhe und mit Sachverstand. Wenns dabei schlimmer wird kann der Doc eher das richtige diagnostizieren.

Habe das grade mit einem "Urlaubspferd" (=Besitzerin im Urlaub). Der tickt ein bißchen, meist vorn links. Das tut er aber auch gerne, wenn er keine Lust zu arbeiten hat oder die Hand zu hart ist. Die Besitzerin schont ihn dann (zu seinem persönlichen Wohlgefühl), aber bei mir kommt er damit nicht unbedingt durch. Ich reite ihn also weiter, von hinten nach vorn, gymnastiziere korrekt, bleibe mit der Hand weich aber stetig. Und was soll ich sagen: das Ticken geht weg.
Nichtdestotrotz: wir habens im Auge, und wenns doch schlimmer wird kommt der Doc.

Danke, smarten.

Allerdings finde ich den Satz schon etwas zweischneidig - dadurch hat sich eine Sehnenscheidenentzündung bei einer Stute im Stall z.B. in einen Sehnenanriss ausweiten können, da diese gereizt war und durch die weitere Belastung dann doch größeren Schaden davongetragen hat. War letztendlich über ein halbes Jahr auskurieren, was in ein paar Wochen hätte vorbei sein können...

Deshalb bin ich da schon vorsichtig. Aber wir sehen jetzt erst mal, wie er auf moderates Reiten geradeaus reagiert.

icht missverstehen, bitte. Das soll nicht heißen, dass man den TA erst bestellen soll, wenn das Pferd auf drei Beinen läuft. Aber ich hatte z.B. den Fall bei meiner Araberstute, dass ich den Doc geholt hatte, weil sie wiederholt tickte, aber nie genug, dass ich was finden konnte. Ihm ging es aber genauso. Abtasten und so die normalen Diagnosemethoden, die man an nem Stall macht, half nicht weiter. Das war die Situation, wo der Satz kam. Es gab keine Schwellung, Wärme, usw., sondern einfach nur die Bewegungseinschränkung.
Und nein: man soll durchaus die Anforderungen runterschrauben, und vielleicht einfach nur durchs Gelände daddeln, spazieren, nur Lösen oder so. Nicht Weitertrainieren für Vielseitigkeit oder Dressur-Grand Prix!
Wünsche Euch gute Besserung.

Da fehlt das N ganz am Anfang. Tststs.
"Nicht" soll es heißen, klar, nä?

Nein, natürlich, ich denke, du würdest nicht warten, bis das Pferd auf 3 Beinen stünde.
Aber diese Stute stand auch nicht auf drei Beinen, lahmte nicht mal. Sie wurde nur ganz vorsichtig weiterhin geritten, und irgendwann tickte sie dann hinten leicht. Und da hatte sich das also auf einen Faserriss ausgeweitet. :( Das wäre nicht passiert, wenn man ihr ein paar Wochen Ruhe gegönnt hätte. Aber ja - sie lahmte eben nicht und wurde ja auch nicht voll belastet... Trotzdem hat das schon gereicht.
Steckt man eben nie drin, kann immer so oder so ausgehen...


Meiner jedenfalls hat sein Sprunggelenk bei unserem kleinen Ausritt gestern mit einer richtigen Stunts-zeigen-Diskussion ordentlich getestet. Bin ja gespannt, wie es heute aussieht. War aber danach nicht wärmer oder dicker... Und da er eh den ganzen Tag auf der Koppel steht und die da auch mal ihre 5 Minuten haben, hoffe ich, dass das nun nicht mehr war, als er eh selber zwischendurch mal belastet.