Ich hoffe, ich habe kein Thema übersehen, das sich schon damit beschäftigt. Habe in diesem Bereich alles durch geguckt und auch im gesamten Forum über die "Suchfunktion" gesucht und nichts gefunden, also hoffe ich, dass ich nichts zum zweiten Mal schreibe.
Mein 7-jähriger Vollblüter macht seit Neuestem Faxen beim Hufemachen. Ich habe ihn jetzt seit einem Jahr. Von der Vorbesitzerin wurde mir schon gesagt, dass er beim Schmied Probleme macht. Da er aber bei mir sofort auf Barhuf umgestellt wurde, war das kein Problem. Manchmal hat er etwas gezappelt und man musste mal etwas die Stimme erheben, aber das war's dann auch. An anderen Tagen stand er wie ein Lamm. War also im Großen und Ganzen nie ein Problem.
Beim letzten Hufbearbeitungstermin hat er dann mal wieder angefangen. So, wie er schon durchaus mal zwischendurch gemacht hat, aber das war dieses Mal nicht nur für 2 Minuten, sondern für eine volle Stunde. Er ist nicht ängstlich und nicht hysterisch, er schaut munter durch die Gegend und setzt gezielt seinen Körper gegen den ein, der aufhält - auch, wenn ich das bin.
Er schaut dann sogar fast neugierig, wie man denn jetzt reagiert, aber eher "von oben herab", sag ich mal. Er macht sich "zu", hat keine Lust, zu kooperieren.

So, bei mir so im Alltag macht er eigentlich keine Probleme. Wackelt mal ein bisschen mit den Beinen, um zu zeigen, dass er gerne seinen Huf wieder zurück hätte, aber er lässt ihn da.
Und heute dann... Ist ihm wohl eingefallen, dass er jetzt eigentlich auch bei mir keine Lust hat, den Huf zu geben.
Wie ihr euch alle vorstellen könnt, hatte er seine Vollbluthaltung eingenommen, sprich mit ihm zu kämpfen ist sinnlos. Also sämtliche Dominanzsachen wie sofort Rückwärtsrichten usw. waren ergebnislos. Er hat alles gemacht, was ich wollte, sofort und schnell, aber den Huf hat er mir nicht überlassen.
Weiter gekommen bin ich dann, als ich ihn ein paar Minuten angeguckt und gefragt habe, was er denn jetzt von mir will. Hab ihn etwas gekrault und mich weiterhin gewundert.
Dann neue Taktik aufgefahren; Huf angehoben, er ihn sofort weggezogen, ich hab ihn gelassen. Sobald er ihn abgestellt hatte, sofort wieder aufgenommen. Er ließ ihn mir 3 Sekunden, zog ihn wieder weg, ich hob ihn wieder auf.
Da durfte ich ihn dann behalten und er zog nicht mehr weg. Keine Ahnung, wie lange er ihn mir gelassen hätte, aber ich habe das gemacht, was ich machen wollte. Ganz normal so 20 Sekunden lang oder so. Und abgestellt wurde erst, als ich ihn ließ. War dann plötzlich kein Problem mehr.

Hattet ihr auch schonmal solche Probleme mit euren Pferden? Die Hufe waren nicht warm, keine unangenehmen Steinchen drin, nix. Als ich ihn habe "gewinnen" lassen, ging ja dann plötzlich auch alles wieder. Später, nach der Arbeit übrigens auch.
Er ist gerade etwas bala bala im Frühlingsfieber... Kann ich da irgendwas machen? Oder ist es jetzt Glück, ob man seine Hufe bekommt?
Mir graut es schon vor'm nächsten Hufbearbeitungstermin und ich seh mich schon Vetranquil füttern.

Bei Susie ist das Problem der rechte Hinterhuf, da sie ihn von ihren Muskeln noch nicht so lange hochhalten kann.habe mich auch immer geärgert, warum sie ihn ständig wegzieht. Bis meine Traineri/osteo mich darauf aufmerksam gemacht hat. Sie kann es einfach nicht anders, noch nicht. Nun üben wir das. Huf hochhalten, nur kurz und dann lobe ich sie u sie bekommt eine Belohnung. Und wie Mobi schrieb, langsam die zeit steigern. Nach der Arbeit mit ihr ( longieren, reiten), wenn die Muskeln warm sind, fällt es ihr viel leichter und sie hält ihn von alleine oben. Somit arbeite ich mit ihr bevor meine Hufbearbeiterin kommt. Und dann klappt es super.

Meiner ist ja immer umgefallen wenn er keine Lust mehr auf Hufgeben hatte und hat hinten auch gern mal ordentlich getreten.
Ich tippe sein Bein nur an, er nimmt es von selber hoch, ich greife es und halte erst dann fest. Hufpflegerin wollte neulich den Huf mal richtig hoch nehmen, da hat er wieder getreten. Der scheint das nicht zu mögen.
In der Anfangszeit gab es immer Kekse, wenn er nicht umgekippt ist. Ich habe das auch nur geübt, wenn er nicht gerade völlig von der Rolle war. Und zuerst nur angebunden in der Box, wo er nicht so hampeln kann und nicht so viel sieht.

Bei dem Jungpferd mit dem ich arbeite nehme ich ein Seil zu Hilfe, wenn ich alleine bin. Der gibt den Huf nämlich auch gar nicht hoch. Da kann man dann ein bißchen leichter ziehen und ist etwas aus der Schusslinie.

Danke für die Antworten.
Geclickert habe ich auch mal, bei einem Termin, bei dem er aufgrund von Zwangspause unausgelastet und daher nervig war. Das hat gut geklappt.
Beim letzten Termin gar nicht. Wie kann ich denn das Clickern steigen? Ich muss beim Hufemachtermin selbst aufhalten, da kann ich nicht ständig clickern und ihm was geben...
Mit einem Seil hab ich es auch versucht, allerdings wurde er mir dann doch zu hysterisch und mkjr war nicht wohl dabei, ein Seil um sein dünnes Gelenk zu haben, während er so halsbrecherisch herum hüpft.

Von wegen Steifheit Frage ich mich, wieso es immer ging und jetzt plötzlich ein Problem auftritt. Aber ich werde drauf achten.

Also ich habe bei Wikos Freundin Sunny, als sie noch beschlagen wurde, sehr gute Erfahrung mit einer entspannenden Kopfmassage gemacht. Die hat den Schmied wohl auch getreten und war ausgesprochen unwillig, vor allem beim Festnageln der Eisen. Ich habe mich dann vor sie gestellt und um die Ohren und zwischen den Augen massiert. Dabei ist sie fast eingeschlafen und der Schmied war nur noch
So kann man den Huftermin auch zu einem lohnenden (weil angenehmem) Ereignis machen.

Das clickern bei dem einen Huftermin wqwr mein letzter Rettungsanker, deswegen kam es ohne Vorbereitung. Und hat trotzdem funktioniert. ;) auch wenn mir klar ist, dass es nun in diesem Fall, wo es regelmäßig zum Problem wird, stetig trainiert werden sollte.
Wie ist das denn, wenn er wieder wegzieht? Dann lasse ich eben los und nehme ihn wieder auf? Und clickere dann wieder direkt nach einer Sekunde?
Ich glaube, dass ihm das alles egal ist. Ich werde das nun natürlich mal angehen mit dem Clickern beim Hufeheben, aber ich glaube, dass wenn dann der Termin ist, benimmt er sich erst gar nicht so, dass er eine Belohnung kriegt. Beim Termin selber kann ich halt nicht wieder von vorne anfangen und nach einer Sekunde wieder loslassen und Belohnung geben.
Du würdest aber als Belohnung loslassen und Leckerlie geben? Nicht nur ein Leckerlie rein schieben, aber noch hochhalten?
Ich befürchte nämlich, dass er dann anfangen wird, auf jedes Lob, das man auch während der Bearbeitung gibt, auch, wenn es kein Click ist, er den Huf wegzieht.

Daemon: das machen wir schon. :( Die Hufbearbeiter sind zu zweit und der Mann hat eine ganz tolle Kraultechnik, die mein Kleiner liebt. Allerdings auch nur so lange, wie er Lust hat. Für hinten ist es super, da hält er mit dem Kraulen einwandfrei, vorne aber kann man es vergessen, wenn er da gerade nicht will. Da wird am Bearbeitenden rumgenibbelt, durch die Gegend geschaut, sich herum gedreht, ...

Dankeschön! Heute hatte ich leider den Clicker in einer anderen Jacke, die natürlich nicht am Stall war.
Er hat wie immer alle Hufe gegeben, den von gestern hat er einmal weggezogen. Ich hab ihn ihn wegziehen lassen und als er merkte, dass ich ihm nicht hinterherrenne, um den Huf wieder aufzunehmen, blieb er auch wieder stehen. Dann hab ich ihn wieder aufgenommen und es war kein Problem.
Ich werde es auf jeden Fall mit dem Clicker probieren, und beim Termin zum Hufemachen müssen wir denke ich einfach öfter absetzen.
Irgendwie muss man bei meinem Pferd immer die gar-nicht-erst-ins-Diskutieren-kommen-Taktik anwenden... Auch beim Reiten. Einfach ignorieren und weiter machen.
Nur fühlt man sich manchmal dabei ganz schön von seinem Pferd verpopot, ihn (fast) alles machen zu lassen, was er will. Vor allem, wenn er wie bei seinem Hufwegziehmanöver so spitzbübisch abwartet, wie sauer man denn jetzt wird.