Ihr müsst mich mal beraten. Wir haben meine Hotte vor 2 Tagen aufgestallt. Vorher hatten sie die 2 ha Weide komplett zur Verfügung. Nun stehen sie im Winterquartier, jeder hat seine "Paddockbox" sprich Box mit offener Tür und kleinem Paddock davor. Heute Morgen habe ich die Pferde raus gebracht auf den großen Paddock für tagsüber und Lotti hat jetzt schon ein leicht angelaufenes Bein. Es wird nur ein Hinterbein leicht dick, nicht warm oder irgendwie entzündet, es läuft "nur" die Flüssigkeit/ Lymphe nicht vernünftig ab. Ich denke es liegt daran, dass das Gewebe vom Rennsport geschädigt ist, dass sich das da immer gerne staut wenn sie nicht die ganze Zeit rumläuft. Hatte das Problem letztes Jahr auch zeitweise.
Rein gestellt habe ich sie gestern Abend um 21 Uhr und raus um kurz vor 10 als ich vom Arzt kam. Das finde ich nun nicht so ewig lange, ich weiß gar nicht wie das im Winter werden soll... Ist jetzt schon alles patsche-nass.
Habt ihr eine Idee (außer mehr Bewegung) was man noch tun kann das Bein schlank bleibt? Führanlage haben wir leider nicht ;) stehen privat

Wie gross ist den der Winterpaddock? Steht sie da alleine?
Ich würde versuchen die Bewegungsanreize zu fördern. Gruppenhaltung, wenn sie alleine steht. Verschiedene Futter- und Wasserstellen. Ev. so etwas: http://www.raufutterball.ch

Ansonsten kann ich noch Magnetgamaschen empfehlen oder eine manuelle Lymphdrainage. Letzteres muss halt von einer Fachperson gemacht werden und wird dementsprechend kosten. Ev. noch mit Kräutern unterstützen aber eben, der Hauptpfeiler bleibt die Bewegung.

Permanent einbandagieren würde ich nicht, sonst wird das Gewebe noch mehr geschädigt.

Der paddock tagsüber ist 40x 20 und sie stehen da zu dritt. Da bewegt sie sichvauch genug und das beim wird auch wieder dünn. Das Problem ist das es morgens wieder dicker ist und halt sobald sie ein paar Stunden steht. Aber weidehaltung im Winter geht halt nicht, nicht bei 2 m über normal 0.
Einbandagiert habe ich noch nie, sprich keinerlei Erfahrung mit sowas. Denke mal der ein oder andere wird ja schon mit solchen Problemen zu tun gehabt haben. Was für Kräuter? Was haltet ihr von Blutegel? Lymphdrainage wirkt ja aber auch nur kurzfristig? Gibt's was länger wirkendes?
Mehr Bewegung geht nicht. Kann ja schlecht nachts hin fahren und mit ihr spazieren gehen

Meiner hatte dieses jahr nach der Sommerweide selbst vom "aufstallen" in seinen riesigen Nacht- Winterpaddock/ Tages- Winterweide angelaufene Beine. Ich glaube das ist nicht so schlimm.

Das kann auch mit der Futterumstellung zu tun haben, manches Kraftfutter fördert das, z.B. Mais oder Luzerne.
Die Ponies hatten das bei uns auch, die in den Boxen und einige in den Offenstallgruppen. Die haben kein geschädigtes Gewebe, die tun nämlich nix und haben nie was getan.

Bandagieren tue ich nicht mehr. Früher, als unsere Pferde noch in Ständern oder reiner Boxenhaltung mit stundenweise Schlammpaddock standen, haben wir das gemacht. Ich glaube, das ist nicht förderlich- löst das Problem nicht, kaschiert aber das Syptom, dass die Lymphe nach unten laufen aufgrund Bewegungsmangel und zu eiweißreicher Fütterung.

also Winni lebt auch damit , der hatte schon immer einen "schlechten" KL. Wenn man ihn bewegt, geht es halt weg und gut. Ich füttere zwar was pflanzliches für den KL dazu, das hilft schon, aber er steht halt auch viel in Box, weil es nunmal nicht anders geht. Dauerschaden macht es wohl keinen.

Blutegel bringen nur bei akuten Verletzungen etwas. Sie sondern beim beißen Hirudin ab, ähnlich dem Heparin, das kann Blutgerinnsel (Blutergüsse) schneller auflösen. Hat aber nichts mit Lymphstau zu tun.
Manchmal kommen angelaufene Beine auch, wenn es nachts in der Box noch sehr warm ist.

Vielen Dank erstmal- sind ja doch einige mit solchen Problemchen. Ganz angefreundet habe ich mich noch nicht damit, sie ist ja auch erst 6 :( und auch nur auf einem Bein. Die anderen Pferde haben nix. Kraftfutter bekommen sie die ganze Zeit, da hab ich nichts verändert. Aber halt heu statt vorher noch 80% Gras.
Ich hab auch Angst davor, dass es wird wie letzten Winter und der paddock komplett absäuft. Ich hatte mit dem stallbesi abgemacht, dass er den befestigt, aber der ist grade in Scheidung und total abgebrannt. Für den halben paddock müsste ich Ca 2200-2600€ investieren und da es nicht nur gehört ist mir da doch etwas mulmig. Abgesehen davon , dass ich das Geld auch nicht rumliegen habe.
Meint ihr ich soll erstmal abwarten? Oder kann ich sonst noch was tun... Die paddocks vor den Boxen sind genau so breit wie die Boxen und Ca 4-5 m lang. Reicht halt um mal nach draußen zu gehen oder in der Sonne () zu sitzen, bisschen Bewegung. Die meiste Zeit stehen sie aber eh und mampfen Heu

Im Stall ist es kalt, quasi wie draußen. Ist nur der kleine Stall und Türen sind ja offen.
Kraftfutter besteht zum Großteil aus Quetschhafer und Gerstenflocken, dazu ein bisschen Müsli plus Mifu

Meiner lebt auch damit...
Aufgestallt und Zack sind morgens die Hinterbeine dick.
Ich hab mir da eigentlich noch nie so Gedanken drüber gemacht, weil es ja nach etwas Bewegung auf dem Paddock wieder weg ist, er klar läuft usw. ...
Er hat eben schwaches Bindegewebe und sowieso einige Gallen dort hinten, der hatte wohl einige ordentliche Sehnenschäden.
Aber ich hab das eigentlich einfach akzeptiert, dass die eben anlaufen nach Boxenruhe (sprich nachts)...

Ok, das sind ja ganz schön viele. Vielen Dank fürs Feedback. Ich springe, wenn sowas ist, wie ein aufgescheuchtes Huhn im Dreieck. Ich glaube, ich bin in diesem Fall tatsächlich mal geneigt eine Heilpraktikerin o. Ä. dran zu lassen. Sonst bin ich ja eher Freund von fundierten Sache die ich mir selber erklären kann wenn ich was finde was hilft werde ich es schreiben. Auf jeden Fall kann ich jetzt ja erstmal durchatmen. Der dressür-Elefant der Freundin hat ja so ganz kaputte Beine, die muss immer schwere geschütze auffahren. Hoffe mal das bleibt bei Lotti einigermaßen harmlos :-/

Ich erinnere mich an einen Ausspruch von Frau Mäder, von der ich meine beiden Pferde habe: "Der hat Herbstbeine." Die laufen halt im Herbst ein bißchen (mehr) an, wenn sie stehen. Allem Anschein ist das auch so, wenn es keine Haltungsveränderung gibt.
Übrigens ist mein Gewebe morgens auch etwas voller als abends oder nach Bewegung.
Solange es immer wieder weg geht stört mich das auch nicht weiter, weder bei mir noch beim Pferd. Und dass es bei Euch nur ein Bein ist mag damit zusammen hängen, dass a) das Herz auf einer Seite ist (und nicht mittig) und b) die Lymphe sich auch nicht mittig sammelt, sondern z.B. am Hals auf der linke Seite Richtung Herz fließt. Oder dass das Pferd vielleicht durch seine Schiefe das Bein nachts unterschiedlich belastet.

Das ist natürlich mal was logisches! Wenn sie immer das gleiche entlastet! Sie stellt ja auch immer das gleiche Vorderbein nach hinten. Heute war es übrigens wieder fast normal...

Frage dazu: Ist der Huf, dessen Vorderbein sie immer nach hinten stellt, anders als der andere?
Das hat mrein Pferd lange gemacht, und seit sich die Hufe immer mehr angleichen, belastet er sich gleichmäßiger.
Natürlich hat er noch seine Lieblingsfressposition, aber es ist längst nicht mehr so extrem und er stellt sich an die Raufen oder am Putzplatz auch mal anders herum oder gerade hin.

Meistens ist der Huf des Beines was immer nach vorne gestellt wird etwas flacher. Hab das bei meinem auch feststellen können.