Könnt ihr mir eure Erfahrungen mit dem Anbinden erzählen und wenn eure Blüter das nicht kannten oder Probleme damit hatten, wie ihr das geübt habt? Im Hänger dürfte es doch locker gehen, oder?

Hey! am besten machst du erstmal ein Stück Strohstrippe als Schlaufe ans Halfter und machst den Strick zum anbinden daran! Falls er dann versucht sich loszureissen kann er sich nicht wehtun, da die Strippe direkt kaputt geht! So werden die im Rennstall auch angebunden!

Ok, danke...Das ist eine guter Tip

Zitat

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Gepostet von El Carino
Hey! am besten machst du erstmal ein Stück Strohstrippe als Schlaufe ans Halfter und machst den Strick zum anbinden daran! Falls er dann versucht sich loszureissen kann er sich nicht wehtun, da die Strippe direkt kaputt geht! So werden die im Rennstall auch angebunden!

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Mache ich auch so auf der Diele, das spart Halfter kaufen ,weil dauernd was kaputt geht. Habe aber zusätzlich draußen noch einen Anbinder wo man von zwei Seiten die Stricke dran machen kann. Erleichtert das Anspannen bei meinen Trabern deutlich, die kennen das so und sind sonst nicht in die Schere zu bekommen.

Hi!
ich verwende zum Anhängen am Putzplatz auch immer "Strohschnürdel", nachdem ich am Anfang den fehler gemacht hab den Winni fest anzubinden. Sieht scheußlich aus und das Herz könnt einem stehenbleiben, wenn 500kg panisch am Halfter reißen bis der Strick oder das halfter reißt, abgesehen davon sits ja saugefährlich, so reißt das Schnürdel als erstes leicht ab und es passiert nix!

Wir haben das Anbinden abgeschafft, weil es uns einfach zu nervig war. Swing kann Knoten lösen und steht nicht gern still, wenn er angebunden ist. Wir haben ihn immer wieder korrigiert, wenn er nicht hundertprozentig stehengeblieben ist. Dann mit Leckerchen kurze Momente Stehenbleiben belohnt, die Zeit immer länger werden lassen und jetzt sind wir bei nur noch einem Leckerchen nachher (Putzen, Ausritt etc.). Das ist viel entspannter.

heute hab ich den winni eben mit "schnürdel" am putzplatz "fixiert" und dann bin ich seine Box machen gegangen, zwischendurch kurzer Blick, ist anscheinend der karabiner aufgegangen, er hats aber nicht bemerkt und ist seelenruhig weiter stehengeblieben. glückgehabt

Ich habe nach zweimal "Am-Halfter-Aufhängen" (macht er sehr kontrolliert: lehnt sich zurück und wenn Druck kommt zieht er ordentlich dagegen) angefangen, ihn nicht mehr anzubinden, sondern einen sehr langen Baumwollstrick nur durch den Anbindering gezogen. Der ist lang genug, dass ich ihn in der Hand halten und jede Bewegung des Pferdes kontrollieren kann, während ich putze. Wenn er rückwärts geht kann ich dosiert Druck aufbauen und stehe gleichzeitig an einer Stelle - eben weiter hinten - wo ich ihn auch wieder vorschicken kann. Da ich auch dauernd auf den Strick aufpassen muss bin ich dem Pferd gegenüber aufmerksamer und merke eher, wann er wieder zicken will.
In Krisensituationen (Beschlagen auf der Stallgasse z.B.) wird ein ordentlicher Haufen Silo hingelegt. Solange er frißt ist die Welt immens in Ordnung.
Hat nur ein paar Male gedauert, bis ers begriffen hat.

Ich binde auch oft nicht an oder ziehe nur den Strick durch den Ring, finde aber, ein Pferd muss sich anbinden lassen. Da gibt es imme rSituationen: Anhänger, Wanderritt, wenn sie mal in der Klinik sind oder sonstwie von anderen Leuten versorgt werden müssen. Das kann dann echt gefährlich werden!

Bei den Jungpferden haben wir immer einen langen Strick durch den Rind durchgezogen und das Ende in der Hand gehalten, dazu noch eine Führkette dran gemacht und wenn das Pferd anfing zu zappeln gab es ein Siganlö an der Kette. Da kann man im Zweifelsfall loslassen und es zieht sich nicht fest, aber man hat Kontrolle. Muss natürlich ein so kurzer Zeitraum sein, dass das Pferd es auch schafft, ruhig zu stehen und man am Ende loben kann und es nicht bloss aufregt und ärgert.

[ Editiert von Sunnyboy75 am 03.10.11 22:51 ]

Da ich mit diesen Galoppis aufgewachsen bin, habe ich von vornherein gelernt, Pferde zu putzen und zu satteln, ohne sie anzubinden.
Bei uns ist das eine völlig überflüssige Lektion.

Da muss ich sagen, ich vertrete da aufrund persönlicher Erfahrungen eine etwas andere Meinung zu diesem Thema. Ich hatte da mal ein echtes AHA-Erlebnis, ich war damals 16 und mit meinem ersten Vollblüter, Jerome, mit einer Freundin ausreiten, die ritt den Araberhengst ihrer Schwester, ich habe es nie verstanden wie man ein 14jähriges Mädchen auf so ein Pferd setzen konnte aber gut. Ich ritt auch nicht oft und gern mit ihr weil sie eigentlich bei jedem Ritt mindestens zweimal im Dreck lag, aber sie liebte dieses Pferd und setzte sich immer wieder drauf.

da Jerome sich auch nicht anbinden ließ und sich immer los riss habe ihn das auch gemacht wie viele von euch, entweder dabei gefüttert so oder so stehen lassen.

An diesem Tag stürzte Lisa im Wald ziemlich schlimm als der Araber scheute, er knallte sie mit Schulter und bein gegen einen Baum, sie hatte sich ziemlioch schlimm verletzt und lag am Boden und schrie und weinte.

Ich weiß garnicht ob es damals (ist 12 jahre her) schon Handys gab, ich hatte auf jeden falls keins und das nächste Telefon war einen Ritt von 20min im Galopp entfernt.

ich konnte sie ja auch nicht so da liegen lassen, und was tun mit den Pferden.....In der Nähe war aber eine Straße, ich hatte also den Plan die Pferde anzubinden und zur Straße zu rennen, denn ich konnte den Hengst nicht zusammen mit meinem Wallach führen und ich hatte Angst dass er sich los reißt und auf die Straße rennt wenn ich mit anderen Pferd weg gehe. Der Araber ließ sich super brav anbinden, er war ein erfahrenes Geländepferd und stand sobald er angebunden war ganz ruhig da, völlig stressfrei. Jeromen spuhlte sein übliches Ritual ab, und da ich kein Ersatzhalfter dabei hatte, war binnen von 30seku die Idee zunichte.

ich kann euch nicht sagen wie verzweifelt ich war und wie ich mein Pferd in diesem Moment gehasst habe, es blieb mir dann nichts anderes übrig als mit Jerome am Zügel zur Straße zu laufen, der hengst regte sich zum Glück nur ein bisschen auf, blieb aber stehen, bis Hilfe da war dauerte es super lange und ich habe mir das nie verziehen.

Seither gehört es für mich zum absolutes MUSS, dass ein Pferd sich anständig nbinden lässt, man weiß nie was passiert, ich war danach noch öfter in Situationen wo ich heilfroh war dass ich von diesem Zeitpunkt an so viel Wert darauf gelegt habe, meine Pferde haben sich alle - inkl. Jerome - nach entsprechendem Training überall anbinden lassen und standen wie eine Mauer.

Ich weiß dass der ein oder andere nicht schön finden wird was jetzt kommt, aber ich schreibe es trotzdem, ich habe euch erklärt warum ich das für so wichtig halte.

Natürlich übe ich zuerst mal gnaz normal mit einem Pferd, dass es nicht kennt, das heißt erst mal dabei bleiben, loben fürs ruhig stehen, ignorieren bei Gehampel, ich übe durchaus auch indem ich die Pferde einfach anbinden beim Fressen, im Grunde also so wie jeder von euch, denke ich mal.

Oft reicht das ja auch schon.

Wenn ich aber jetzt ein Pferd habe wie z.B. Jerome, der das so garnicht einsehen woltle stehen zu bleiben weil er einfach wusste dass er stärker ist als der Strick, greife auch zu anderen Methoden, die beste hat mir mein Westerntrainer, der im Amerika gelernt hat, mti gebracht.

Ich nehme ein Kletterseil (gibts im Baumarkt, ca. 1,50€ pro Meter), mindestens 4 Meter lang, und knote an das eine Ende einen großen, stabilen Karabiner, gibts auch im Baumarkt, meiner hat 5t Belastungsgrenze, das schafft kein Pferd.

Ich binde mein Pferd an einem ausreichend langen Strick an, habe den Karabiner ein, ziehe den Strick aber dann durch den seitlichen Halfterring, führe ihn hinter den Ohren vorbei, ziehe ihn auf der anderen Seite wieder durch den Karabiner, sodass quasi eine Schlinge entsteht.

Zieht das Pferd jetzt am Strick, bekommt es ohne jegliche menschliche Einwirkung unangenehmen Druck im Genick, ich habe schon öfter die Erfahrung gemacht dass solche "Selbstbestrafung" viel besser wirkt als alles was vom Menschen kommt. Pferde lernen durch Erfahrung, und das Pferd lernt, ziehe ich vorne, tut es oben weh.

Am Anfang zog Jerome immer stärker, weil er ja davon ausging dass der Strick reißt, das Kletterseil bekam er aber nicht durch und Pferde sind nicht dumm, wenn der Schmerz hinter den Ohren immer stärker wurde hörte er sehr schnell auf damit.

Am Anfang geriet er schon ein, zweimal in Rage und warf sich ricjhtig in den Strick, er stürzte auch einmal, aber mein Trauiner hat mir damals gesagt, lass ihn, hilf ihm nur wenn es wirklich eng wird, er muss selbst lernen dass er sich weh tut und Probleme macht wenn er sich so verhält. Und siehe da, nach nur wenigen Wochen Training stand mein Pferd für den Rest seines Lebens tiefenentspannt auch stundenlang angebunde, so wie alle anderen nach ihm auch.

Die Verletzunsgefahr ist geringer als man denkt da der große Karabiner sich nicht durch den Halfterring ziehen kann, sollte sich ein Pferd also wirklich mal richtig verheddern kann man immer den Strcik aus dem Karabiner raus ziehen und das Pferd kommt sofort frei, egal wie doll der Strick gespannt ist.

Wie gesagt, das soll keine Lernmethode sein für ein Pferd dass es noch nicht kennt, zuerst sollte man es immer mit Geduld und Lob versuchen, aber manche Pferde bleiben dagegen nunmal immun und wie gesagt für mich ist das eine ebenso schlimme Unart wie treten oder steigen und ich dulde es nicht.

Naja, das sind so die Methoden, wegen denen mir der Westernsport so unsympathisch ist. Das ist meine persönliche Meinung und ich finde, jeder soll es so machen, wie es für ihn funktioniert und wie er damit leben kann. Meins wäre es nicht.

Wenn ich ein Pferd habe, was nicht sicher steht, dann binde ich es an und gucke so gut darauf, dass ich einschreiten kann, bevor das Pferd zieht. Bei Twingo reicht ein scharfer Blick, und wenn er doch mal zieht weil ich gepennt habe gehe ich weg und lasse ihn toben, bis es gut ist und mache dann ganz normal weiter. Marenco mußte schonmal ein lautes Nein haben, der befreite sich gern aus reiner Freude.

Ich würde mein Pferd eh nie unbeaufsichtigt stehen lassen und solche Situationen wie dir im Wald, die du erlebt hast, sind mir bisher äußerst selten passiert.

Meinen Araber habe ich übrigens auf Wanderritten gehobbelt, spart das anbinden und ist für ihn sehr angenehm gewesen, weil er sich frei bewegen konnte. Da muss man aber schon ein vernünftiges Pferd haben...

@ Sunny: Was aber, wenn ein Pferd sich nicht anbinden lässt und du tatsächlich in eine Situation gerätst, wie Blue sie beschrieben hat..?? Da muss man es evtl. unbeaufsichtigt stehen lassen, um Hilfe zu holen...

Ich finde es auch sehr wichtig, dass das Pferd sich anbinden lässt! Ob man es dann im Alltag macht, ist eine andere Sache. Aber geübt werden sollte es auf jeden Fall so, dass es auch klappt. Die Methode von Blue klingt für mich gar nicht so wahnsinnig schlimm, wenn ich auch eher anders praktiziere. Bei mir nimmt es halt viel Zeit in Anspruch, aber ich komme auch zum Erfolg. Swing lernt schneller als die Pferde, mit denen ich vorher zu tun hatte. Das ist das Gute!

@ Blue: Kannst du von der Anbindemethode mal ein Foto einstellen. So 100%ig kann ich es mir nicht vorstellen.

Kann ich machen, klar. Schlimm ist es auch nicht, und genau genommen ist es auch keine Methode aus dem Westernsport, sonder aus der indianischen Reitweise, die ja nun nicht gerade für Gewalt bekannt ist.
Der Grundgedanke hinter dieser Methode, die man übrigens auch in sehr vielen anderen Bereichen einsetzen kann, ist einfach, dass die Strafe nicht durch den Mensch komt, sondern dass das Pferd auf ein bestimmtes Verhalten eine bestimmte Reaktion erfährt, die ihm unangenehm ist, sodass es dieses Verhalten unterlässt, ohne dass der Mensch da eingreifen muss, denn das könnn wir nunmal nicht immer.

Das ist genaus dasselbe Prinzip wie beim Stromzaum. Würdest du einen Zaun ohne Strom bauen und dein Pferd immer und immer wieder strafen wenn es durchrennen will, dann würde es das wahrscheinlich irgendwann lassen - so lange du in der Nähe bist. Und bist du das nicht, tut es das trotzdem, weil es ganz einfach nicht versteht dass dieses Verhalten gtundsätzlich flasch ist, es weiß nur, dass DU das nicht willst. Ist aber Strom auf dem Zaun, bekommt das Pferd völlig ohne menschliche Einwirkung eine "strafe" für ein bestimmtes Verhalten und lässt dieses Verhalten von sich aus sein, ohne dass du irgendwie einwirken musst.

Ich persönlich mag diese Lermethode einfach lieber, schribe morgen noch kurz was dazu muss jetzt dringend mal die Augen zu machen nach 12 Stunden Arbeit

QSwing du hast absolut recht, ich binde meine Pferde absolut nicht alle 3 Tage stundenlang irgendwo an, aber ich habe das sehr beruhigende Wissen dass ich mein Pferde jederzeit auch alleine mal anbinden könnte wenn es sein müsste.



kurzes Beispiel warum ich es nicht mag wenn sowas vom Menschen abhängig ist, war vor Kurzem bei uns in den Medien, Reitverein macht einen Ritt mit Stopp, junge Frau bindet ihr Pferd wie alle anderen an, ist auch immer in der Nähe und alles ist gut, dann muss sie kurz zur Toilette, geht ein paar hundert Meter weiter ins Gebüsch, Pferd fängt an zu spinnen denn man muss ja nur hören wenn Frauchen in Reichweite ist, reißt sich los, rennt Richtung Heimat - dooferweise ist da ne Straße dazwischen. Pferd tot, Autofahrer schwer verletzt, Auto Totalschaden.
Drastischer und zum Glück seltener Fall, aber auch wieder nicht so sleten, es endet vielleicht nicht immer so schlimm aber ich hab noch kaum einen _Ritt erlebt wo sich nicht ein Pferd losgerissen hat wenn es unbeaufsichtig war. Sollte man nicht machen das ist klar, aber es kann immer mal ne Situation kommen wo man es einfach muss und wenn das Pferd anfängt am Rad zu drehen sobald der Reiter ihm den Rücken zudreht dann stimmt da meiner Ansicht nach einfach die Grunderziehung nicht, daher versuche ich immer so zu arbeiten dass mein Pferd von selbst darauf kommt dass bestimmte Verhaltensweisen toll sind und andere eben nicht.

Schon klasse, was du beschreibst Ich arbeite nämlich auch indianisch angehaucht mit den Pferden.