Jaaaaaaa, da mit InsektenSPRAY kenn ich auch, Schweif einsprühen wird grad mal akzeptiert, aber wenn ich mit einem Insektenspray ankomme um ihn einzusprühen wird er total panisch. Ich hab mich also für Pasten bzw. Schwammauftrag entschieden, aber ich sollte echt mal dieses Geduldsspiel angehen. ich könnte ja auch zB.üben die Ohren innen zu reinigen, das haßt er nämlich genauso

Ich benutze auch normalerweise Fliegen-Gel bei Royal, weil er echt total panisch wird, wenn man ihn einsprüht. Aber ich habe mir vorgenommen weiter dran zu arbeiten. Denn ich möchte unbedingt mal ne GHP mit ihm machen. Nur gibt es die so selten bei uns....

Ich habe grade ein "Patenpferd", solange die Besitzerin schwanger ist. Warmblöd, jetzt 6jährig. Der hatte vor ALLEM Angst und nutzte dazu jede Gelegenheit, Angst zu simulieren, um nicht arbeiten zu müssen. (Bitte nicht diskutieren, ob ein Pferd das kann. Das ist nicht mein Anliegen)
Hatte Angst - hab ich geschrieben, weil es inzwischen besser ist. Allerdings nicht wegen Clickern sondern wegen eines Westerntrainers. Wir hoffen also, dass wir ihm am Montag Blut abnehmen lassen können, ohne dass er uns, den Doc oder/und den Stall umbringt.
Aber lange Rede - kurzer Sinn: Ich hatte angefangen mit ihm zu clickern, da er ziemlich klug ist und sehr schnell begreift. ABER er koppt, und wenn das Leckerchen nicht schnell genug kommt, oder er noch nicht raus hat, wodrums geht, koppt er auch an der Hand. Vor Ungeduld, Aufregung, Ärger,...Wir hatten aufgehört, ihm irgendwas aus der Hand zu füttern, weil er SOFORT anfängt zu koppen.
Hab ich da trotzdem ne Chance? Und wenn ja, wie? Denn natürlich will ich das Koppen nicht verstärken, nä?

Ist bei meinem auch so. Nach Leckerlies will der sofort koppen.

Ich würde bei einem Kopper, der das Verhalten sofort nach Erhalt von Futter zeigt, rigoros Leckerlies streichen!
Denn das ist ein ziemlich eindeutiges Indiz, dass das Futter den Stress erzeugt, den er durch Koppen kompensieren muss. Ich habs auch gut gemeint und gedacht, gibst ihm mal Leckerchen zur Belohnung. Aber nix da. Futter erzeugt nach wie vor den größten Stress und deswegen lasse ich das einfach. Mittlerweile stupst er nur noch mit der Nase gegen den Trog und hüpft ganz albern auf der Stelle (aber ohne auszukeilen)

Ich glaube nicht, dass man ein so tiefsitzendes Verhalten wie Koppen mit Klickern wegbekommt. Nur durch rigorose Maßnahmen (Futterumstellung, Kreislauf des Koppens unterbrechen).
Ebenso würde ich eine magenberuhigende Kur machen, bevor ich überhaupt das Koppen als Problem angehe.

Konsquenz: Leckerlies nur noch nach getaner Arbeit (weil das Pferd da gelassener ist) und auch nur wenn er sich dadurch nicht wieder in Stress reinsteigert. Meinen kann man jetzt aus der Hand füttern, aber nur nach der Arbeit. Dann mümmelt er seine Möhren, oder was auch immer und ist ruhigt. Da muss man aber wirklich standhaft bleiben.

Aber das Verhalten während der Anwesenheit des Menschen wegzuklickern ist ja mehr so ein: Ich sehe nix, also ist es auch nicht da.
Ich dachte du meintest, dass man mit Klickern Koppen "heilen" kann. Das glaube ich nämlich nicht (wär ja sonst echt praktisch und keiner hätte mehr einen Kopper). Dass das Verhalten weggeklickert wird, während man im Stall ist geht bestimmt.

Bestimmt kann man sein Pferd auch "zwingen" das aufzuhören, während man dabei ist. Aber ich muss mir dann auch mal die Frage stellen:
verursache ICH vielleicht den Stress, der mein Pferd zum Koppen bringt?
Auch das gibt es. Und sowieso würde ich immer erst mal alles überdenken, was ich bis dahin getan habe, von Haltung, bis hin zu Futter und meinem eigenen Auftreten, bevor ich daran denke, das Koppen anzugehen.

Ich gehe tat sächlich nicht davon aus, dass das Koppen weggeclickert werden kann.
Aber zurück zum Anfang: Das Pferd ist ziemlich schnell von Begriff, recht sensibel, und hat bis vor einigen Wochen immer dann, wenn er unter Stress stand und nicht koppen konnte, einen ganz introvertierten Blick gekriegt. So als hätte er Depressionen oder wäre autistisch.
Jetzt, wo er durch die Western-Bodenarbeit mitdenken muss und darf, ist sein Blick viel wacher und gleichzeitig ruhiger. Koppen tut er nach dem Fressen, wenn jemand in der Nachbarbox hantiert, wenns nicht schnell genug geht, wenn er unsicher wird. Er koppt frei, hat es sogar schon unterm Reiter beim Traben geschafft. Er scheint eher ein Frauenpferd zu sein. Lediglich unser Reitlehrer schafft es, ihn besser zu reiten als wir Frauen (= er entzieht sich nicht durch Kopfschnicken oder Taktfehler oder ständiges "Erschrecken").
Seit der Bodenarbeit kann man mit ihm alleine ausreiten, was ich aber nur in kurzen Reprisen mache, der eigenen Knochen wegen.
Es tut ihm unheimlich gut, wenn er merkt, dass er was kann, allerdings braucht er unheimlich viel Lob und Bestätigung. Daher ja auch die Idee mit dem Clickern. Ich möchte ihn weiter in seinem Selbstbewußtsein bestärken. Denn er ist ein ganz lieber und zärtlicher Kerl.
Und wenn die Besitzerin dann ihr Baby hat, soll er natürlich dafür eine Bereicherung sein.
Aber ich werde es mit Streicheln und Kraulen probieren. Das mag er nämlich tatsächlich gern und es ist in anderen Situationen schon ein Ritual geworden, ihm die Stirn zu kraulen oder zu klopfen.
Melde mich dann wegen der Ergebnisse.

das Buch was ihr hier alle so empfehlt...kann mir das mal jemand ausleihen??? wie dick ist das? kann man das kopieren, scannen, abfotografieren??? ich finde es nirgendwo mehr zu kaufen...ist wohl nicht mehr neu aufgelegt worden...und die die ich gefunden hatte waren unverschämt teuer...(über 100 Euro) oder weiß jemand wo man´s noch günstig bekommen kann?

[ Editiert von Sansugu am 19.05.13 21:26 ]

Begeisterter Zwischenbericht:
Habe nach Monaten mal wieder geclickert. Wollte eigentlich "nur" Handarbeit machen und den Clicker nutzen, wenn was nicht so klappt.
Hat aber alles geklappt. Smartus macht sich da hervorragend. War schon arbeitswütig, als er merkte, dass hinten am Hosenbund die Leckerchentasche hing. Bei jedem Lob ging er in die Eisen und verrenkte sich Richtung Tasche. Dann hörte er wohl, dass meine Hand in der Tasche am Clicker langstrich. Anders kann ichs mir nicht erklären. Und in Nullkommanix spulte er alles ab, was wir je mit Clicker geübt hatten, und wozu man keine Pylonen braucht.
Dann kam er sogar von alleine drauf, dass man ja beim spanischen Schritt auch vorwärts gehen kann. Bisher hat er nur die Vorderbeine bewegt und sah irgendwann aus wie ein Dackel. Im Gegensatz zu meiner Araberstute, die bei span. Schritt immer total miese Laune kriegte, wird er aber nicht muffig, sondern immer begeisterter und freudiger.