manchmal frag ich mich auch, ob ihm das "Laufen" nicht vielleicht sogar abgeht. Immerhin hat er bei mir nirgends die Möglichkeit mal solange er mag und so schnell er will einfach loszurennen. Die koppel ist dafür zu klein, naja auf unserer Wiesenkoppel gings vielleicht, aber so richtig einfach schnell losrennen.....
Bis wir das mal im Gelände versuchen könnten wird noch viel Zeit vergehen.

Also meine Pferde wollen rennen.
Ich habe für beide Pferde einen Laufgang hoch zur Weide, den sie auch gut nutzen Neulich, als ich mit dem Traber nach Hause kam sagte mein freund, Twingo sei von oben runter galoppiert "so schnell wie auf der Rennbahn damals als wir ihn angeschaut haben":schadenfroh:

Im Nachbardorf gibt es einen VS- Reiter, de reine kleine Rennbahn hat. Da gehe ich auch ab und zu mal rüber. Der Weg dahin ist bloss nicht so schön, 8 km an der Bundesstrasse. Aber gut, ist das Pferd wenigstens warm mwenn ich ankomme.

Hallo zusammen,

ein tolles Forum habt ihr - bin noch recht neu dabei. Hier noch ein paar Ergänzungen aus dem Alltag im Süden Deutschlands und ein paar anfangs sehr wunderliche Beobachtungen, die ich als Dressurreiterin auf der Rennbahn gemacht hab.

Zum Alltag:
- Wir haben mehrere Koppeln am Stall und die Pferde (auch die Hengste) kommen regelmäßig raus - besonders zur Erholung nach Rennen.
- Unsere Pferde werden (wie andere schon geschrieben haben) erst abgetrabt und dann gekantert - aber wenn Zeit und Wetter passt
gehen wir anschließend noch spazieren. Ist kein Gelände im eigentlichen Sinn, sondern das Wegenetz um die Rennbahn, aber die
Pferde können sich erholen und sehen mal was anderes. Die meisten genießen das richtig und trotteln einfach in Eselmanier dahin - selbst
wenn man direkt an der Rennstrecke vorbei kommt.
- Da bei uns mehrere Trainer eine Bahn nutzen, kann nicht immer nach Tempo getrennt werden - teils wird einfach überholt. Den meisten
Pferden macht das nichts aus.

Ein paar wunderliche Beobachtungen:
- Die Pferde bremsen, wenn gepfiffen wird. Kein Scherz! Am Ende jedes Kanters wird langgezogen gepfiffen und die Pferde (selbst die jungen)
parieren ganz von alleine durch. Auch Überholmanöver werden mit Pfeifen angekündigt.
- Je schneller, desto ruhiger! Bei uns herrscht die Regel: niemals stehen bleiben. Wenn ein Pferd Unsinn macht, z.B. im Schritt zumhüpft oder
bockt, dann wird einfach getrabt usw. Anfangs war mir schon etwas mulmig dabei, aber es funktioniert echt! DIe meisten Pferde werden ruhiger,
je mehr man sie vorwärts reitet.
- Viele Pferde haben einen Dressur- und einen Rennmodus. Bei langsamem Tempo sind sie leicht in der Hand und rund iM Hals, ab einem gewissen
Tempo wird der Hals gerade und sie legen sich zum ausbalancieren auf die Hand - dann ist man im Rennmodus (und hat einige Kilos mehr in der Hand)
- Kurze Zügel heißen Vollgas!

Einige von euch haben unterschiedliche Reaktionen eurer Pferde auf offene Wiesen beschrieben. Schaut euch mal an, wo die trainiert wurden.
Bei uns wird z.B. meist auf Sandbahn geritten - die Grasbahn wird nur selten und für schnelle Arbeit genutzt. Wenns aufs Gras geht, wissen die
Pferde gleich, dass es ernst wird.

[ Editiert von gambler am 10.10.12 21:40 ]

[ Editiert von gambler am 10.10.12 21:44 ]

Zitat

---

Gepostet von gambler


Ein paar wunderliche Beobachtungen:
- Die Pferde bremsen, wenn gepfiffen wird. Kein Scherz! Am Ende jedes Kanters wird langgezogen gepfiffen und die Pferde (selbst die jungen)
parieren ganz von alleine durch. Auch Überholmanöver werden mit Pfeifen angekündigt.
- Je schneller, desto ruhiger! Bei uns herrscht die Regel: niemals stehen bleiben. Wenn ein Pferd Unsinn macht, z.B. im Schritt zumhüpft oder
bockt, dann wird einfach getrabt usw. Anfangs war mir schon etwas mulmig dabei, aber es funktioniert echt! DIe meisten Pferde werden ruhiger,
je mehr man sie vorwärts reitet.
- Viele Pferde haben einen Dressur- und einen Rennmodus. Bei langsamem Tempo sind sie leicht in der Hand und rund iM Hals, ab einem gewissen
Tempo wird der Hals gerade und sie legen sich zum ausbalancieren auf die Hand - dann ist man im Rennmodus (und hat einige Kilos mehr in der Hand)
- Kurze Zügel heißen Vollgas!

Einige von euch haben unterschiedliche Reaktionen eurer Pferde auf offene Wiesen beschrieben. Schaut euch mal an, wo die trainiert wurden.
Bei uns wird z.B. meist auf Sandbahn geritten - die Grasbahn wird nur selten und für schnelle Arbeit genutzt. Wenns aufs Gras geht, wissen die
Pferde gleich, dass es ernst wird.

[ Editiert von gambler am 10.10.12 21:40 ]

[ Editiert von gambler am 10.10.12 21:44 ]

---

Stimmt alles bei meinem.
Leider kann ich nicht pfeifen, ich hätte anfangs das gern genutzt.
Stehenbleiben macht meist noch mehr Unruhe, dazu zwingen macht sehr böse.
Das mit dem Tempo stimmt absolut, das mit den Zügeln auch. Ich kann das Pferd auch drei Jahre nach seiner berentung ausschlieslich mit dem Aufnehmen der zügel angaloppieren bzw. schnell machen, was immer lustig ist, wenn mal Leute drauf sitzen, die das nicht kennen und Angst vorm Tempo haben, sich dann festhalten wollen und es wird noch schneller Die müssen immer total gegen ihren Impuls gehen. Zügel lang ist Ruhe, auch im Galopp.

Ja, pfeifen sollte man können , das mit den Zügeln ist echt am Anfang ne Überwindung, va. wenn man auf der RB ein Pferd reiten soll, dass man noch nicht so gut kennt. Fällt mir beim Winni jetzt bei unserem Herantasten ans Gelände und ans Ausreiten auch bissi schwer, aber ich MUSS die Zügel möglichst lang lassen, erschwerend ist nur dass er so "patschert" ist und über seine eigenen Beine fällt!!!, also den Zügel schon brauchen würde
Ja und immer schön vorwärts, stehen bleiben ist fast immer schlecht, immer in Bewegung bleiben, dann hat man mehr Kontrolle.
Am Viereck läßt er sich gottseidank gut tempomäßig einstellen, da gibts losschießen eigentlich nicht, maximal im Winter, wenn er halt frisch ist, ansonsten ist er vielleicht einfach zu faul
Im Gelände sind wir noch nicht so richtig galoppiert, Trab hat aber bis jetzt ganz gut funktioniert. Hab nur etwas Angst, wenn er zu buckeln beginnt, das ist bei ihm richtig katapultartig und mit dem Dressursattel bin ich dann echt schnell abgeladen
Eine "Macke" hat er aber von der RB mitgenommen, die er wohl nie loswerden wird und die schon unangenehm ist: Musik, so Jahrmarktmäßiges Humtata von weiterweg, da brennt richtig ne Sicherung bei ihm durch und er wird echt unangenehm, Hals aufstellen, Schweif hoch und Piaffe, dann kann man nurmehr absteigen und ihn in die Box verfrachten. Gottseidank gibts bei uns im Ort nicht so oft "Volksfeste"

Zitat

---

Gepostet von winningdash

Eine "Macke" hat er aber von der RB mitgenommen, die er wohl nie loswerden wird und die schon unangenehm ist: Musik, so Jahrmarktmäßiges Humtata von weiterweg, da brennt richtig ne Sicherung bei ihm durch und er wird echt unangenehm, Hals aufstellen, Schweif hoch und Piaffe, dann kann man nurmehr absteigen und ihn in die Box verfrachten. Gottseidank gibts bei uns im Ort nicht so oft "Volksfeste"

---

Das hat der Blüter zum Glück gar nicht, aber alle Traber die ich bisher hatte. Völlig abgedreht, nicht mehr händelbar

Das geht weg, kann ich aus Erfahrung sagen.
Bei uns ist ständig Schützenfest, Kirmes oder sonstwas. Wenn die Blaskapelle dann schon vorm Stalltor steht, dann ist bei meinem Pferd Herzkasper angesagt. Die letzten Jahre hat er sogar abgenommen und ist total eingefallen, wenn er gemerkt hat, dass die Kirmes aufbaut.

Die letzte Kirmes war vor 2 Wochen. Die Ruhe in Person. Das legt sich also Er wird halt auch entsprechend über mehrere Tage damit konfrontiert, da mein SB im Reitercorps ist und vom Stall aus losgeritten wird, im Stall empfangen wird, etc.

Betrifft ausreiten:
mein Smartus war ja auch nur "guten Boden" gewähnt, sprich, eben und federnd. Bergauf-bergab ging ja erstmal gar nicht. Runter ist er fast auf die Nase gefallen. Er war dann auch noch auf ner Weide mit zwei ordentlichen Tälern, hat sich immer "mit den Händen die Hänge raufgezogen".
Seit Juli haben wir nun sehr konsequenten super-gymnastizierenden Dressuunterricht mit viel Flott-vorwärts-reiten, Stellen, Biegen, Hinterhand aktivieren und so. Eben die alte Remonteschule. Seitdem klettert er rauf wie runter wie eine Bergziege. Und er machts begeistert mit. Kann ich also nur empfehlen.

hallo meine lieben,

ist zwar schon ne weile her das hier geschrieben wurde aber ich möchte meine erfahrungen auch noch dazu tragen,

meine Zeit als stift war 2005-2007 in iffezheim, das grundprogramm ist überall das selbe, einzelheiten variieren von stall zu stall

wir haben 6 1/2 tage in der Woche gearbeitet im Routiersystem.
Im sommer haben wir um 5 angefangen bis ca 12-13uhr und von 17-19 uhr
im Winter von 6 bis 14 uhr und 16-18uhr
jenachdem was eben zu tun war

Morgens im stall angekommen wurde jedem pferd sein futter reingeschmissen das gerichtet vor der box stand, während dessen wurden die beine auf verletzungen oder schwellungen untersucht. danach wurde heu verteilt und es gab frühstück, dabei wurde der lotplan für den jeweiligen tag besprochen, wer mit wem, wer wie oft, wer mit welchem pferd, welche geschwindkeit und distanz,
danach gingen die pferde gruppen weise in die maschine , während wir dann die boxen gemistet haben, ca um 6 halb 7 ging das erste lot raus richtung bahn, wir sind immer bis zur bahn getrabt am boxendorf vorbei möglichst vorwärts abwärts, an der bahn wurde dann entweder gehoppelt gecantert oder ne arbeit gegangen. beim zweiten oder dritten lot gingen meist alle reiter mit da bis dahin die boxen und der hof fertig war. meistens hab es bei uns so 4-5 lots, dann war mittagszeit die pferde bekamen nochmals heu, die steher wurden gepflegt und das futter wurde frisch gerichtet, führmaschine gerecht dann war mittag, nachmittags kamen dann nochmal ein paar der ganz wilden in die maschine und die anderen bekamen wieder ihr abend heu wurden nocheinmal abgeäppelt und gepflegt, mähne verzogen oder sattelzeug gepflegt,
so war der grundablauf jeden tag, am wochenende ging es meistens auf rennen wo man entweder mit ging oder daheim den stall versorgte.
meistens wurde einmal die woche ne grasarbeit gegangen zumindest für die die ein rennen vor sich hatten, manche wurden zwischendrin auch gesprungen, oder auf dem platz gearbeitet
wenn im sommer die jährlinge von der auktion zu uns kamen gewöhnten die sich erst ein paar tage in ihrer box, wurden dann geputzt, hufe gehoben, dann liefen sie mit den anderen in der maschine, bekamen nach und nach sattel und trense an ( alles in der box) und kamen dann damit in die maschine (schritt und trab) danach wurden sie ans reitergewicht gewöhnt und gingen mit einem führpferd auf den trabring, wenn das einigermaßen sicher funktionierte durften sie das erste mal mit dem führpferd auf die bahn zum galloppieren:rodeo:
das dauerte dann meist etwas bis die sich eingefunden haben und nicht mehr links und rechts die gespenster im büsch sitzen sehen.

im großen und ganzen eine schöne zeit wenn man den richtigen stall erwischt um zu lernen,leider gibt es überall schwarze schaafe und auch die habe ich kennengelernt.
aufjedenfall erschließt sich einem aus dieser zeit warum unsere vollheiner so sind wie sie sind.

1. stehen bleiben müssen kennen sie nicht
2. der führer läuft immer so schnell wie das pferd
3.bei panik ...laufen....
4. hufe heben nur von einer seite
5. schmied kaltbeschlag ega wie hauptsache eisen ist drauf
6. brrrr ist ihnen ein fremdwort
7. am ruhigsten sind die in der box egal ob putzen satteln oder reiten
8. zügel aufnehmen bedeutet ohne ausnahme schneller
9.sand oder graswege automatisch vollgas
10. herdenverhalten oder füße sortieren meist 0
11. beim putzen oft so sensibel das auch gerne mal geschnappt oder getreten wird
12. an der longe im kreis laufen:cuckoo:
13. schritt gehen wird des öfteren ersetzt von getänzel, zunge rausstrecken oder wie verrückt aufem gebiss rum spacken

ähm sollte ich was vergessen haben entschuldigt mich

Hihi, stimme Dir fast ganz zu Schritt ist bei Winni einfach als Gangart nicht durchgedrungen und bedeutet für ihn nur "Schnarchgang"

Danke, Alina, das war SEHR ausführlich.
Habe aber trotzdem noch Fragen:
a) gehoppelt, gecantert, arbeit ist - nehme ich an - langsamer Galopp, mäßig schnell, und Vollgas?
b) wieviel Heu kriegen die Pferde?

Zitat

---

Gepostet von smarten die
Danke, Alina, das war SEHR ausführlich.
Habe aber trotzdem noch Fragen:
a) gehoppelt, gecantert, arbeit ist - nehme ich an - langsamer Galopp, mäßig schnell, und Vollgas?
b) wieviel Heu kriegen die Pferde?

---

Gerne wenn jemand noch mehr wissen möchte helfe ich gerne weiter wenn ich kann
Ja genau die Gangart wie du es beschrieben hast
Bei manchen Trainern wird mehr gehoppelt bei anderen mehr gecantert ne Arbeit gibt es meist einmal in der Woche oder vor nem rennen zum Luft holen dann meist auch Kopf Kopf
Das mit dem Heu ist so ne Sache , in meinem ausbildungsstall waren es dreimal am Tag 3-4 Rippen , in einem anderen Stall hatten sie raufen bis zum Boden die immer gefüllt wurden wo anders wiederum werden strickt 6 kg gefüttert ..... Oft stehen die Pferde leider auf Spänen damit sie kein Stroh fressen

Lg

Wow das ist ein toller Thread das erklärt so viel von Sockis Verhalten! Es bessert sich alles rapide, manchmal klappt sogar schon ein gemütlicher Trab im Gelände, Galopp arbeiten wir noch dran.
Bei ihm ist es ab er am Besten - vom Kopf her - wenn ich ihn mal 5 Minuten auf dem Reitplatz toben lasse. Dann steht er wie eine 1 am Putzplatz und ist auch beim reiten im Gelände viel entspannter!